Re: Kombi Oder/Neiße-Berlin Usedom+Spreeradweg

von: motion

Re: Kombi Oder/Neiße-Berlin Usedom+Spreeradweg - 11.11.11 21:17

Tag 6: Donnerstag 27.10.2011
Tagestour: Berkenbrück - Burg im Spreewald
gefahrene km: 130 km
reine Fahrzeit: 6,56 h
Durchschnittsgeschwindigkeit: 18,7 km/h

So langsam nähert sich meine Reise dem Ende. Als 6 Uhr morgens mal wieder der Wecker klingelt, denke ich noch an die 2 verbleibenden großen Etappen. Der Samstag wird, wenn alles wie geplant läuft, mit 50 km doch recht ruhig im Vergleich zu den vorangegangenen Tagen. Alles ist schon in den Taschen und dann verabschiede ich mich von meinen netten Vermietern. Pünktlich acht Uhr sitze ich wieder im Sattel. Heute morgen schlägt der Nebel erstmal voll zu. Er ist überall, aber wenigstens hat es aufgehört zu regnen. Ein Vorteil hat der Nebel immerhin, der Wind der vergangenen Tage hat nachgelassen. Kaum bin ich aus dem Dörfchen raus, hat mich die Einsamkeit wieder. Entlang der Spree, geht es über Felder und durch Wälder Richtung Spreewald. Nach über 30 km kommt der erste nennenswerte Ort: Beeskow.



Von da aus geht es weiter, meist durch Kiefernwälder oder über weite Feldlandschaften. Immer öfter mischen sich auch Seenlandschaften darunter. Je weiter runter man kommt, desto öfter sind sie als Fischteiche angelegt wurden.
Auch jede Menge verlassene Bahnlinien wird man heute queren.

Reise ins nirgendwo(ich glaube kurz vor Briescht)



Heute ist das erste Mal an dem ich meine Beine spüre und die vielen km die ich die letzten Tage zurückgelegt habe. Aber ich kämpfe mich weiter, obwohl das ein oder andere Körperteil was anderes sagt. In Neuendorf am See treffe ich das erste Mal einen Reiseradler der mir entgegenkommt. Verrückt, jetzt radele ich schon an die 900 km und habe bis hier hin niemand getroffen.

Zwischenzeitlich habe ich schon die alte Preußisch - Sächsische Grenze überschritten.



Und auch die Spree fließt gemütlich dahin.



Südlich von Schlepzig fährt man dann eine ganze Weile über Schotterwege entlang an toll angelegten Fischteichen.









Als nächstes kommt Lübben und Lübbenau und nun befinde ich mich schon im Zentrum des Spreewaldes. Scheinbar wissen manche im Spreewald nicht, das man auch am Rad Gepäcktaschen haben kann. Ich fluche kurz und trage dann mein Rad hoch. Aber es werden nicht die letzten Schildbürger auf meinem Weg sein.



Der restliche Weg bis Burg geht durch den typischen Spreewald den man kennt. Überall kleine Kanäle und in der Mitte ein Weg, auf dem es weiter geht. Zum Glück war gar nichts los. Allerdings möchte ich nicht in der Ferienzeit hier fahren.

Spreewaldimpressionen











Noch vor 17 Uhr erreiche ich heute Burg. Hier beginnt wieder das altbekannte Spiel. Entweder man vermietet nicht nach der Saison oder man ist zu teuer. Ich frage mich durch und lande irgendwann bei einer gemütlichen Pension. Wir sprechen einen Preis von 23 Euro ab und alles ist perfekt. Ich bekomme ein tolles Zimmer mit riesigem Bad. Nach meinem doch heute recht zähem Tag springe ich erstmal unter die Dusche und lasse die Haut aufbrühen. Danach wird sich zum Entspannen eine Runde ins Bett gelegt. Irgendwann stehe ich auf und gönne mir heute einen Besuch im Restaurant. Ich hatte eine Empfehlung meiner Vermieterin bekommen, entschließe mich aber nach dem Lesen der Karte noch ein bisschen zu suchen. Irgendwie merkt man die Nachsaison, fast alle sonstigen Lokale sind geschlossen. Ich gehe zurück und bestelle mir ein Steak a la Nizza. Vielen bekannt auch als Steak au four. Ein Genuss :-) Danach schlendere ich noch nach Hause und falle dann langsam ins Bett......