von: qrt
Re: Kasachstan und Kirgisistan 2024 - 19.12.24 17:42
So, jetzt geht's weiter...
Kasachische Grenze - Karakol – Issyk Kul See – Tosor Pass – Narin – Kaserman ... Jalalabad – Osch – Papan – Peschtschera-Schlucht – Osch
566km geradelt
Juli-August 2024
Noch was zu:
Visabestimmungen & Anreise
EU- und Schweizer Staatsbürger benötigen für Aufenthalte von bis zu 60 Tagen kein Visum in Kirgisistan. Wir flogen mit Pegasus nach Almaty in Kasachstan und radelten von dort aus die 300km bis an die nordöstliche kirgisische Grenze unweit von China. Pegasus fliegt auch von Zürich über die Türkei nach Bischkek und Osch.
"Wohin gehst du?" War die häufigste Frage die wir gestellt bekamen.
Ungezähmte Berglandschaften, Almwiesen, grasbewachsene Steppen, Gletscher und Seen locken seit Jahren Wanderer und Biker nach Kirgisistan.
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/P1011565a_.jpg)
Es war nicht nur schieben, dazwischen radelten wir auch durch Edelweiss-Wiesen
Das ehemalige Mitglied der Sowjetunion ist von China, Kasachstan, Usbekistan und Tadschikistan umschlossen, hat sieben Millionen Einwohner und ist etwa fünfmal so gross wie die Schweiz.
In einer Jurte zu schlafen ist seit Jahren ein Traum von Darina und Kirgisistan würde helfen, dieses Kästchen zu erfüllen!
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/1734523457174.jpg)
Erste Eindrücke
Nach unserer gemütlichen Radtour in Kasachstan wurden wir prompt in Kirgisistan eingeführt. Die Landschaft schien viel grüner zu sein als das, was wir auf der anderen Seite der Grenze gesehen hatten, und die Berge ragten deutlich höher empor. Wir wurden mit Regen begrüsst und unsere Reifen blieben im Schlamm stecken. Schon an unserem ersten Tag mussten wir einen steilen Schotterhang hinaufzuschieben. Das war nur der Anfang!
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/P1001458.jpg)
Landschaft, Tag 1
Karakol
Wir fuhren nach Karakol, das während des zaristischen Russischen Reiches im 19. Jahrhundert als Garnisonsstadt gegründet wurde. Eine der Hauptattraktionen der Stadt ist die prächtige orthodoxe Holzkirche, die 1895 für die russischen Truppen in Karakol erbaut wurde.
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/IMG_4357.jpg)
Holzkirche
Die Dungan-Moschee ist nicht weniger beeindruckend. Es wurde 1910 von Dungan-Muslimen fertiggestellt, die vor der Verfolgung in China flohen. Anstelle eines Minaretts wird dieses einzigartige Holzgebäude von einer Pagode gekrönt und bei dessen Bau wurde kein einziger Nagel verwendet!
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/IMG_4351.jpg)
Moschee wie ein Koreanischer Tempel.
Auf dem Markt lernten wir, dass Pferdeherzen viel grösser sind als die der Kühe!
Verkehr
Die Ein- und Ausfahrt in Karakol bereitet wegen der schmalen Strasse, des schlechten Belags und des schnellen Verkehrs nicht viel Freude. Der Respekt vor Radfahrern hat in diesem Wegstück keine Priorität. Glücklicherweise konnten wir den Sandstreifen benutzen und haben das Ganze überlebt!
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/IMG_4336.jpg)
Ein Traum wird wahr!
Darina fühlte sich ein wenig angeschlagen und bestand auf ein paar Ruhetagen, sobald wir den wunderschönen Issyk Kul See erreichten. Und was gibt es Schöneres, als sich in einer traditionellen Jurte mit hausgemachten Mahlzeiten einzunisten. Das ganze ein paar Minuten vom See weg.
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Jurte von innen
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/IMG_4404-1.jpg)
Issyk Kul
Mit einer Länge von 182 km und einer Breite von 60 km ist der Issyk Kul nach dem Lago Titicaca in Peru/Bolivien der zweitgrösste Bergsee der Welt. Hier auf 1600 m ü.d.M. bekamen wir die Ruhe und Entspannung, die wir brauchten, bevor wir die grosse Herausforderung der Reise in Angriff nahmen.
Nie wieder! 😝
Als wir die Ufer des Issyk Kul verliessen, lockten die schneebedeckten Gipfel des Tian Shan und der Weg schien durchaus machbar zu sein.
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/IMG_4425.jpg)
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Erstes Camp am Tosor
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/P1001493.jpg)
So schön wars auch...
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/IMG_4458.jpg)
Zweites Camp am Tosor
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Schieberei vor dem Pass
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Fast da...
Als wir uns der 3.000 m ü.d.M. näherten, spürte Darina bereits den Mangel an Sauerstoff und unsere Zwei-Zoll-Reifen begannen, auf der Schotter-/Sandpiste die Traktion zu verlieren. Und als die schneebedeckten Gipfel in vollem Umfang zum Vorschein kamen, nahm das Gefälle deutlich zu.
Jetzt brauchten wir zwei pro Fahrrad, um den Anstieg hinauf zu schaffen. 15 Sekunden lang schieben. stoppen und 30 Sekunden lang keuchen. Wiederholen. In unseren vielen atemlosen Pausen schworen wir uns, dass dies unsere letzte Expedition dieser Art sein würde. Nur ein Narr würde eine solche Tortur wiederholen...
Schwarze Wolken zogen auf und Hagel begrüsste uns kurz vor der Passhöhe. Als wir oben auf dem Tosor Pass (3.893 m ü.d.M.) ankamen, wars noch ein kalter Regen. Wir ratterten dann das Bachbett runter und genossen das grossartige Naturschauspiel. Unsere Belohnung war das wundersamste Tal mit rauschenden Bächen, mächtigen Gletschern, hoch aufragenden Bergen, wilden Blumenwiesen und umherstreifenden Pferden. 😍
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/P1001525.jpg)
Oben
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Erst mal runterschieben...
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/IMG_4525.jpg)
Erstes Camp am runterweg, am Morgen kam die Sonne raus!
Alles vergeben? Sicherlich! und vergessen? Nie! Lektion gelernt: Es soll keine Offroad-Abenteuer mehr für uns geben... ohne 2,6-Zoll-Stollenreifen! 😉
Was für eine Fahrt!
Irgendwann muss man auch wieder runterkommen, oder? Nun, es war das Abfahrtsversprechen von 2.000 Höhenmetern, das uns auf dem Tosor weitermachen liess. Mit jedem mal schieben träumten wir davon, die ganzen 170km bis Naryn im Freilauf zu fahren!
Und obwohl der Tian Shan andere Ideen hatte, entschädigte die spektakuläre Landschaft, in der wir uns befanden für die ruppigen Gegensteigungen. Mal hatten wir Flashbacks nach Norwegen, mal nach Island. Und dann fühlte es sich an, als wären wir nach Patagonien versetzt worden!
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/IMG_4521.jpg)
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/P1011546.jpg)
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Nanu?
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/Picture1.png)
Brücken sind selten!
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/IMG_4584.jpg)
In dieser Schlucht gabs dafür mehrere.
Die Einheimischen
Die nomadischen Kirgisen ziehen mit ihrem Vieh je nach Jahreszeit die Berge rauf und runter, trinken fermentierte Stutenmilch und leben in Jurten. Wir wurden täglich von freundlichen Hirten auf Pferden begrüsst. Sie ritten zeitweise neben uns her und/oder zeigten uns begehbare Furten. (Weiter unten gibts Brücken, aber oben liegen manchmal Betonröhren in der Landschaft und warten auf den Bach). Die Kommunikation war einfach, da unser Russisch und Kirgisisch minimal war und wir uns ohne Internet in dieser abgelegenen Region nicht auf Google Translate verlassen konnten. Als wir in Naryn ankamen, hatte unsere kreative Auszudrucksweise ein ganz neues Niveau erreicht!
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/IMG_4536.jpg)
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/P1011611.jpg)
Moschee in Naryn
Der Weg nach Kazarman
Auf Google Maps als die schönste Strasse des Landes bezeichnet, war als nächstes die Piste von Naryn nach Kazarman an der Reihe. Am 2ten Tag gings dann wiedewr richtig zur Sache. Wir verliessen den Naryn-Fluss auf 1.600 m ü.M. und kämpften uns lange durch trockenes, karges Gelände mit etlichen Hike-the-Bike-Abschnitten hoch. Bei der Überquerung des Passes auf 2.800 m ü. M. leuteten saftig grüne Hügel in der Abendsonne.
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/IMG_4643.jpg)
Da gehts hoch
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/P1011638.jpg)
Da gings hoch
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/P1011642.jpg)
Oben
Die "Abfahrt" war nicht ganz so schön (schon wieder Geröll) und Temperaturen von bis zu 38 Grad stellten uns auf die Probe. Kirgisistans herrliche Landschaft gibt es nicht umsonst!
Transport
Die hohen Temperaturen und das Versprechen einer "schrecklichen Strasse" über einen weiteren 3.000er Gebirgspass haben uns nicht mehr gereizt. Wir entschieden uns für einen Transport nach Jalalabad, wo die Temperaturen 40 Grad Celsius erreichten. Unsere Räder wurden in einen Lieferwagen verladen, und wir fuhren in einem Taxi, dessen Motor auf die Probe gestellt wurde. Am Schluss war’s eine5 stündige Fahrt für die 150 km. Ich bereue diese Entscheidung absolut nicht! Diese Piste brauchte ich wirklich nicht mehr.
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/IMG_4698.jpg)
Unser Pilot
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/1734523456362.jpg)
Wir feiern die Ankunft mit Honiglimonade. Ehrlich!
Jalalabad -Osch
Als wir Jalalabad verliessen, trafen wir auf Oleś, der mit dem Fahrrad von Australien nach Europa unterwegs ist. Als erfahrener reisender Musiker, der seine Gitarre auf dem Gepäckträger dabei hat unterschied er sich doch von den meist sportlichen Radlern die wir sonst traffen. Wir hatten das Glück, seine Gesellschaft und seine Ständchen jeden Abend für den Rest unserer Reise zu geniessen.
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/IMG_4740.jpg)
Viel besser wird's nicht mehr
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/IMG_4761.jpg)
Uni in Osh
Da wir durch den Transfer ein paar zusätzliche Tage zur Verfügung hatten machten wir eine Schleife in die Hügel südlich von Osch. Es zeichnete sich durch viel einfacheres Gelände, tolle Campingplätze, eine Fülle von lokalen Produkten, freundliche Leute und erstaunliche Gastfreundschaft aus.
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/IMG_4728.jpg)
Einheimischer Radler
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/IMG_4803.jpg)
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Tolle Gastgeber in Papan
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/IMG_4823.jpg)
Peschtschera-Schlucht
Was für ein perfekter Abschluss einer Reise, die in vielerlei Hinsicht überzeugte und uns sicherlich an unsere Grenzen brachte!
Fazit, Darina würde wieder hin, für mich ist es eher eine «einmal im Leben» Erfahrung.
Falls ihr noch mehr Unterhaltung/Info möchtet, hier gehts zur Website
und hier zum Film.
Viel Spass
Kurt & Darina
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Kasachische Grenze - Karakol – Issyk Kul See – Tosor Pass – Narin – Kaserman ... Jalalabad – Osch – Papan – Peschtschera-Schlucht – Osch
566km geradelt
Juli-August 2024
Noch was zu:
Visabestimmungen & Anreise
EU- und Schweizer Staatsbürger benötigen für Aufenthalte von bis zu 60 Tagen kein Visum in Kirgisistan. Wir flogen mit Pegasus nach Almaty in Kasachstan und radelten von dort aus die 300km bis an die nordöstliche kirgisische Grenze unweit von China. Pegasus fliegt auch von Zürich über die Türkei nach Bischkek und Osch.
"Wohin gehst du?" War die häufigste Frage die wir gestellt bekamen.
Ungezähmte Berglandschaften, Almwiesen, grasbewachsene Steppen, Gletscher und Seen locken seit Jahren Wanderer und Biker nach Kirgisistan.
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Es war nicht nur schieben, dazwischen radelten wir auch durch Edelweiss-Wiesen
Das ehemalige Mitglied der Sowjetunion ist von China, Kasachstan, Usbekistan und Tadschikistan umschlossen, hat sieben Millionen Einwohner und ist etwa fünfmal so gross wie die Schweiz.
In einer Jurte zu schlafen ist seit Jahren ein Traum von Darina und Kirgisistan würde helfen, dieses Kästchen zu erfüllen!
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Erste Eindrücke
Nach unserer gemütlichen Radtour in Kasachstan wurden wir prompt in Kirgisistan eingeführt. Die Landschaft schien viel grüner zu sein als das, was wir auf der anderen Seite der Grenze gesehen hatten, und die Berge ragten deutlich höher empor. Wir wurden mit Regen begrüsst und unsere Reifen blieben im Schlamm stecken. Schon an unserem ersten Tag mussten wir einen steilen Schotterhang hinaufzuschieben. Das war nur der Anfang!
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Landschaft, Tag 1
Karakol
Wir fuhren nach Karakol, das während des zaristischen Russischen Reiches im 19. Jahrhundert als Garnisonsstadt gegründet wurde. Eine der Hauptattraktionen der Stadt ist die prächtige orthodoxe Holzkirche, die 1895 für die russischen Truppen in Karakol erbaut wurde.
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Holzkirche
Die Dungan-Moschee ist nicht weniger beeindruckend. Es wurde 1910 von Dungan-Muslimen fertiggestellt, die vor der Verfolgung in China flohen. Anstelle eines Minaretts wird dieses einzigartige Holzgebäude von einer Pagode gekrönt und bei dessen Bau wurde kein einziger Nagel verwendet!
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Moschee wie ein Koreanischer Tempel.
Auf dem Markt lernten wir, dass Pferdeherzen viel grösser sind als die der Kühe!
Verkehr
Die Ein- und Ausfahrt in Karakol bereitet wegen der schmalen Strasse, des schlechten Belags und des schnellen Verkehrs nicht viel Freude. Der Respekt vor Radfahrern hat in diesem Wegstück keine Priorität. Glücklicherweise konnten wir den Sandstreifen benutzen und haben das Ganze überlebt!
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/IMG_4336.jpg)
Ein Traum wird wahr!
Darina fühlte sich ein wenig angeschlagen und bestand auf ein paar Ruhetagen, sobald wir den wunderschönen Issyk Kul See erreichten. Und was gibt es Schöneres, als sich in einer traditionellen Jurte mit hausgemachten Mahlzeiten einzunisten. Das ganze ein paar Minuten vom See weg.
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Jurte von innen
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Issyk Kul
Mit einer Länge von 182 km und einer Breite von 60 km ist der Issyk Kul nach dem Lago Titicaca in Peru/Bolivien der zweitgrösste Bergsee der Welt. Hier auf 1600 m ü.d.M. bekamen wir die Ruhe und Entspannung, die wir brauchten, bevor wir die grosse Herausforderung der Reise in Angriff nahmen.
Nie wieder! 😝
Als wir die Ufer des Issyk Kul verliessen, lockten die schneebedeckten Gipfel des Tian Shan und der Weg schien durchaus machbar zu sein.
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Erstes Camp am Tosor
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So schön wars auch...
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Zweites Camp am Tosor
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Schieberei vor dem Pass
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Fast da...
Als wir uns der 3.000 m ü.d.M. näherten, spürte Darina bereits den Mangel an Sauerstoff und unsere Zwei-Zoll-Reifen begannen, auf der Schotter-/Sandpiste die Traktion zu verlieren. Und als die schneebedeckten Gipfel in vollem Umfang zum Vorschein kamen, nahm das Gefälle deutlich zu.
Jetzt brauchten wir zwei pro Fahrrad, um den Anstieg hinauf zu schaffen. 15 Sekunden lang schieben. stoppen und 30 Sekunden lang keuchen. Wiederholen. In unseren vielen atemlosen Pausen schworen wir uns, dass dies unsere letzte Expedition dieser Art sein würde. Nur ein Narr würde eine solche Tortur wiederholen...
Schwarze Wolken zogen auf und Hagel begrüsste uns kurz vor der Passhöhe. Als wir oben auf dem Tosor Pass (3.893 m ü.d.M.) ankamen, wars noch ein kalter Regen. Wir ratterten dann das Bachbett runter und genossen das grossartige Naturschauspiel. Unsere Belohnung war das wundersamste Tal mit rauschenden Bächen, mächtigen Gletschern, hoch aufragenden Bergen, wilden Blumenwiesen und umherstreifenden Pferden. 😍
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Oben
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Erst mal runterschieben...
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Erstes Camp am runterweg, am Morgen kam die Sonne raus!
Alles vergeben? Sicherlich! und vergessen? Nie! Lektion gelernt: Es soll keine Offroad-Abenteuer mehr für uns geben... ohne 2,6-Zoll-Stollenreifen! 😉
Was für eine Fahrt!
Irgendwann muss man auch wieder runterkommen, oder? Nun, es war das Abfahrtsversprechen von 2.000 Höhenmetern, das uns auf dem Tosor weitermachen liess. Mit jedem mal schieben träumten wir davon, die ganzen 170km bis Naryn im Freilauf zu fahren!
Und obwohl der Tian Shan andere Ideen hatte, entschädigte die spektakuläre Landschaft, in der wir uns befanden für die ruppigen Gegensteigungen. Mal hatten wir Flashbacks nach Norwegen, mal nach Island. Und dann fühlte es sich an, als wären wir nach Patagonien versetzt worden!
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Nanu?
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Brücken sind selten!
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In dieser Schlucht gabs dafür mehrere.
Die Einheimischen
Die nomadischen Kirgisen ziehen mit ihrem Vieh je nach Jahreszeit die Berge rauf und runter, trinken fermentierte Stutenmilch und leben in Jurten. Wir wurden täglich von freundlichen Hirten auf Pferden begrüsst. Sie ritten zeitweise neben uns her und/oder zeigten uns begehbare Furten. (Weiter unten gibts Brücken, aber oben liegen manchmal Betonröhren in der Landschaft und warten auf den Bach). Die Kommunikation war einfach, da unser Russisch und Kirgisisch minimal war und wir uns ohne Internet in dieser abgelegenen Region nicht auf Google Translate verlassen konnten. Als wir in Naryn ankamen, hatte unsere kreative Auszudrucksweise ein ganz neues Niveau erreicht!
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Moschee in Naryn
Der Weg nach Kazarman
Auf Google Maps als die schönste Strasse des Landes bezeichnet, war als nächstes die Piste von Naryn nach Kazarman an der Reihe. Am 2ten Tag gings dann wiedewr richtig zur Sache. Wir verliessen den Naryn-Fluss auf 1.600 m ü.M. und kämpften uns lange durch trockenes, karges Gelände mit etlichen Hike-the-Bike-Abschnitten hoch. Bei der Überquerung des Passes auf 2.800 m ü. M. leuteten saftig grüne Hügel in der Abendsonne.
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Da gehts hoch
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Da gings hoch
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Oben
Die "Abfahrt" war nicht ganz so schön (schon wieder Geröll) und Temperaturen von bis zu 38 Grad stellten uns auf die Probe. Kirgisistans herrliche Landschaft gibt es nicht umsonst!
Transport
Die hohen Temperaturen und das Versprechen einer "schrecklichen Strasse" über einen weiteren 3.000er Gebirgspass haben uns nicht mehr gereizt. Wir entschieden uns für einen Transport nach Jalalabad, wo die Temperaturen 40 Grad Celsius erreichten. Unsere Räder wurden in einen Lieferwagen verladen, und wir fuhren in einem Taxi, dessen Motor auf die Probe gestellt wurde. Am Schluss war’s eine5 stündige Fahrt für die 150 km. Ich bereue diese Entscheidung absolut nicht! Diese Piste brauchte ich wirklich nicht mehr.
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Unser Pilot
![[ von gonebikeabout.com]](https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/12/1734523456362.jpg)
Wir feiern die Ankunft mit Honiglimonade. Ehrlich!
Jalalabad -Osch
Als wir Jalalabad verliessen, trafen wir auf Oleś, der mit dem Fahrrad von Australien nach Europa unterwegs ist. Als erfahrener reisender Musiker, der seine Gitarre auf dem Gepäckträger dabei hat unterschied er sich doch von den meist sportlichen Radlern die wir sonst traffen. Wir hatten das Glück, seine Gesellschaft und seine Ständchen jeden Abend für den Rest unserer Reise zu geniessen.
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Viel besser wird's nicht mehr

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Uni in Osh
Da wir durch den Transfer ein paar zusätzliche Tage zur Verfügung hatten machten wir eine Schleife in die Hügel südlich von Osch. Es zeichnete sich durch viel einfacheres Gelände, tolle Campingplätze, eine Fülle von lokalen Produkten, freundliche Leute und erstaunliche Gastfreundschaft aus.
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Einheimischer Radler
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Tolle Gastgeber in Papan
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Peschtschera-Schlucht
Was für ein perfekter Abschluss einer Reise, die in vielerlei Hinsicht überzeugte und uns sicherlich an unsere Grenzen brachte!
Fazit, Darina würde wieder hin, für mich ist es eher eine «einmal im Leben» Erfahrung.
Falls ihr noch mehr Unterhaltung/Info möchtet, hier gehts zur Website
und hier zum Film.
Viel Spass
Kurt & Darina