Re: Namibia 2018

von: Britta

Re: Namibia 2018 - 31.10.18 19:55

Lüderitz nach Sesriem 5 Tage, 312 km

Am Morgen sind wir pünktlich an der Tankstelle – ein Fahrer ist allerdings weit und breit nicht zu sehen. Man empfiehlt uns, es an der 2. Tankstelle des Ortes zu versuchen, weil da mehr Pick-Ups tanken würden. Nach ein paar Anläufen finden wir dort auch einen Fahrer, der uns nach Aus fahren will. Rasch verladen wir alles Gepäck im Auto und starten. Nach ungefähr 2/3 der Strecke dann aber die Schreck-Sekunde: Wo ist die Kamera??? Mist! Da es kein Handynetz entlang der Straße gibt, fahren wir also bis Aus durch bevor unser Fahrer an der Tankstelle anruft und nachfragt: Ja, die Kamera haben wir in der Eile dort auf der Mauer liegen lassen. Also: laden wir alles aus und während ich mich daranmache, die Räder wieder zu montieren fährt Bernd mit dem Fahrer noch einmal die 125 km zurück, um die Kamera zu holen. Als er dann gut 2 Stunden später wieder in Aus ankommt ist es fast Mittag, so dass wir erst mal wieder im Bahnhofshotel zum Essen einkehren, das da echt lecker war.
Nun geht’s aber wieder auf die Räder. Wir laden wieder alles für 2 Tage voll Wasser und strampeln los zunächst auf der C13 Richtung Helmeringhausen.





Diese Straße beglückt uns mit weiten Sandpassagen, die zwar grade noch - mit der Beladung aber doch nur sehr mühsam fahrbar sind. Immerhin kommt der Wind heute mal von hinten. Nach knappen 60 km passieren wir sogar einen Campingplatz an einer Farm – allerdings ist das Tor verschlossen und keiner auf dem Gelände zu sehen. Schade… So fahren wir weiter und treffen nur 6 km weiter auf die Farmer, die grade von einer Inspektionsrunde zur Zaunreparatur zurückkehren. Wir unterhalten uns kurz, können uns aber nicht dazu aufraffen, die letzten 6 km, die jetzt auch bergan gingen, wieder zurückzufahren. Sie sagen uns, es wäre aber auch kein Problem, wenn wir einfach hier wo wir wären das Zelt an der Straße aufschlagen – was wir dann auch kurz später nachdem wir eine 2. Farm passiert haben, machen. Die Sonne geht unter, Zeit schlafen zu gehen. Die Farmer der 2. Farm kommen kurz später mit einem Pferdegespann bei uns vorbei, bieten uns ebenfalls an, zurückzufahren um auf ihrem Gelände zu zelten, finden es aber auch völlig ok, vor Ort zu bleiben. Wir sind müde und bleiben, wo wir sind.





Wir sammeln auch noch dieses komische Teil von der Straße auf. Wir halten es für eine Melone, nachdem wir aber fast unser Taschenmesser daran abbrechen, lassen wir es lieber bleiben und legen es wieder an den Straßenrand zurück… schmunzel



Am nächsten Morgen erreichen wir schon nach kurzer Zeit den Abzweig zur D707 – wir sind unsicher. Roland ist hier weiter auf der C13 Richtung Helmeringhausen gefahren. Die D707 wurde uns ans Herz gelegt, aber auch gesagt, dass sie sehr sandig sein könnte. Letztlich entscheiden wir, es zu probieren. Umkehren können wir immer noch.
Und zunächst fährt sie sich auch wirklich schön.





Der Belag ist besser als auf den letzten 50 Kilometern und in der Ferne sehen wir die ersten roten Dünen.



Erste Ernüchterung kommt allerdings auf, als wir nach 25 km diese Gästefarm passieren, mit der wir a) als Option zum Wassertanken gerechnet hatten und b) als Informationsquelle zum Zustand der weiteren Straße. Auch hier ist das Tor verschlossen und offensichtlich keiner zu Hause. traurig Wir machen kurz Pause und strampeln dann weiter. Nach weiteren 10 km wird der Pistenzustand allerdings rasant schlechter. Es wird sehr sandig – so sandig dass wir die Räder nur noch schieben können.



Hm, was nun tun? Die D707 trifft erst in etwa 90 km auf die C27, allerdings haben wir keine Idee, ob die Piste jetzt nur für wenige Kilometer so sandig ist, oder ob es über die gesamte Strecke so bleibt. Umkehren nach 36 km ist aber auch doof. Bernd hält ein Auto an, um zu fragen, ob die Fahrer mehr Informationen über den Straßenzustand haben. Es ist ein Pärchen aus Italien. Über die Straße wissen sie auch nicht mehr, aber da ihr Pick-Up quasi leer ist, bieten sie uns an, uns bis zur C27 mitzunehmen. Gesagt getan. Wir laden wieder all unser Geraffel auf die Ladefläche und steigen ein. So haben wir Gelegenheit, die 707 zu fahren, auch wenn leider nicht mit den Rädern. Das hätten wir wirklich vergessen können. Die Straße ist über weite Teile zu sandig zum Fahren. Selbst der Allrad-Wagen hat vereinzelt leichte Probleme und wir hätten über die gesamte Strecke immer wieder weite Teile schieben müssen.





An der C27 angekommen laden wir aus. An der Wegkreuzung liegt eine kleine Farm und eine Schafherde auf der Straße. Es scheinen Karakul-Schafe zu sein, die hier früher sehr intensiv gezüchtet wurden. Das Fell der Lämmer wurde für die in den 60-70er Jahren sehr populären Persianer-Mäntel verwendet. Das hier scheint ein solches Lämmchen zu sein, das sich freuen kann, dass Pelze tragen aus der Mode gekommen ist.



Die Piste ist immer noch sehr schwer zu fahren. Es ist nicht mehr ganz so sandig, aber immer noch ziemlich viel Schotter und Waschbrett über die ganze Breite. Richtig flott sind wir auch jetzt nicht unterwegs.





Dazu kommt auch heute am Nachmittag wieder heftiger Wind von vorn. So brauchen wir für die verbleibenden 25 km bis zu dem kleine von uns angesteuerten Campingplatz in Betta fast drei Stunden.
Der Platz Betta bietet einiges:



Es ist in der Tat ein Farmcamping an einer Tankstelle, der 4 Stellplätze für Camper und einige kleine Selbstversorgerhütten bietet. Drumherum ist Wüste.





Für uns ist es ein kleines Paradies, denn es gibt auch einen kleinen Laden und Cafe und die Mannschaft, die den Platz bewirtschaftet ist ausgesprochen nett.
Allerdings wird der Wind immer heftiger. Obwohl wir das Zelt im Windschutz einer kleinen Mauer aufbauen können, haben wir abends Sorge, dass es uns zusammenbricht. Diesmal nimmt der Wind über Nacht auch nicht ab, sonder weht unvermindert auch am nächsten Morgen. Im Vorzelt müssen wir das Frühstücksgeschirr erst mal freipusten.



Wir überlegen nur kurz bis wir uns entscheiden, heute nicht weiterzufahren. Bei dem Sturm macht das wirklich keinen Sinn. Wir verlängern für eine Nacht und machen uns ohne Gepäck auf den Weg zum 22 km entfernten Schloss Duwisib. Es braucht 2 ½ Stunden, bis wir uns gegen den Wind zu dem Schlösschen gekämpft haben.



Das Schlösschen, das von einem deutschen Offizier Anfang des 20. Jahrhunderts hier mitten im Nirgendwo errichtet wurde selbst – naja - ist ganz nett allerdings etwas weniger spannend, als wir es erwartet hatten. Mit der Besichtigungstour ist man schnell fertig. Wir bleiben noch etwas im netten grünen Innenhof sitzen und machen uns dann auf den Rückweg, den wir mit Rückenwind in einer knappen Stunde hinter uns bringen.



Zurück am Platz treffen wir auf eine weitere organisierte Mountainbike-Tour, die hier inzwischen eingetroffen ist. Diese hier fahren allerdings nicht wie die Holländer die komplette Strecke am Stück, sondern eher die Filet-Stückchen und zwischendurch sitzen sie im Bus. So klingt es für uns zumindest: „Da war es zu windig, da zu sandig, da zu viel Wellblech, naja und morgen sehen wir mal“. –Wahrscheinlich sind wir nur neidisch! zwinker Am Abend starten wir einen 2. Versuch, Fundstücke vom Wegesrand zu verzehren. Das hier sieht definitiv aus wie eine Melone – schmeckt allerdings wie Pappmaché, so dass wir auch diesen Anlauf erfolglos abbrechen.



Gegen Nachmittag lässt dann auch endlich der Wind nach, so sind wir zuversichtlich, dass wir morgen weiterkommen.
Auch die Nacht bleibt es windstill und wir können am nächsten Morgen ohne Gegenwind aufbrechen.



Die Straße ist allerdings weiterhin ziemlich schwer zu fahren. Wellblech mit viel losem Schotter und immer wieder mal Abschnitte, die man nur schieben kann. Später geht es auch noch ein paar Anstiege hoch, die mir ziemlich zu schaffen machen.


Die Tankstelle ist leider nicht mehr existent – keine kalte Cola, kein Eis…

Gegen vier Uhr am Nachmittag erreichen wir das Namib Rand Reservat. Prinzipiell wäre noch Luft, wir sind erst knapp 60 km gefahren. Allerdings darf man im Park nicht zelten. Und bis zum Ende des Parks in 50 km werden wir es sicher nicht mehr schaffen. Also entscheiden wir uns, gleich hier am Parkeingang das Zelt aufzubauen.



Das heißt, wenn wir es am nächsten Tag bis Sesriem schaffen wollen, haben wir ca. 85 km auf dem Plan. Wir stehen deswegen am nächsten Tag für unsere Verhältnisse früh um sechs auf und brechen um halb acht auf. Die ersten Kilometer läuft es ganz gut – und schon nach wenigen Kilometern eine für mich Sensation: Eine Giraffe steht am Wegesrand.



Ein absolut faszinierender Anblick. Wir bestaunen uns eine Weile gegenseitig bis sie abdreht und von dannen schreitet. Nur wenige Kilometer später kreuzen 2 weitere Giraffen die Straße. Da ich mit der Kamera zu langsam war, hier leider nur als Suchbild (der in der Straßenmitte ist Bernd, die Giraffen sind eher in der rechten Bildhälfte zu finden ;)):



Es geht weiter über eine offene Ebene wo es viele verschiedene Antilopen und Springböcke zu sehen gibt. Eine fantastische Landschaft!



Leider hat die Straße eine sehr wechselhafte Qualität – über einige Abschnitte ganz gut, in anderen Bereichen kaum noch fahrbar. Zusätzlich wird es heute zunehmend wärmer. Das Thermometer dürfte deutlich über die 35°C geklettert sein. So werden dann trotz des frühen Starts nach gut 50km die Beine doch langsam wieder lahm.





Wir machen häufiger Pausen und trinken viel, trotzdem hab ich nach weiteren 10 km das Gefühl, es geht kaum mehr weiter. Ein kleines Schattenplätzchen an einem Baum wird gleich zum perfekten Pausenplatz. Ich bin platt!



Während ich dort im Schatten hocke und Bernd um mich herum fotografiert hält ein PKW. Es sind Deutsche aus München, die sich nach unserem Wohlbefinden erkundigen und uns 3 L Wasser zusätzlich anbieten. Die nehmen wir gerne, zumal sie deutlich angenehmer temperiert sind als die warme Plörre an unseren Rädern.
Nach einem netten Gespräch ist dann auch die Motivation etwas zurückgekehrt und wir greifen die letzten knapp 30 km nach Sesriem an.
Und schon nach wenigen Kilometern dann erscheint vor uns quasi eine Oase – eine Lodge im Stil eines Arabischen Forts. Wir biegen sofort ab und kehren für eine Pause ein. Das große Glas eisgekühlte Cola war in dem Moment das Schönste!



Wir bleiben eine Weile sitzen – trinken eisgekühlte Getränke und essen eine Kleinigkeit, bevor wir dann in den Endspurt gehen.


es bleibt mühsam…

Auf den letzten Kilometern muss ich ganz schön kämpfen. Bernd übernimmt noch eine Tasche von mir und mit weniger Beladung schaff ich es dann doch auch noch bis zu unserem Ziel nach Sesriem. Wir checken auf dem Campingplatz ein, bekommen mal wieder den Notstellplatz der direkt an der Einfahrt liegt was mir in dem Moment allerdings herzlich egal ist. Wir hocken uns an die Bar, trinken Bier und Bernd horcht sich bei den anderen Reisenden um, ob uns morgen jemand mit dem Auto die 65km mit zu den Dünen nach Sossusvlei nehmen kann. Er hat schnell Erfolg und wir verabreden uns mit einem französischen Pärchen für den nächsten Tag um 6 Uhr morgens.


Sesriem, Sossusvlei und weiter durch die Naukluftberge nach Büllsport 4 Tage, 135 km

Die Verabredung klappt prima, um 6 Uhr sammeln uns die beiden Franzosen ein. Die Situation am Eingang zum Nationalpark der Sossusvlei Dünen ist schon skurril. Um 6 Uhr wird das Tor geöffnet, schon um halb sechs morgens stellen sich die ersten vor dem Tor an. Kaum ist das Tor geöffnet, schießen alle wir von der Tarantel gestochen los um die 65km zu den Dünen möglichst als Schnellster hinter sich zu bringen. Auch unser Fahrer ist sehr ambitioniert und so stehen wir mit als erste auf dem Parkplatz am Fuße der Dünen. Wir machen uns auf, um die von hier erreichbare höchste Düne zu erklimmen und eine gute Stunde später stehen wir oben – etwas aus der Puste aber überwältigt von der Aussicht.






oben! :-D


…und er darf natürlich auch nicht fehlen! ;-)

Und natürlich das obligatorische Bild der toten Bäume am Fuße der Dünen das in keinem Namibia-Bericht fehlen darf…



Eine faszinierende Landschaft! Die allerdings mit fortschreitender Tageszeit und zunehmendem Besucherandrang leider auch etwas an ihrer Faszination einbüßt. Als wir den Parkplatz wieder erreichen, ist der rappelvoll und inzwischen pilgern ganze Kolonnen die Düne hoch, die wir vor einer Stunde noch für uns allein hatten. Zugegeben, das frühe Aufstehen hat sich in dem Fall gelohnt.
Wir fahren mit den Franzosen zurück, empfehlen ihnen – da sie grad auf Hochzeitsreise sind – noch einen Aufenthalt in der Lodge die wir gestern besucht haben und vertrödeln dann auf dem Campingplatz den Tag. Erst am Nachmittag, pünktlich zum Sonnenuntergang können wir uns aufraffen, mit den Rädern noch den knapp 5 km entfernten Sesriem Canyon anzusteuern. Auch eine gute Wahl, denn als wir ankommen verlassen grade die letzten Reisegruppen den Canyon und wir haben auch den fast für uns allein.





Am nächsten Tag ist Aufbruch. Wir verlassen Sesriem um über die D856 einen Schlenker um die Naukluft-Berge zu machen. Wer den Titel dieses Abschnitts aufmerksam gelesen hat, wird jetzt feststellen, dass unser Kilometerleistung pro Tag nun rasant in den Keller fällt. Das liegt schlicht daran, dass a) der nun folgende Abschnitt mit die schlechteste Wegequalität der Reise aufweist b) es immer noch verdammt heiß ist, c) der Wind mal wieder von vorn kommt und wir d) so langsam keine Lust mehr auf a), b) und c) haben.



Gleich auf den ersten 12 Kilometern bis zur ersten Abzweigung hoppeln wir nur mit 7-9 km/h über die Piste. Der Pausentag von gestern – wirkungslos verpufft. Wir treffen auf 2 Motorradfahrer aus Südafrika, die wie andere zuvor der Ansicht sind, dass das Fahrrad nicht das optimale Fortbewegungsmittel für die namibianischen Straßen sei. – So langsam hören wir auch auf zu widersprechen und was von den Vorteilen, Langsamkeit, Nähe, blabla der Radreise im Allgemeinen vorzuschwärmen. Im Moment und hier und jetzt haben sie einfach mal recht!



Wir wühlen uns also weiter durch den Schotter, stellenweise ist der dann im weiteren Verlauf sogar recht gut fahrbar. Trotzdem ist irgendwie die Luft raus. An einer Lodge nach etwa 40 km machen wir ausgiebig Pause, trinken, essen und füllen nochmal unsere Wasservorräte auf. Doch schon als nach wenigen weiteren Kilometern ein Campingplatz auftaucht, werden wir wieder schwach. Es ist allerdings das übliche Spiel – fully booked und der Manager ist nicht erreichbar. Kein Platz für ein Zelt. Nun, inzwischen kommt diese Antwort nicht mehr so unerwartet – es ist ja auch noch früh – also fahren wir weiter. Ab dem nächsten Abzweig wird bestimmt alles besser und wir fliegen nur noch so dahin…
Der nächste Abzweig kommt, bloss das mit dem Fliegen…, naja. Es bleibt wie es war, Gehoppel bei ca. 10 km/h. Nach einer weiteren Stunde Waschbrett-Hoppeln brechen wir ab und stellen das Zelt mal wieder auf die nächstbeste glatte Fläche neben der Straße – Feierabend, es reicht für heute.



Neuer Tag, neues Glück, mäßig motiviert brechen wir am nächsten Morgen auf – die Straße hat jetzt als besonderes i-Tüpfelchen noch zahlreiche Bodenwellen eingebaut, die sich durch die Querung der vielen ausgetrockneten Flussbetten ergeben. Sehr hübsch, auf und ab geht es und hinter jeder Kuppe wartet gleich die nächste. Heißa auf Waschbrett runtergehoppelt um dann gleich im Schotter der Auffahrt ins Leere zu treten…:p



Da bei uns beiden eine gewisse Motivationsflaute eingetreten ist, ist fast klar, dass wir bereits um halb 12 nach nur 24 km den nächsten sich bietenden Campingplatz ansteuern. Zwar heißt es auch hier, man sei ausgebucht – aber auch hier gibt es einen Not-Platz, der mit eigener Grillstelle, Toilette und Freiluftdusche ausgestattet ist. Ausserdem gibt es eine wahre Kunstaustellung aus Schrott, einen zahmen Springbock – und, und das entzückt uns besonders, einen Wäscheservice.


great bicycle accident…



Und es gibt ein paar Farmeigene Wanderwege, von denen wir dann am Nachmittag einen erkunden, der uns einen tollen Ausblick auf das trockene Flusstal des Tsauchab bietet.



Am Abend dann, als wir schlafen gehen wollen, bekommen wir wieder Besuch von dem kleinen Springbock. Er hat offensichtlich einen Narren an unserem Zelt gefressen und versucht verzweifelt, darauf oder darein zu klettern. Weder können wir ihn davon abbringen, noch begreift er, dass das nix wird.



Mehrfach verheddert er sich in den Abspannleinen und trollt sich dann erst nach vielen erfolglosen Versuchen, die – wie wir am nächsten Morgen feststellen – zwei große Risse im Aussenzelt hinterlassen haben.



Wie erwartet sieht der CP-Betreiber sich nicht in der Verantwortung und wir sind nur froh, dass wir unser ältestes Zelt eingepackt haben, was eigentlich längst in Rente ist und der Schaden nicht gar so weh tut. Ab diesem Moment jedenfalls stehen Springböcke ganz oben auf der persönlichen Feindbildliste von Bernd – und Springbockfleisch auf seiner Speisekarte.
Wir brechen wie üblich gegen 9:00 h auf und es bleibt bei Hoppelstrecke mit Gegenwind. Mit einem durchschnittlichen Tempo von 8-9 km/h rumpeln wir weiter durch die Lande. Spaß macht das grad nicht so richtig, immerhin ist es heute nicht ganz so heiß wie die letzten Tage. Immer wieder mal gibt es auf der Straße kurze Abschnitte, wo man denkt: Juchu, jetzt geht’s flotter um nur wenig später mit Schwung in den nächsten Waschbrett-Abschnitt zu rauschen.



Als wir am frühen Nachmittag nach gut 5 Stunden Fahrzeit und 44 gefahrenen Kilometern den Campingplatz Büllsport erreichen, sind wir schon wieder reif für den Feierabend. Wir fragen nach einem Platz für das Zelt und ja, hurra, es gibt sogar noch einen freien Platz. Allerdings ist der Campingbereich ca. 6 km entfernt. Soweit erstmal kein Problem, allerdings sollen wir am nächsten Morgen die Schlüssel zurückbringen. Das allerdings ist ein Problem. Wir rechnen der netten Dame vor, dass wir für die 6 km grade fast eine Stunde gebraucht haben. Nun herrscht allgemeine Ratlosigkeit. Und wie so häufig muss wieder der Manager entscheiden. Diese hat in diesem Fall die einfache wie geniale Idee, dass wir das Zelt doch einfach auf direkt am Gelände der Lodge aufstellen könnten und gar nicht auf dem Campingplatz. Super – auch hier bekommen wir unser privates Bad und haben sogar noch die Möglichkeit den Pool zu nutzen.


und ein weiterer Notstellplatz – mit Badezimmer und Sitzgelegenheit

...gleich geht's weiter...