Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika

von: Tom72

Re: île de Beauté - Südostfrankreich und Korsika - 08.11.15 21:45

Epilog

Es war eine wunderbare Tour, auch wenn ich sie leider verletzungsbedingt im letzten Jahr abbrechen musste und erst dieses Jahr (2015) zu Ende führen konnte. Ich hatte Korsika ja schon vor etlichen Jahren auf einer Reise ohne Fahrrad kennengelernt und konnte nun feststellen (was aufgrund mehrerer schöner Reiseberichte hier im Forum ja auch zu erwarten war), dass die „Île de beauté“ auch ein fantastisches Radreiserevier ist. Ich bin froh, die letztes Jahr zwangsweise abgebrochene Reise dieses Jahr entsprechend meiner ursprünglichen Planung zu Ende geführt zu haben.

Es hat sich rückblickend auch als richtig herausgestellt, dass ich mich aufgrund der zur Verfügung stehenden Zeit auf den Norden der Insel beschränkt habe; man kann auf Korsika, wenn man etwas mehr Zeit hat, sicher auch zwei oder drei Wochen mit dem Rad unterwegs sein, ohne dass es langweilig wird, und dann auch fast alle Regionen der Insel erkunden, aber ich bin bewusst relativ kurze Etappen gefahren, um die Landschaften und Strecken, die ich ausgewählt hatte, auch wirklich in Ruhe zu genießen. Mit der ausgewählten Route habe ich auch optimal die sehr abwechslungsreichen Landschaften Korsikas ausgekostet – spektakuläre Küstenstraßen, teilweise entlang traumhafter Steilküsten, schöne Badestrände, die teils bewaldete, teils karge Hochgebirgslandschaft im Inselinneren mit Fahrten durch wilde Schluchten sowie malerische Bergdörfer, ergänzt durch herrliche Wanderungen, teilweise hinauf auf ca. 2000 m. Es hat sich also auch auf alle Fälle gelohnt, die Wanderschuhe mitgeschleppt zu haben. Wer auf Korsika unterwegs ist und nicht die eine oder andere Wanderung unternommen hat, hat sehr viel vom Reiz der Insel verpasst (es muss ja nicht gleich der GR 20 sein).

Auch, dass ich die Tour auf Korsika kombiniert habe mit einer Anfahrt auf dem französischen Festland von Lyon aus, hat der Reise einen besonderen Reiz verliehen. So hatte ich, auf Korsika angekommen, das schöne Gefühl, mir die Insel irgendwie „verdient“ zu haben, und die Gelegenheit, die Korsika-Tour mit ein paar Tagen in den französischen Alpen zu verbinden, drängte sich förmlich auf.

Abschließend noch etwas Statistik: Es waren, verteilt auf den letztjährigen und den diesjährigen Teil der Reise, etwa 1200 km und ca. 12 000 Höhenmeter bzw., wenn man die doppelt (letztes und dieses Jahr) gefahrenen Strecken auf Korsika und die diesjährige, zweite Anreise von Marseille nach Toulon mit rechnet, ca. 15 500.

Ich kann Korsika für eine Radreise (wenn man zahlreiche Höhenmeter nicht scheut) auf alle Fälle empfehlen (mich hat, neben vielen anderen Aspekten, die unmittelbare Nachbarschaft von Küste und Hochgebirge fasziniert) und hoffe, dem einen oder anderen mit meinem Bericht ein paar Anregungen gegeben zu haben.

Nachtrag

Ich bin ja, nach verletzungsbedingter Unterbrechung der Reise im letzten Jahr, dieses Jahr (2015) erneut nach Korsika zum zweiten Teil der Tour angereist, zunächst mit dem TGV von Frankfurt nach Marseille und dann mit dem Rad in zwei Tagen nach Toulon, um von dort erneut die Fähre nach Korsika (L’Île-Rousse) zu nehmen. Auf der Fahrt von Marseille nach Toulon, die ich ja in meinem Bericht nicht dargestellt habe, sind natürlich auch noch ein paar schöne Bilder entstanden, von denen ich abschließend noch einige präsentieren möchte (es handelt sich nach meiner die beiden Teile der Reise umfassenden Zählung um die Tage 24 und 25).

In der Innenstadt von Marseille



Fischverkäufer am Vieux-Port in Marseille



An der Straße entlang der Küste Marseilles Richtung Süden steht ein monumentales Denkmal für die Gefallenen der Orientarmee.



Blick von der Straße nach Cassis zurück auf Marseille



Auf der Straße nach Cassis



Blick auf Cassis



Die Route des Crêtes zwischen Cassis und La Ciotat; verdammt steil, verdammt anstrengend, aber wunderschön



Blick von der Route des Crêtes zurück auf Cassis





Am Strand irgendwo zwischen La Ciotat und Toulon



So, nun ist aber wirklich endgültig Schluss schmunzel.