Re: Mit dem Rad nach Montenegro

von: veloträumer

Re: Mit dem Rad nach Montenegro - 11.02.16 13:34

In Antwort auf: love2.bike
Hinsichtlich Landschaft und Kulinarik stellte sich bei uns nach 2-3 Tagen an der Küste auch eine gewisse Übersättigung ein. Selbst die türkisesten Buchten und die malerischsten Ortschaften faszinierten uns am Ende nicht mehr so sehr wie zu Beginn. 6-7 Std. täglich im Sattel bringen eine ungeheure Flut an Eindrücken und Ausblicken, die am Ende des Tages im Gedächtnis oft verschwimmen.

Ja, das kann ich nachempfinden - manchmal überkommt mich ich ein solches Gefühl der Überreizung. Meistens ist mehr ein Folge eine zu schnellen Reisegeschwindigkeit. Mit der Rast, der Ruhe oder auch der Reflektion über das Gesehene wird der Zeiger zwischen Neugierde und Genuss wieder neu justiert.

Danke für die schönen und anregenden Eindrücke dieses Balkanteils, der gleich mehrere meiner Touren anschneidet. Besonders gratuliere ich euch zu Hinterlandentdeckung um Ogulin mit einigen märchenhaften Hintergründen. Sicherlich noch ein Geheimtipp. Dort war ich auf meiner Via Dinarica unterwegs und habe in dem scheinbar ausgestorbenen Jasenak sogar übernachtet. Da gibt es ein Ferienhaus etwas abseits der Straße, nicht einzusehen. An der Straße selbst gibt es immerhin eine kleinen Laden mit Café, aber kein Restaurant. Sicherlich ist man in Ogulin da besser auf Radreise postiert, aber es geht auch. Gute Übernachtungsgelegenheiten gibt weiter westlich nördlich der Strecke in oder aber auch in Fuzine, jeweils mit guter Küche (Wild, Pilze) - weil ihr ja Schlemmermäuler seid.

Die Ecke um Novo Mesto hingegen möchte ich selbst noch erkunden - das ist noch ein weißer Fleck auf meiner üppigen Slowenien-Karte. Wenn ihr schon so begeistert von der Zugfahrt durch Montenegro ward, empfehle ich euch, mal eine Fortsetzung durch das Land auch jenseits der Küste mal anzustreben (sofern noch nicht geschehen). Auch für reine Asphaltfahrer ein lohnenswertes, abwechslungreiches Radreiseland, wenn auch natürlich sehr bergig.