Re: Kombi Oder/Neiße-Berlin Usedom+Spreeradweg

von: motion

Re: Kombi Oder/Neiße-Berlin Usedom+Spreeradweg - 09.11.11 19:58

Tag 4: Dienstag 25.10.11
Tagestour: Ueckermünde - Eberswalde
gefahrene km: 143 km
reine Fahrzeit: 7,40 h
Durchschnittsgeschwindigkeit: 18,7 km/h

Nachdem ich gestern mein Handy verloren habe, weckt mich heute morgen mein I Pod. Zum Glück haben mittlerweile alle Geräte irgend eine Weckfunktion. Sachen packen und anziehen geht schnell. Danach noch gemütlich frühstücken und mir überlegen wie ich dem Vermieter mein Geldproblem schildere. Als er kurz vor 8 kommt entschuldige ich mich in aller Form und wie peinlich mir es ist. Habe schon einen Zettel mit meinen Daten usw. vorbereitet, so dass er ganz gut darauf reagiert. Er sagt das kann jedem Mal passieren und gibt mir seine Bankverbindung. Ich verspreche es ihm bei meiner Ankunft in 5 Tagen zu überweisen. Somit habe ich wieder eine Sorge weniger.

Die meisten km bis Prenzlau machen nicht wirklich viel Spaß. Zumeist verläuft der Radweg neben oder direkt auf der Bundesstraße. Nach den doch sehr ruhigen letzten Tagen ist es schon eine Umstellung. Darüber hinaus fährt man noch eine gefühlte Ewigkeit am Truppenübungsplatz Drögeheide entlang. Das Grau in Grau beim Wetter und der wieder wehende Gegenwind tragen nicht gerade zum blühenden Leben bei. Nun gut, ich kämpfe mich durch.

Eggesin



vor Torgelow



In Prenzlau wird mal wieder zum Frühstücken gestoppt. Natürlich muss auch die Stimmung ein bisschen gehoben werden, da die letzten km seit Ueckermünde doch recht bescheiden waren. Erst geht es noch ein bisschen durch die Stadt, bevor ich beim Bäcker im Netto stoppe. Ich bestelle ein lecker belegtes Baguette, einen Kuchen und einen Kakao und bin unter 5 Euro los. Endlich wieder normale Preise. Genüsslich lasse ich mir alles schmecken. In der Zwischenzeit zieht auch der Nebel etwas auf und die Sonne kommt endlich mal wieder raus.







In Prenzlau ließen sich auch meine Geldprobleme lösen. Die dortige Commerzbank akzeptierte alle Karten und somit hatte ich wieder Bares zur Verfügung. Aus Prenzlau raus ging es am Unteruckersee. Dabei hat man einige tolle Blicke zurück auf die Stadt.



Von hier aus bis kurz vor Eberswalde folgt eine der für mich schönsten Abschnitte auf meiner 1 wöchigen Radtour. Meist ist man auf sehr einsamen Wegen unterwegs. Mal entlang von kleinen Straßen, mal entlang schön gelegener Seen oder auch durch alte, toll eingefärbte Buchenwälder.

Aussicht auf den Oberruckersee



Ab Warnitz geht es dann über schön ausgebaute Plattenwege gen Süden weiter. In Stegelitz zweigt der noch gute Weg in den Wald ab. Eine alte längst zugewachsene Pflastestraße führt hier hinauf Richtung Steinhöfel. Toll, einsam und richtig schön anstrengend. Ab Steinhöfel wähle ich die westliche der 2 möglichen Routen, nicht ohne mich vorher bei den Locals nach dem Zustand zu erkundigen. Eine richtig gute Wahl. Auf alten festgefahrenen Sandwegen geht es durch tiefe alte Wälder. Keine Menschenseele trifft man hier. Wenn was mit dem Rad ist, könnte man glaube ich ewig auf Hilfe warten.







Nach einer gefühlten Ewigkeit erreiche ich mit Glambeck wieder menschlich bewohntes Gebiet. :-)



Von da aus geht es weiter auf tollen Wegen Richtung Joachimsthal, der eigentlich Endstation für heute. Da ich aber über Couchsurfing eine Übernachtung in Eberswalde gefunden habe, geht es noch ein Stück weiter. Nach Jochimsthal verlasse ich den Berlin Usedom Radweg. Mein Plan ist es rechts entlang des Werbellinsees Richtung Stadt zu fahren. Dummerweise verpasse ich den Abzweig bzw. folge der Straßenbeschilderung nach Eberswalde und so werde ich über die viel befahrene B2 geleitet. Tolle Landschaft aber ein Haufen rücksichtsloser Autofahrer. Besonders die SUV Fahrer heben sich durch absolutes ar......lochverhalten hervor. Ohne Abstand mit 100 und Gegenverkehr an einem vorbei. Der Wahnsinn. Ich bin heilfroh in Eberswalde ohne Schrammen angekommen zu sein. Heute endlich mal ohne Zimmer suchen pünktlich 17 Uhr eine Unterkunft haben. Klasse. Meine Unterkunft für heute ist eine 5 köpfige WG mit Hund. Wir essen und quatschen zusammen und irgendwann gegen Mitternacht geht es ab in den Schlafsack.