Re: Basecamp, Caminaro, komoot: Entscheidungshilfe

von: bergauf

Re: Basecamp, Caminaro, komoot: Entscheidungshilfe - 20.12.17 20:59

Hallo,

ich benutze ebenfalls ein Garmin 64s für die Navigation unterwegs - ausschließlich! Bei mir dient das Telefon, wozu es geschaffen wurde, im Notfall benutze ich es zum Googeln.

Ich plane meine Reisen immer akribisch genau im voraus. D.h. ich erstelle Tracks, die aufs Navi geladen werden. Zum Laden benutze ich Basecamp - ausschließlich! Ich plane nie mit Basecamp, ist mir nicht intuitiv genug.

Womit plane ich? Am liebsten mit dem Brouter Web Client (http://brouter.de/brouter-web/). Der geht für mich sehr, sehr intuitiv, ist sehr schnell, hängt sich nicht auf, ich brauche keine Anmeldung, hat diverse Karten, kann GPX-Tracks downloaden, ohne dass ich erst eine Tour wie bei Komoot oder Gpsies abspeichern muss mit lästigen/nervigen Beschreibungen und möglicherweise sogar Einladungen an Freunde etc.! Ich hab bisher nichts vermißt.

Nachteile von Brouter: aus meiner Erfahrung sind die berechneten Höhenmeter etwas zu niedrig (ca. 10-20% niedriger im Vergleich zu anderen Tools). Importiere ich einen mit brouter geplanten Track nach Komoot, Caminaro oder Gpsies, bekomme ich natürlich unterschiedliche Höhenmeter angezeigt. Lange Zeit trafen die Komoot-Höhenberechnungen am ehesten die von meinem Sigma-Tacho mit barometrischer Höhenmessung aufgezeichneten Werte. Mittlerweile hat Caminaro komplett nachgezogen und liegt ziemlich nah bei den Komoot-Höhenangaben. Gpsies zeigt meines Erachtens derzeit immer noch zu hohe Höhenangaben.

Weiterer, ganz wichtiger Nachteil von Brouter im Zusammenhang mit Garmin: lade ich von Brouter erstellte Tracks direkt aufs Garmin, haben die auf dem Garmin alle "ähnliche" Namen (brouter_....), aber keinesfalls die Dateinamen, die ich beim Abspeichern des Tracks angebe! Und das ist unbrauchbar. Somit lade ich jeden Track einzeln nach Basecamp, dort erscheint "brouter_151017...", ich benenne ihn innerhalb von Basecamp um in "Köln-Bonn" und lade ihn dann aufs Garmin. Dann erscheint auf dem Garmin "Köln-Bonn" und nicht etwa "brouter..."! Ist etwas umständlich, der Aufwand hält sich aber in Grenzen, da ich diesen Schritt erst ganz zum Schluß mache, nämlich kurz bevor ich meine Tour beginne.

Da mir bei brouter die Höhenangaben zu gering sind, importiere ich gerne einen von brouter erstellten Track nach Caminaro, Komoot oder Gpsies, um ein Gefühl zu entwickeln, welche Höhenangaben dort berechnet werden. Natürlich interessiert mich auch, ob z.B. Komoot den Track anders planen würde. Die Differenzen sind meistens vor dem Abspeichern in Komoot farblich kenntlich gemacht.

Caminaro benutze ich primär, dafür aber sehr gerne, um mehrere Tracks auf einer Seite gleichzeitig anzuzeigen, z.B. alle Etappen meiner 1-wöchigen Tour.

Outdooractive.com hat ebenfalls einen interessanten Routenplaner. Dort gibt es vor allem einen ganz wichtigen Vorteil: ich kann sehr leicht zwischen benachbarten Wegpunkten die Optionen wechseln: z.B. plane ich gerne eine Tour mit dem Attribut "Fernradweg", weil ich weiß, dass dann der Planer sich nach Möglichkeit an Fernradwege wie z.B. Bodensee-Königssee-Radweg anlehnt. Ist dort aber ein Teilstück, wo ich z.B. auf Straße statt auf Schotterweg gehen will, so ändere ich das Attribut auf "Rennrad" und bekomme für diesen Abschnitt eine Rennrad-fähige Strecke geplant. Caminaro kann das auch, dort scheint es mir aber etwas weniger intuitiv und übersichtlich zu sein.
Outdooractive hat aus meiner Sicht aber große Nachteile, wenn die Zahl der Wegpunkte zunimmt. Bei 10 Wegpunkten und mehr macht es wirkich keinen Spaß mehr, damit zu arbeiten.

In anderen Beiträgen wurde es schon gesagt: man muss einfach mehrere Planungstools ausprobieren und für sich selbst entscheiden, welches einem liegt und welches nicht.

Auch wenn ich oben Nachteile vom Brouter in größerem Umfang beschrieben habe als Vorteile: der brouter liegt mir und ist für mich das Planungstool Nr. 1!

Grüße,
Elmar