Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017

von: Tom72

Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 - 03.07.20 22:39

24. Tag (24.07.2017), Ourense – Valença do Minho
Strecke: ca. 100 km


Heute werde ich endlich Portugal erreichen. Es wird die längste Etappe der Reise und zugleich wohl eine derjenigen mit den meisten Höhenmetern.

Die Plaza Mayor/Praza Maior mit dem Rathaus von Ourense



Die Puente Romano, von der aus ich gestern die übrigen Miño-Brücken aufgenommen habe



Die 2001 eröffnete Puente del Milenio über den Miño – charakteristisch der umlaufende, gleichsam über und um die Brücke gehängte Fußgängersteg, der an den höchsten Punkten über die Spitzen der Pylone verläuft und in der Brückenmitte unterhalb der Fahrbahn.







Ich verlasse Ourense Richtung Westen auf der nur mäßig befahrenen OU-402 entlang des Südufers des Río Miño. Anhand meiner Michelin-Karte mit dem eigentlich zum Radreisen zu kleinen Maßstab 1:400 000 lassen sich die topographischen Verhältnisse der während der gesamten heutigen Etappe dem Fluss folgenden Route nicht genau erkennen. Ich gehe zunächst davon aus, dass ich gemütlich und ohne allzu viele Steigungen dem Ufer folgen werde, werde aber recht bald eines Besseren belehrt. Die Straße verläuft zunächst tatsächlich am Flussufer,



entfernt sich dann aber immer wieder vom Fluss und windet sich dabei jeweils weit die steilen Hänge des Tals hinauf. So kommen zahlreiche unerwartete Höhenmeter zusammen, am Ende des Tages sind es meiner Erinnerung zufolge etwa 1400.



Schließlich erreiche ich im verschlafenen Ort Pontebarxas hoch über dem Miño die Grenze zu Portugal. Ab hier bildet der Fluss, der auf Portugiesisch, genau wie im Galicischen, Minho heißt (die Aussprache ist in allen drei Sprachen letztlich gleich) und dem ich weiter folge, die Grenze zwischen den beiden Ländern. Es ist das erste Mal, dass ich mit dem Rad eine Zeitzonengrenze überquere – ich gewinne eine Stunde.



Ich bin das erste Mal in Portugal. Der erste Ort, durch den ich nach der Grenze komme, ist Melgaço mit seiner hübschen Altstadt, überragt von einer Burganlage. Von hier hat man einen schönen Blick über den Fluss auf das spanische Ufer.





Ich beende die Etappe in Valença do Minho mit seiner weitläufigen Festungsanlage aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Ich quartiere mich in einer Pension in der Altstadt ein und sehe mich noch etwas um. Valença ist mit der spanischen Stadt Tui am anderen Ufer durch die Ponte Internacional Valença-Tui verbunden. Auf der unteren Ebene verläuft die Straße, auf der oberen der Bahnverkehr. Mit einem der nur zwei täglich verkehrenden Regionalzüge werde ich morgen nach Vigo fahren, um von dort die Tour fortzusetzen.



25. Tag (25.07.2017), Vigo – A Guarda (Zugfahrt Tui – Vigo)
Strecke: ca. 60 km


Ich hätte von Valença direkt weiter entlang des Minho/Miño bis zu seiner Mündung fahren können, von wo aus ich der Küste südwärts bis zu meinem Ziel Porto folgen will. Ich will mir aber auch noch die galicische Stadt Vigo ansehen, was nochmal einen Schlenker in die andere Richtung, nordwärts, bedeutet; aufgrund meines knappen Zeitplans werde ich daher von Tui bis Vigo den Zug nehmen und heute von Vigo entlang der Küste bis A Guarda an der Miño-Mündung radeln. Ich werde daher heute nochmal einen Tag in Spanien unterwegs sein.

Zunächst besichtige ich die historische Festungsanlage von Valença mit Blick über den Minho nach Spanien.



In den grenzüberschreitenden Regionalzug nach Vigo hätte ich auch schon in Valença einsteigen können, aber ich überquere stattdessen den Minho über die internationale kombinierte Straßen- und Bahnbrücke, die ich mir schon gestern Abend angesehen habe, nochmal mit dem Rad, um mich noch etwas in Tui auf der spanischen Seite umzusehen und dann ab dort den Zug zu nehmen.



Ich steige in Vigo aus und bin nun erstmals seit Gijón wieder am Meer.



Die Innenstadt von Vigo





Von Vigo aus folge ich der Atlantikküste südwärts und komme durch Baiona mit der Burg Castillo de Monterreal.



Weiter geht es Richtung Süden; die Küstenstraße hat durchgehend einen Fahrradstreifen.







Ich beende die Etappe in A Guarda auf einem sehr schönen Campingplatz am Nordufer des Miño bzw. Minho, auf den ich hier wieder treffe und der hier in den Atlantik mündet. Am anderen Ufer liegt Portugal, wo ich heute Vormittag in Valença keine 20 km stromaufwärts gestartet bin. Morgen werde ich meine Tour südwärts in Portugal, weiter entlang der Küste, fortsetzen.



Fortsetzung folgt…