Re: Bieler Höhe - Forcola di Livigno - Glück gehab

von: max saikels

Re: Bieler Höhe - Forcola di Livigno - Glück gehab - 02.09.17 18:37


4. Tag

Auch die nächste Etappe des ncn 6 von Lavin bis Zernez ist reizvoll.





Die Ofenpassstraße im Spöltal zum Zwischenpass Ova Spin ist zwar steil, aber gut zu fahren, wenn nicht so viel Auto- und vor allem Motorradverkehr gewesen wäre. Einmal gabs hinter mir einen kleinen Auffahrunfall, weil der Autofahrer hinter mir weder einen Frontalzusammenstoß mit dem entgegenkommenden Auto riskieren noch mich über den Haufen fahren wollte; der Motorradfahrer dahinter hat ihm eine Beule in das hintere Stoßplastik gefahren, weil er nicht rechtzeitig bremsen konnte. Die meisten Motorradfahrer, die diese Passstraßen nur aus Jux und Dollerei mit überhöhter Geschwindigkeit entlang brettern, scheinen hirnlose Vollidioten zu sein. Solche motorräder gehören genauso wie SUVs verboten.







Der Shuttlebus durch den Munt-la-Schera-Tunnel fährt nicht nur bis zum südlichen Tunnelausgang, sondern über die Staumauer bis zur italienischen Grenzstation direkt hinter selbiger. Die Straße am Stausee vorbei ist italienisch holprig und geht durch einige Galerien. In Livigno war die Hölle los, Ferien in Italien und Freitag, halb Italien ist da zum zollfrei einkaufen. Das ist mir bei der Planung nicht klar gewesen; Anfang September und Wochenmitte wäre wohl entspannter gewesen.





5. Tag

Die Auffahrt zur Forcola di Livigno ist relativ einfach, meist 2. bis 4. Gang, aber zuviel Autoverkehr. Die Abfahrt nach Tirano lohnt schon alleine wegen der Berninabahn und dem Lago di Poschiavo.













6. Tag

Der Sentiero Valtellina ist nicht so richtig interessant, asfaltiert und mit Wurzelaufbrüchen und beidseitig mit Büschen und Bäumen bewachsen, so dass man kaum was von der Landschaft sieht. Insbesondere um Sondrio sollte man lieber auf die Nebenstraßen durch die Dörfer südlich der Adda ausweichen, zwar paar kleine Steigungen, aber schöner. Die Steinbogenbrücke Ponte di Ganda bei Morbegno sollte man sich nicht entgehen lassen; der Sentiero führt eigentlich direkt daher, wenn er nicht gerade umgeleitet ist. Im letzten Stück bis zum See ist der Weg nicht mehr so zugewachsen und auch in besserem Zustand, aber direkt bis zur Addamündung geht er leider nicht, das dürfte sumpfig unwegsam sein.







7. Tag

Von Colico bin ich am nächsten Morgen mit dem zug bis Bellano, von da nach Varenna zur Fähre und mit selbiger nach Bellagio. Dort nicht aufgehalten, zur sehr Rüdesheim, und direkt nach Süden gestartet. Die Straße hat öfters Anstiege, führt meist 50 - 100 m über dem See an der Steilküste am Berg entlang, mit schönen Ausblicken auf den See und die Alpen.









Die letzten Kilometer bis Como sind nicht so doll, Straße in schlechtem Zustand und schon deutlich mehr Verkehr. Nach kleinem Gang durch die Stadt und einem Eis zu überhöhten Preisen und dürftiger Qualität sind wir die geplante Route übern Berg nach Chiasso, die hat doch etwas mehr Steigung als ich vermutet hab, dadurch zieht sichs. Chiasso ist nicht schön, dafür aber ziemlich tot, und das zu schweizer Preisen. Ein Rösti mit Spiegelei in einer auch hier bekannten schweizer Restaurantkette für 24 CHF, irre!

8. Tag

Was soll ich zur Rückfahrt sagen außer "Großstörung auf der Rheintalbahn"? Mit elfmal umsteigen, einer Überbrückung mit dem Rad von Basel SBB nach Basel Bad Bf und freundlicherweise Radmitnahme im Schienenersatzverkehr mit nur 3 Stunden Verspätung zuhause.



Bischen mehr Text und Bilder gibts hier; Vorsicht, radikale Kleinschreibung!