Re: It’s a Long Way … Pre-Brexit-Tour 2018

von: Keine Ahnung

Re: It’s a Long Way … Pre-Brexit-Tour 2018 - 23.12.18 18:00

INHALTSVERZEICHNIS

Teil 1: Vorwort(e)

Teil 2: Radreise (Tag 1-7: Republik Irland)

Teil 3: Radreise (Tag 8-11: Nordirland)

Teil 4: Radreise (Tag 12-16: Schottland – von Campletown bis Edinburgh)

Teil 5: Radreise (Tag 17-23: Schottland / England – von Edinburgh nach Nottingham)

Teil 6: Radreise und Résumé (Tag 24-26+2: England – von Nottingham nach Stansted (und unvorhergesehen – London) und schließlich der Endspurt nach Hause …)


DER SIEBZEHNTE TAG (09.07. – 123 KM / 1300 HM)

Es war der bisher ruhigste Campingplatz und als ich gegen 6 Uhr aufstand, fühlte ich mich richtig gut – ob die Kapelle hier eine geheimnisvolle Wirkung hatte? Die Sonne schien heute nicht, aber Regen war nicht in Sicht. Heute folgte ich bis zum Grenzübertritt nach England weiter der Radroute 1 (EV 12), die dann aber Kurs auf die Nordsee nahm.

Wenn auch ich natürlich am liebsten bei strahlendem Sonnenschein fahre, freute ich mich heute über den Nebel, der erst nachmittags von der Sonne wieder verdrängt wurde. Die schottische Landschaft wirkte dadurch teilweise schon etwas gespenstisch. Zum ersten Mal hatte ich nasse Straßenbeläge, ohne dass ich allerdings meine Regenkleidung auspacken musste. Schottland wollte mir offensichtlich am letzten Tag vor dem Grenzübertritt nach England noch einmal eine andere Seite zeigen lach .


Bild: Midlothian / Scottish Boders, Schottland (noch nicht die Grenze zu England!).


Bild: Scottish Boders, Schottland.


Bild: Grün in verschiedenen Farbtönen, Scottish Boders, Schottland.

Nahe der Grenze zu England, die ja im Brexit-Fall Gefahr läuft zu einer „echten Grenze“ zu werden, bot Schottland auch noch einmal einiges an schönen historischen Gebäuden und Ruinen auf, immer wieder verbunden durch schöne Natur …


Bild: Innerleithen, Scottish Boders, Schottland.


Bild: River Tweed, Scottish Boders, Schottland.


Bild: NCR-Crossing – ich bleibe auf der Route 1 (Galashiels, Scottish Boders, Schottland).


Bild: Melrose Abbey, Scottish Boders, Schottland.


Bild: Dryburgh Bridge (NCR 1, EV 12) über River Tweed, Scottish Boders, Schottland.


Bild: Temple of Muses bei Dryburgh, Scottish Boders, Schottland.

Kurz hinter Kelso überquerte ich die Grenze nach England, ohne es wahrzunehmen (ähnlich wie an der Grenze zwischen Irland und Nordirland). Ich hatte offensichtlich Schilder, die das evtl. anzeigten einfach übersehen. Es wäre schön, wenn das so bliebe …


Bild: Kelso Abbey, Scottish Borders, Schottland.

Kaum in England, stieß ich erneut auf eine Baustelle, bei der mir diesmal die Durchfahrt verwehrt wurde, obwohl ich ziemlich sicher problemlos neben der Straße an den Baufahrzeugen mein Fahrrad hätte vorbeischieben können. Der Umweg brachte mir einige zusätzliche Höhenmeter …


Bild: Kein Durchkommen - kurz hinter Grenze in England.

Immerhin bekam ich von den Bauarbeitern ein B&B empfohlen, welches sich als wirklich schöne Unterkunft erwies. Das Coach House in Crookham ist mehr als 300 Jahre alt und die Zimmer sind toll hergerichtet. Die Balken in meinem Zimmer waren aus Kastanienholz …




Bild: The Coach House, Crookham, Cornhill-on-Tweed, England.


DER ACHTZEHNTE TAG (10.07. – 100 KM / 1580 HM)

Nach einem reichhaltigen englischen Frühstück fuhr ich kurz nach 8 Uhr wieder auf die Piste. Bis kurz vor Nottingham folgte ich heute und die nächsten Tage (mit kleinen Ausbrechern) der National Cycle Route 68, dem Pennine Cycleway. Sie erhält meine wärmste Empfehlung und gleichzeitig spreche ich eine deutliche Warnung aus: Wer es flach mag und wer nur auf geteerten Strecken fahren möchte, der/die sollte sich lieber die größeren Straßen mit den Autos teilen. Aber ich habe mich in diesen NCR „verliebt“. Es wäre ein Fehler, zu denken, dass bei einer Tagesetappe, bei der nicht einmal eine Höhe von 300 Metern erreicht wird, Berge kein Problem seien. Die akkumulierten Höhenmeter von mehr als 1.500 Metern spiegeln Auf- und Abfahrten wider, deren Steigungen zum Teil deutlich im zweistelligen Prozentbereich liegen. Trotzdem ich ab und zu Verwünschungen ausstieß, wenn wieder nach einer steilen Abfahrt der nächste Hügel in gerader Linie überfahren werden musste , fand ich die Strecke bis Nottingham toll!






Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Wooler, Northumberland, England.

Natürlich kam ich auch durch kleine englische Orte, die – wenn man sich die Autos und Laternen wegdachte – vor ein paar hundert Jahren ähnlich ausgesehen haben dürften. Schon bei meinen früheren Besuchen auf der Insel hatte ich immer wieder das Gefühl, in der Zeit zurückversetzt zu sein. Vielleicht fällt es den Britten deshalb so schwer, sich in Europa einzugliedern?




Bild: Wooler, Northumberland, England.

Die Wegführung der Route 68 über Privatgelände und auf kleinen Pfaden bedeutete auch, dass häufig keine Brücken für die Überquerung von Bächen und kleinen Flüssen vorhanden waren. So musste ich etliche Furten (mindestens fünf alleine heute) durchqueren, wobei mir die geringen Niederschlagsmengen sicherlich Vorteile verschafft haben. Die zweite Furt wollte ich mutig mit Schwung durchfahren, als ich in der Mitte im Schottergrund stecken blieb. Ich entschied mich, den rechten Fuß zum Abstützen zu verwenden – zum Glück war es ja wieder recht warm, so dass gegen Abend der Schuh wieder trocken war. Ich zeige nun einfach ein paar Bilder der Strecke durch den Northumberland National Park …










Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Northumberland National Park, Northumberland, England.

Natürlich kommt man auch immer wieder einmal (in relative großen Abständen) mit der Zivilisation in Berührung …


Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Harbottle Castle, Northumberland National Park, Northumberland, England.


Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Morpeth, Northumberland National Park, Northumberland, England.

Ich habe aber deutlich mehr Schafe gesehen als Menschen …


Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Northumberland, England.

Die Sonne hatte wieder die Oberhand gewonnen und die Wolken vertrieben. So kam mir der Campingplatz in Bellingham gelegen (wie schon geschrieben – ich suche meine Übernachtungsmöglichkeiten recht spontan aus …). Eine gut ausgestattete Küche machte meinen Gaskocher überflüssig.


Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Bellingham Camping, Northumberland, England.


DER NEUNZEHNTE TAG (11.07. – 105 KM / 1480 HM)

Um 7 Uhr fuhr ich bei bedecktem Himmel los – Regen war aber nicht in Sicht. Es wurde ein anstrengender Tag mit vielen Hügeln, zum Teil auf Schotterstraßen. Am Schluss ging es auf fast 600 m hoch, was der Kenner alpiner Regionen evtl. belächeln mag, aber so mancher Alpenpass ist eine Spazierfahrt im Vergleich zu dem, was ich hier vorfand. Dennoch, es machte mir sehr viel Spaß, denn die immer wieder etwas veränderte Landschaft ließ keine Langeweile aufkommen.




Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Whygate, Northumberland National Park, Northumberland, England.




Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Northumberland National Park, Northumberland, England.

Nun mussten natürlich auch in England ein paar touristische „Highlights” mit eingebaut werden. Eines davon war die Hadrian’s Wall und das andere der „Mittelpunkt Großbritannien“ in Haltwhistle.


Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Hadrian's Wall, Northumberland National Park, Northumberland, England.


Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Haltwhistle, Northumberland National Park, Northumberland, England.

Überwiegend ist der Pennine Cycleway (so wie auch der Pennine Fernwanderweg) eher ein Radweg, der landschaftliche Höhepunkte sucht. Man ist über große Strecken alleine, wenn man einmal von der beachtlichen Schafspopulation der Insel absieht. Noch ein paar Bilder des „North Pennines AONB“ (AONB = Area of Outstanding Natural Beauty, stimmt! lach ).


Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), North Pennines AONB, Northumberland, England.


Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), River South Tyne, North Pennines AONB, Northumberland, England.


Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), North Pennines AONB, Northumberland, England.


Bild: (Für Falk …) NCR 68 (Pennine Cycleway), Eisenbahnmuseum South Tynedale Railway bei Alston, North Pennines AONB, Northumberland, England.

Mangels Campmöglichkeiten steuerte ich am Abend das Hotel „Foundry 34“ in Penrith an …


DER ZWANZIGSTE TAG (12.07. – 100 KM / 1780 HM)

Der Vorteil des Hotels war, dass ich wieder ein ausgiebiges englisches Frühstück zu mir nehmen konnte. Die Kalorien konnte ich heute locker verbrennen. Mehrere Anstiege überschritten deutlich die 20%-Marke und zwei kurze Stücke musste ich schieben, was bei mir nur sehr selten vorkommt. Natürlich gab es dann auch entsprechende Abfahrten, die allerdings fast zu Krämpfen in den Handgelenken führten, da sie unmöglich in freier Fahrt überwunden werden konnten.

Bei Sonnenschein ging es um 8 Uhr mit dem Fahrrad weiter. In Penrith steht eine der unzähligen englischen Burgruinen …


Bild: Penrith Castle, Penrith, Cumbria, England.

Für einige Kilometer nutzte ich die Route 71, die schließlich wieder in die NCR 68 überging. Einen Unterschied bemerkte ich eigentlich nicht …




Bild: NCR 71, Furt durch den River Lyvennet bei King's Meaburn, Cumbria, England.

Wieder auf der Route 68, die nun mit der Route 70 Überlapp hatte, traf ich einen Reiseradler aus Oregon, der mich ein Stück weit begleitete, der dann aber eine „Denkpause“ einlegen wollte, um zu überlegen, ob es nicht doch einfacher wäre, der Küste entlang zu fahren.


Bild: NCR 68/71 bei Appleby-in-Westmorland (Reiseradler aus Oregon), Cumbria, England.

Auch mit einem Ehepaar aus Schottland unterhielt ich mich. Sie hatten mit ihren Rädern einen Schattenplatz aufgesucht, um dort eine Rast zu machen. Sie waren von Glasgow losgefahren, um einen „Ausflug“ in England bis Liverpool zu machen. Sie schimpften heftig über die Brexit-Idee und wollten auf jeden Fall für einen Verbleib Schottlands in der EU stimmen. Ich traf unterwegs (insbesondere an Wochenenden) immer wieder Rennradler. Mindestens vier davon kamen im Gespräch von sich aus auf den Brexit zu sprechen. Alle bezeichneten ihn als eine Schnappsidee. Einer gab zu, für den Brexit gestimmt zu haben, er fühle sich aber betrogen und wollte Boris Johnson und Co. vor Gericht gestellt sehen. Um nicht arrogant zu wirken, hielt ich mich mit meinen Kommentaren sehr zurück und wunderte mich nur, woher denn die Mehrheit für den Brexit gekommen sei, wenn die überwiegende Mehrheit der Leute, die ich zu diesem Thema reden hörte, ganz klar dagegen war verwirrt .

Auch wenn mir diese Sache durch den Kopf ging, konzentrierte ich mich mehr auf die schöne Strecke.






Bild: NCR 70/68 im Yorkshire Dales Nationalpark (Great Asby Scar National Nature Reserve), Cumbria, England.


Bild: NCR 70/68, Orton im Yorkshire Dales Nationalpark (Great Asby Scar National Nature Reserve), Cumbria, England.

Hatte ich schon erwähnt, dass die NCR 68 steigungsreich ist …


Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Yorkshire Dales Nationalpark, Cumbria, England.

Am Nachmittag zogen Wolken auf und ein heftiges Gewitter zwang mich, zum ersten und letzten Mal für zwei Stunden meine Regensachen auszupacken. Ich hatte kurz zuvor den Campingplatz „Meadow Falls“ in Thornton als Übernachtungsziel ausgesucht und – obwohl inzwischen der Regen aufgehört hatte – erschien mir Camping nicht mehr so attraktiv. Als ich an dem Zeltplatz vorbeifuhr bemerkte ich aber „Barns“ (tonnenförmige Hütten) und tatsächlich konnte ich noch die letzte freie ergattern lach .


Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Meadow Falls Camping in Thornton in Lonsdale, Yorkshire Dales Nationalpark, North Yorkshire, England.


DER EINUNDZWANZIGSTE TAG (13.07. – 95 KM / 1670 HM)

Es wird nun schon etwas langweilig, wenn ich ständig wiederhole, dass der Weg steigungsreich sei, aber das war natürlich meine tägliche Erfahrung und dadurch war es auch prägend für den Weg. Dennoch fasse ich das nun für die nächsten Tage zusammen: bis Nottingham änderte sich nichts daran, wobei sich aber mehr und mehr ein „Trainingseffekt“ einstellte.

Die Nacht in der „Barn“ ermöglichte das Trocknen der nun wenigstens einmal benutzten Regenkleidung, die dann so verpackt werden konnte und das Tageslicht erst wieder zuhause erblickte. Wie immer, wenn ich die Nacht auf Campingplätzen verbrachte, brach ich ohne Frühstück auf und besorgte mir unterwegs etwas für ein Morgen-Picknick.


Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Frühstück bei Austwick, Yorkshire Dales National Park, North Yorkshire, England.

Vormittags blieb es bedeckt und die Straßen trockneten erst am Nachmittag wieder ab, als die Sonne sich durchgekämpft hatte. Dadurch veränderte sich auch die Landschaft und ich empfand diesen Kontrast zu den sonnigen Tagen als eine angenehme Abwechslung.






Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Yorkshire Dales National Park, North Yorkshire, England.

Einige Kilometer hinter Settle war etwas Erholung angesagt. Der Weg ging ein Stück parallel am Leeds-and-Liverpool-Kanal entlang – eine willkommene Abwechslung.






Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Leeds and Liverpool Canal bei Barnoldswick, North Yorkshire, England.

Noch eine Variante der Sperren entlang des Weges. Mit etwas Geschick ließ sich mein Gefährt aber auch hier durchfädeln.


Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Salterforth, North Yorkshire, England.

Nachdem der Abschnitt am Kanal verlassen war, änderte sich der Streckencharakter wieder deutlich.




Bild: NCR 681 (Pennine Cycleway-Variante), Lancashire, England.


Bild: NCR 681 (Pennine Cycleway-Variante), bei Hebden Bridge, West Yorkshire, England.

Schließlich erreichte ich das nette Örtchen Hebden Bridge, wo ich mir dann auch Gedanken über meinen nächsten Übernachtungsstopp machte.


Bild: Mehr als 30% - zum Glück musste ich runter … (NCR 68 (Pennine Cycleway), Hebden Bridge, West Yorkshire, England)


Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Hebden Bridge, West Yorkshire, England.

Nachdem der Nachmittag wieder sonnig und sehr warm war, sah ich mich nach einem Campingplatz um. Kurz hinter Hebden Bridge war „Camping Rooley Farm“ verzeichnet. Nachdem ich mich dorthin einen steilen Hügel hochgequält hatte, sah ich ein Schild, welches verkündete, dass nur Motorhomes aufgenommen würden. Dennoch fragte ich beim Besitzer nach und der hatte Erbarmen mit mir und ließ mich im Garten seines Hauses zelten. Kaum hatte ich meine Sachen und mich selber nach dem Essen im Zelt verstaut, brach ein heftiges Gewitter los. Wenn man trocken ins Zelt gekommen ist und das Zelt dicht ist (was zum Glück der Fall war), kann man das sogar genießen.




Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Camping Rooley Farm (nur für Motorhomes - im Garten des Besitzers), Sowerby, West Yorkshire, England.


DER ZWEIUNDZWANZIGSTE TAG (14.07. – 90 KM / 1890 HM)

Da nun absehbar war, dass ich Nottingham leicht rechtzeitig erreichen würde, drosselte ich das Tempo ein wenig. Weniger Kilometer – na, dann kann ich ja noch ein paar extra Höhenmeter einbauen – dazu später mehr. Zunächst ging es aber bei schönem Wetter weiter entlang der NCR 68.


Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Barkisland, West Yorkshire, England.




Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Scammonden Reservoir, West Yorkshire, England.

An der Grenze zum Peak-District-Nationalpark entdeckte ich im Hintergrund eine Straße, die sich nach oben wand, die aber laut meiner Karte nicht meinem geplanten Track entsprach. Als ich unten im Tal an der Abfahrt vorbeikam, hatte ich ein Gespräch mit einem Einheimischen, der erwähnte, dass diese Strecke Teil der Tour De France 2014 war. Natürlich musste ich da hoch! Zusammen mit einer Reihe von Hobby-Rennradlern ging es also auf den Spuren der „Grand Tour“ mit sicherlich geringerer Durchschnittsgeschwindigkeit, aber mit deutlich höherem Systemgewicht zum Pass.








Bild: Abweichung von NCR 68 durch Peak District Nationalpark, Derbyshire, England.

Nachdem ich hier „fremdgefahren“ war, kehrte ich wieder zur NCR 68 zurück …


Bild: NCR 68/62, Bottoms Fountain, Peak District Nationalpark, Derbyshire, England

… und kam zur Überzeugung, dass die nun folgende Strecke wohl für die Tour-De-France weniger geeignet war.




Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), vor Buxton, Peak District Nationalpark, Derbyshire, England.

Gegen Abend fuhr ich dann den Farm-Campingplatz „Rooley Farm“ vor Buxton an. Die Sanitäranlagen des Platzes waren ein Drecksloch. Aus der Dusche musste ich erst eine Kröte verscheuchen. Bereits an der Rezeption versuchte mich der Hund der Besitzer in den Hintern zu beißen. Ich bemerkte glücklich, dass so ein Sitzpolster nicht nur Vorteile auf dem Sattel bot. Dennoch trug ich eine Schramme davon. Den Besitzer ließ das kalt.


Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Farm Camping Rooley Farm vor Buxton, Peak District Nationalpark, Derbyshire, England.


DER DREIUNDZWANZIGSTE TAG (15.07. – 90 KM / 880 HM)

Um ca. 7 Uhr ging es los auf die letzte Etappe nach Nottingham. Dadurch war das offiziell mein letzter Urlaubstag, denn in Nottingham ging meine „Dienstreise“ los, wobei dem Rückflug ja am Wochenende nach der Tagung noch die Fahrradfahrt nach Stansted vorausging. Angenehm war, dass mir der Rückflug zur Dienstreise (abzgl. des Fahrradtransports) gerechnet wurde. Den Hinflug hatte ich natürlich privat finanziert. Somit war das eine private und dienstliche „Win-Win-Situation“. Im Nachhinein stellte sich die Tatsache, dass der Rückflug aus meinen Forschungsgeldern finanziert wurde, als Nachteil heraus – dazu aber später mehr.

Zunächst folgte ich weiter der NCR 68 zunächst nach Buxton. Eigentlich ein schöner Ort, durch den ich aber stellenweise mein Fahrrad schob, um keinen Platten zu bekommen.




Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Buxton, Peak District Nationalpark, Derbyshire, England.

Ich genoss die letzten Kilometer auf der NCR 68, der ich am liebsten weiter gefolgt wäre.


Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), hinter Buxton, Peak District Nationalpark, Derbyshire, England.


Bild: NCR 68 (Pennine Cycleway), Earl Sterndale, Peak District Nationalpark, Derbyshire, England.

Schließlich zweigte ich auf die Route 54 ab, den „High Peak Trail“, der einer alten Bahnlinie folgte. Das bedeutete natürlich, dass doch etwas weniger Steigungen zu erwarten waren, aber ganz stimmte das nicht, da stellenweise die Loks mit Seilwinden steile Hänge hochgezogen worden waren …


Bild: Beginn der NCR 54 (High Peak Trail), Peak District Nationalpark, Derbyshire, England.




Bild: NCR 54 (High Peak Trail), Peak District Nationalpark, Derbyshire, England.




Bild: NCR 54 (High Peak Trail), Middleton Top, Peak District Nationalpark, Derbyshire, England.

Am Ende wurde es aber dann doch flacher, als ich dem „Nottingham Canal Trail“ bis Nottingham folgte.






Bild: Nottingham Canal Trail, Nottinghamshire, England.

Am frühen Nachmittag war dann Nottingham erreicht, leider war „Nottingham Castle“ für Renovierungsarbeiten bis 2020 geschlossen, aber es gab doch einiges Sehenswertes – es gibt unangenehmere Tagungsorte …


Bild: Ye Olde Trip to Jerusalem, Nottingham, England.


Bild: Severn's House, Nottingham, England.


Bild: Robin Hood, Nottingham, England.


Bild: Robin Statue (1 von 33), Nottingham, England




Bild: City of Caves, Nottingham, England (im Krieg als Luftschutzkeller genutzt …).




Bild: National Justice Museum, Nottingham, England.

Mein Fahrrad konnte ich in einem Konferenzraum des “Strathdon Hotel” abstellen – oft übernachteten dort Radreisende wahrscheinlich nicht.


Bild: Strathdon Hotel, Nottingham, England.

Für die nächsten Tage war “Konferenzbetrieb” angesagt. Bessere Kleidung hatte ich bereits im Vorfeld eingepackt und durch meine Frau ans Hotel schicken lassen. Da meine Satteltaschen eigentlich nie besonders vollgepackt sind, nahm ich die Kleidung dann aber per Fahrrad nach Stansted mit. Die Tagung überspringe ich hier einmal …


Bild: Vorbereitung auf den “Invited Talk”, LPHYS 2018, Nottingham, England


Teil 6 demnächst …