Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.

von: motion

Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt. - 24.01.19 20:13

Tag 8:
Von Jagsthausen nach Lauberg
Länge: 151 km
Fahrzeit: 10:40 Stunden
Höhenmeter: 2590 m
Route: https://www.komoot.de/tour/39318550

Heute steht ein harter Tag bevor, soviel steht laut Tourenplanung fest. Da ich den ein oder anderen Tipp noch hier im Forum bzgl meiner Route bekommen hatte, wurde nochmal etwas umgeplant. Zuerst wollte ich über Ulm relativ direkt und mit einigen größeren Straßenabschnitten auf den Iller Radweg. Unter anderem dem Tipp von Iassu war es geschultet, das ich jetzt die Route weiter westlich legte, was mehr Kilometer und Höhenmeter in der gleichen Zeit zur Folge hatte. Im Nachhinein war der Umweg absolut lohnenswert, aber auf jeden Fall noch nen Tag mehr draus machen. Bei dem Höhenprofil, Hitze, starke Steigungen in Kombination mit den nicht ganz unerheblichen Kilometern muss man doch ein bissl radverrückt sein.

Auf Grund der Hitze und der Nacht in der Pension starte ich bereits vor 6 Uhr. Der Tag wird noch lang genug und ich habe gerne noch ein bisschen Reserve. Gleich hinter Jagsthausen beginnt die erste Rampe mit 16% zum warm werden.



Auf kleinen Straßen geht es am noch kühlen Morgen Richtung Alb.



Am Horizont ist die Alb in noch weiter Entfernung zu erkennen. Davor muss noch einiges an Kilometern hoch und runter zurück gelegt werden.



Heute ist Tag der Durchfahrt durch Obstplantagen, vor Allem Apfelplantagen. Sehr schön.



Ein Schild was heute zum ständigen Begleiter wird.






Die geplante Route zwischen Öhringen und Murrhardt ist traumhaft. Ständig wechseln sich kleine Straße, Wald- und Dorfdurchfahrten ab. Keine Menschenseele ist unterwegs und das mitten in Deutschland.



Mitten im Wald ist der Gleichener See versteckt.





Limesnachbau und Grundmauerreste am Wegesrand.



Der Ebnisee zwischen Murrhardt und Welzheim.





Der Leinecksee bei Pfahlbronn.



Traumhaft geht es weiter Richtung Lorch und Wäschenbeuren.

Danach geht es westlich an Göppingen vorbei, was nicht ganz so einsam ist wie die Tour bisher. Aber trotzdem ist alles im grünen Bereich.





Am Morgen noch weit weg, jetzt bin ich kurz vorm Anstieg. Die Sonne heizt dem Tal richtig ein. Die Wärme staut sich, also geht es auf zum letzten großen Anstieg.



Kurz nach Neidlingen beginnt der letzte große Anstieg. Und es geht mit über 10% gleich richtig nach oben. Der Schweiß läuft in Strömen. Hier ist es das einzige Mal auf den knapp 1300 km, das sich komoot bei der Auswahl der Strecke irrt. Auf dem Bild seht Ihr den letzten fahrbaren Teil in den Wald hinein. Danach hört der Teer auf und es beginnt ein steiler knapp 20% unfahrbahrer Weg den ich bis nach oben folgen soll. Am Abzweig folge ich nun nicht rechts weiter schiebend bergauf, sondern nehme den linken Weg weiter Richtung Straße. Danach ist alles gut und es gibt gemütlicher bergauf. Wie gesagt das war der einzige kleine Fehler, sonst waren alle vorgeschlagenen Verbindungen super zu fahren.



Nachdem die Steige bewältigt ist, geht es links ab durch weite Wiesen und Waldflächen in Richtung Donnstetten. Wie so oft in den vergangenen 8 Tagen treffe ich niemanden und bin der einzige der mit dem Rad unterwegs ist. Mit dem Reiserad sowieso. Ab und an bin ich heute mal einzelnen Radgruppen begegnet. Alle waren aber ausnahmslos mit E Bike unterwegs.



Einfach schön hier oben. Wieder eine komplett andere Landschaft als was bisher so war.



Gegen Abend erreiche ich das Etappenziel Böhringen. Noch schnell vor Ladenschluss die letzten Einkäufe machen und weiter geht es zum Zeltplatz. Dieser ist wie immer sehr schön und absolut ruhig gelegen. Aber wer um Himmels Willen braucht hier oben einen videoüberwachten Chip und Eisentorzugang? Abends geht es noch zum Italiener ins Dorf. Die Augen sind größer als der Hunger. Ein Salatteller und Pizza ist dann doch fast zu viel. Zumindest geht es danach ziemlich voll gefuttert Richtung Zelt. Aber es war lecker. Was bleibt von diesem Tag übrig? Ein extrem spannender und heißer Tag. Die Strecke war mit den vielen auf und ab sehr anspruchsvoll und ungleichmäßig zu fahren. Auch die starken Steigungen haben ihr übriges dazu beigetragen Bei mehr Zeit auf jeden Fall den ein oder anderen Umweg noch machen und 2 Tage draus machen. Ansonsten ist es an einem Tag eher was für Liebhaber der Fahrradleidenschaft grins