Re: Von Bukarest nach Istanbul

von: Rasu

Re: Von Bukarest nach Istanbul - 28.05.14 13:34

Tag 15 und 16

Ich mache mich wieder auf den Weg in die gleiche Gegend Istanbuls da ich gerne ins archäologische Museum will, dort verbringe ich auch fast den ganzen Tag. Ich komme einfach nicht weg von dieser phantastischen Sammlung an Reliefen, Sarkophargen, Mosaiken usw.












Ich hätte hier noch mehr Zeit verbringen können und es ist hauptsächlich der Hunger der mich dann doch wieder nach draußen treibt. Bevor ich mich aber auf die Nahrungssuche mache schaue ich noch in der Hagia Irene die im 4. Jahrhundert als erste Kirche Konstantinopels erbaut wurde vorbei.

Ich hatte gelesen dass die Kirche nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist und so will ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Drinnen gibt es leider nicht viel zu sehen, kahle Wände und Decken, keine Informationen zur Geschichte der Kirche, und so bleibe ich nicht lange.



Tag 16 ist leider ein fauler Tag, das ganze Hostel scheint heute träge zu sein, und so verbringe ich den Großteil des Tages im schattigen Innenhof bei Brettspielen, Tee/Kaffe und Shisha.

Im nachinein bereue ich es natürlich ein wenig nicht mehr gemacht zu haben, wer weiß wann ich das nächste mal nach Istanbul komme, aber es gibt nunmal Tage da ist man so überhaupt nicht unternehmungslustig und einen solchen habe ich offenbar erwischt. Trotzdem ist der Tag keineswegs verschwendet, ich lerne meine kurzzeit Zimmergenossen besser kennen und gemeinsam relaxieren wir durch den Tag.


Tag 17

Abreise

Ich weiß nicht warum ich den Rückflug nicht von Istanbul nach Dublin gebucht habe, aber umbuchen will ich dann doch nicht, also muss ich zurück nach Bukarest. Vor ein paar Tagen war ich schon am Bahnhof um mich zu versichern das ich das Fahrrad im Zug mitnehmen kann und es wurde mir gesagt dass das problemlos klappen wird. Der Zug fährt um 10 Uhr Abend ab, also noch genug Zeit um ein weiteres mal in die Stadt zu gehen. Gemeinsam mit Owen mache ich mich also auf zum großen Bazar, er will dort einen Teppich kaufen. Ich hatte die Tage zuvor schon einige nette Bekanntschaften mit den Teppichhändlern gemacht und mir ein paar Kleinigkeiten aufschwatzen lassen, insofern will ich huete nur beim verhandeln zusehen. Auf dem Weg zum Bazar plane ich am Bahnhof das Ticket für den Zug zu kaufen was leider mit einer unangenehmen Überraschung endet. Der freundliche Herr am Schalter meint, der Zug fahrt nicht direkt nach Bukarest, zwe verschiedene Züge müßte ich nehmen und 2 Teilstrecken mit dem Bus fahren, Fahrradmitnahme im Bus geht leider nicht.
Sein Kollege bestätigt das und meint ich sollte doch einen Nachtbus nehmen, genauere Auskunft dazu kann er aber auch nicht geben. Ich hatte im Vorfeld schon gelesen dass der Bosphorus Express teilweie Schienenersatzverkehr mit dem Bus beeinhaltet, allerdings war ich der Meinung das die Bauarbeiten abgeschlossen sind und eine durchgehende Zugfahrt wieder möglich ist.

Nach kurzer Überlegung beschliesse ich lieber zurück ins Hostel zu gehen und dort zu überlegen wie ich am besten nach Bukarest komme. Direktflug von istanbul finde ich zwar auch einen, aber bei so kurzfristiger Buchhunng wäre das mit erheblichen Kosten verbunden. So fällt die Entscheidung auf einen Nachtbus, der allerdings schon am frühen Abend die Stadt verläßt. Leider fährt der nicht vom großen Busbahnhof sondern von einer kleineren Station ab, und ich kann zwar telefonisch herausfinden dass Fahrradmitnahme kein Problem ist, die genaue Lage der Station kann mir aber nicht erklärt werden, und da ich mittlerweile nur noch 2 Stunden bis zur Abfahrt habe mache ich mnich lieber gleich auf den Weg.

Die Fahrradfahrt zum busbahnhof ist aberteuerlich, ich mache es aber einfach wie die Mopedfahrer und fahre überall wo ich einen Weg finde, Gehtsteig, Strassenbahnschienen usw. chaotisch aber eigentlich recht gemütlich radle ich durch die Strassen, und finde dann doch problemlos mein Ziel. Dort angekommen stellt sich heraus, dass der Bus voll ist, es sind zwar außer mier noch kieine Passagiere da, aber die Laderäume sind gut gefüllt mit Pflazenöl, fest verklebeten Säcken, und einigen Regalen, also gehts ans Tetris spielen, hier ein wenig wegnehmen, dort dazugeben, Dinge drehen und schlichten, bis ich schliesslich nachdem ich das Vorderrad demotiert und den Lenker gedreht habe ein Plätzchen finde in dem das Rad gerade so Platz hat. Wenigstens kann es nicht umfallen oder auf der Fahrt hin und her geschleudert werden.

Pünktlich um 5 Uhr abens geht die Reise los, die Ankunft in Bukarest verzögert sich aufgrund des 5 stündigen Aufenthalts an der Grenze, und auch wenn der fahrer sein bestes gibt und mittels verrückter Überholmanöver versucht ein wenig Zeit gut zu machen ist es schon 10 Uhr vormittags als wir in Bukarest ankommen. Mir ist das ganz recht, denn um 5 Uhr früh auf der Strasse zu landen wäre nicht so angenehm. Die Rückfahrt verlaüft teilweise auf der gleichen Strecke auf der ich Tage davor in die Gegenrichtung gestrampelt bin und so komme ich an vielen bekannten Orten vorbei.


Tag 18


Zurück in Bukarest

Viel geschlafen habe ich auf der Busfahrt nicht, und besonders viel Beinfreiheit gabs auch nicht, ein wenig groggy und mit Schmerzenden Gliedern steige ich also Samstag vormittags aus dem Bus. Sontag mittag geht der Flug nach Dublin und am späten Abend gegen 22 Uhr weder ich schliesslich wieder zuhhause sein. Istanbul nach Cork, in ca. 53 Stunden....

Nachdem ich mein Quartier für die Nacht gefunden und bezogen, sowie ein wenig geschlafen habe mache ich noch einen kurzen Ausflug in die Stadt.



Sonnbtags gehts dann eigentlich nur noch zum Flughafen, auf dem weg wird noch Verpackungsmaterial fürs Fahrrad besorgt, am Ende muss ich aber an einer der Stationen am Flughafen komplett mit Frischhaltefolien umwickeln lassen, das ist insofern ungünstig da es einerseits nicht gratis ist und andererseit kann ich das Rad nicht mehr schieben sondern muss es gemeinsam mit einer großen und schweren Reisetasche tragen.

Ansonsten verlaufen Flug sowie die Busfahrt nachhause problemlos und so komme ich nach 18 Tagen wieder in Cork an.

Meine zweite größere Radreise liegt nun also hinter mir, ein paar Tage mehr wären gut gewesen, dann hätte ich vor Allem in der Türkei mehr Zeit gehabt um eine schönere Route zu fahren, oder Istanbul weiter erkunden zu können. Ansonsten bin ich aber froh dass Alles geklappt hat, keine irren Axtmörder, keine Hundebisse, nicht mal eine Reifenpanne.

Am Hinflug habe ich zwar den Einstellknopf für den äusseren Belag der BB7 verloren, wodurch die Vorderbremse manchmal ein wenig eigenwillig war. Ab dem 3. Tag hatte ich ein manchmal nur ganz leichtes, manchmal auch recht heftigfes Knacken, scheinbar vom antriebsseitigen Pedal, nachdem es aber meist nur ganz leicht zu spüren war habe ich es ingnoriert und mittlerweile ist es auch wieder verschwunden.
Die Alfine Nabenschaltung bhat sich hervorragend gehalten, war zwar nach dem Flug ein wenig verstellt aber nachdem ich das gerichtet hatte gabs kaum Verschalter und auch im bergigen Gelände bin ich meistens noch tretend vorangekommen, wenn ich mal abgestiegen bin um zu schieben, dann meist aus Unlust weiter zu pedalieren und weniger weils nicht mehr ging.
Die Lenker Vorbaukombination hätte ruhig steifer sein können, vollbeladen war die Lenkung eher spannend, aber eigentlich auch nicht problematisch. Auch ansonsten hatte ich angenehmerweise beim Fahren kaum Beschwerden, keine Rücken oder Nackenschmerzen, manchmal wären mehr Griffpositionen gut gewesen um die Hände ein wenig zu entlasten.
Einen Rückspiegel werde ich mir besorgen, sowas habe ich doch immer wider vermisst.


Die nächste Tour, wohin auch immer sie gehen wird folgt bestimmt, aber eventuell fahr ich dann doch mit dem Motorrad. (Die nächste Radreise kommt aber auch ganz bestimmt)


Liebe Grüße

Sebastian