Re: sehr verschiedene Höhenangaben je nach Tool...

von: Toxxi

Re: sehr verschiedene Höhenangaben je nach Tool... - 11.02.18 21:17

In Antwort auf: hopi
Benutzt eigentlich jedes digitale Planungstool andere Algorithmen, will es jeder Entwickler solcher Planungstool besser wissen und quasi "das Rad neu erfinden". Es müssten sich doch zwischenzeitlich irgendwelche halbwegs vergleichbare Standards zur Ermittlung von Zwischenwerten innerhalb der jeweils verfügbaren und auf Messwerten beruhenden Höhenraster entwickelt haben? Oder liege ich da völlig falsch?

Du liegst falsch. Die Ermittelung von Höhenmetern ist genauso kompliziert wie die Vorhersage des Wetters für mehr als 3 Tage.

Beispiel:

Du fährst eine flache Kopfsteinpflasterstraße entlang. Steingröße 10 cm, d.h. 100.000 Steine auf 10 km. Zwischen jedem Stein sinkst du 2 cm ab und fährst wieder 2 cm hoch. Du fährst also summa summarum 200 Höhenmeter, obwohl die Straße flach ist. De facto fährst du aber 0 Höhenmeter.

Zugegeben, das Beispiel ist extrem. Aber es zeigt sehr deutlich, dass eine Art Glättung vorgenommen werden muss. Ansonsten wird jede Bordkante und jeder Eisenbahnübergang mitgezählt. Wie genau man diese Glättung macht, d.h. wo ist der Schwellenwert, ab dem die Höhenmeter wirklich gezählt werden, und wie verrechnet man die Messfehler des Navis oder des digitalen Höhenmodells - darüber gibt es genauso viel Einigkeit wie über Wettermodelle.

Obendrein spielt auch noch eine Rolle, wie genau die Straßen ins Höhenmodell eingebettet sind. Und da liegt der Hase im Pfeffer begraben, die Höhenmodelle sind nicht zentimetergenau. Dadurch summieren sich Fehler fast unendlich auf, so wie ich es in dem Beispiel beschrieben habe. Das ist so, als wolle man mit der Schaufel eines Baggers einen Zwirn ins Nadelöhr fädeln.

Insofern kann es einfach keine Patenlösung geben. Das hängt viel zu sehr von der individuellen Güte der Daten ab.

Ich schlage gleich weiter unten eine individuelle Lösung vor.

Gruß
Thoralf