Re: Hoch und runter Radeln in Korsika Teil 2

von: motion

Re: Hoch und runter Radeln in Korsika Teil 2 - 24.06.17 11:33

Tag 3:
Von Prunete nach Zonza
Länge: 99,2 km
Fahrzeit: 7.06 Stunden
Höhenmeter: 1920 m
Route: https://www.komoot.de/tour/17742574

Heute sollte es ein gemischter Tag werden. Auf Grund meiner Routenwahl, wird die Strecke heute auf der Hauptstraße N198 an der Ostküste langführen. Aber ich möchte unbedingt die Ausgrabungen in Aleria mir anschauen und so bleibt mir keine andere Wahl. Darüber hinaus wartet zum Tourenende hin noch einmal harte Arbeit, in dem es auf den 1218 m hoch gelegenen Col de Bavella geht. Die erste rassige Bergtour.

Bis dahin heißt es aber mehr oder weniger gemütlich entlang der Ostküstenhauptstraße. Zum Fahren ist es gar nicht so schlecht. Noch ist ein breiter Standstreifen vorhanden, über den man recht gemütlich fahren kann. Allerdings ist das Verkehrsaufkommen doch recht erheblich.



Die Aussicht ist gar nicht so schlecht. Erinnert ein bisschen an Neuseelands Ostküste der Südinsel. Man radelt durchs platte Land während rechts von einem hinter Weinbergen die Berge empor Steigen.

Nach guten 25 km waren die historischen Ausgrabungen in Aleria erreicht. Hier ein Link dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Al%C3%A9ria





In der Mitte ist der Marktplatz, gefolgt von einem Säulengang und ganz rechts sind die Geschäfte angebunden.



Eines von 2 Eingangstoren.







Aussicht von der Ausgrabungsstätte in die Berge.

Ab hier geht es leider etwas unentspannt weiter. Der Standstreifen fehlt und so muss man sich die Straßen mit den Autos teilen. Es gibt schöneres!



Reiseradlerromantik

Nach weiteren 32 km erreiche ich Solenzara und anstatt in die Stadt zu fahren und mich mit trinken auszustatten, bin ich zu faul und nehme gleich den Abzweig nach Zonza auf die D268. Ein dummer Fehler wie sich später herausstellen sollte. Ab jetzt geht es fast 30 km, bis auf eine Zwischenabfahrt, nach oben. Was anders als gestern ist, dass es jetzt ununterbrochen durch korsische Macchie geht. https://de.wikipedia.org/wiki/Macchie Eine mediterrane Gebüschlandschaft, die frei von jeglichen schattenspendenden Bäumen ist. Zudem ist es heute das erste Mal so richtig heiß. Das Thermometer zeigt nun permanent über 30 Grad an. Später im Aufstieg wird es noch schlimmer in dem es in der Sonne auch mal 11 % nach oben geht und in der Sonne eine wollige Wärme von 41 Grad erreicht wird. Wenn dann doch mal ein Baum kommt wird hier eine kurze Trinkpause im Schatten eingelegt.



Auf jeden Fall passt die Aussicht. Im Tal die Solenzara, am Horizont zeigen sich die ersten Zacken.



Immer wieder würden Badegumpen einladen, die auch ausgiebig von Touristen genutzt werden. Ich jedoch möchte erstmal den Anstieg schaffen.



Jeder Schatten der sich mal bietet muss genutzt werden.



Immer weiter geht es nach oben.



traumhafte Ausblicke.



Dann ist endlich das erste Teilstück zum Col de Larone geschafft. Ein hartes Stück Arbeit, nicht wegen der Steigung, sondern wegen der Hitze die sich unbarmherzig in den den Aufstieg legt.





Für die Aussicht lohnt es sich allemal. Die Abfahrt geht in ein mit Bergkiefern bewaldetes Hochtal. Endlich Schatten, auch wenn es nicht merklich kühler ist. Jetzt werden erstmal 200 hm vernichtet, bevor es 800 hm am Stück nach oben geht. Und hier holt mich nun meine Faulheit von Solenzara ein. Meine letzte 0,75l Trinkflasche ist nicht mehr ganz voll und Geschäfte gibt es nicht. Hier und da kommt man Wasser aus der Wand. Da ich aber nicht weiß ob es trinkbar ist, lasse ich es lieber sein (Ein Campingplatzbesitze den ich später frage meinte, man kann in der Regel daraus trinken, nur nicht wenn wenig Regen fällt) Touristen zu fragen mag ich nicht, bin ja selber dran schuld. Also wird rationiert. Das heißt aller 100 hm ein Schluck trinken, das muss reichen.



Zum Glück lässt sich der 2. Aufstieg wesentlich angenehmer fahren, als der erste. Je höher man kommt desto mehr Bergkiefern gibt es, die Schutz vor der Sonne bieten. Nichts desto trotz bin ich ganz schön durstig.



Bald darauf komme ich im Village de Bavella an. Hier gibt es einen Touristenshop und für 4,50 € wird eine eiskalte 1,5 Liter Flasche Liptonic gekauft und auf Ex geleert. Durst gelöscht perfekt.



Gleich hinter dem etwas unschönen Touristendorf geht es über den 1218 m hohen Col de Bavella.





Die Berge werden wieder hügeliger und sind bewaldet. Nicht mehr so schroff wie gerade eben.



Blick zurück zum Pass.

Im Abfahrtsrausch geht es jetzt nach Zonza, dem Endpunkt der heutigen Tour. Ein schöner schattiger Campingplatz läutet das Ende des heutigen Tages ein. Zum Fazit des heutigen Tages muss man sagen, das es ab Solenzara eine absolute Traumtour ist, auch wenn es diesmal recht heiß war. Die Leere aus dem heutigen habe ich auch gezogen und die nächsten Tage werde ich in der Regel immer 3 bis 4 Liter zu trinken dabei haben und rechtzeitig nachfüllen.