Re: Navineuling

von: cyclist

Re: Navineuling - 02.01.20 21:30

Hallo Stefan,
du hast hier ein Thema eröffnet, das gerne zu sehr heftigen Diskussionen führt... grins
Letztendlich bist du es aber, der selber entscheiden muss, was du möchtest: Navi - welches, oder Streichelautomat und eine passende Applikation (Äpp).

Die Stromversorgung ist sicher nicht unwichtig. Zum Forumslader findest du in diesem Forum eigentlich bereits viele Themen, die dir deine Fragen beantworten können. Ebenso in der Zeitschrift Fahrradzukunft findest du mehrere Testberichte verschiedener Lösungen, u.a. auch den Forumslader. Letzterer ist jedenfalls mit die leistungsstärkste und effizienteste Lösung, für die Stromversogung via Nabendynamo am Rad. Das E-Werk / USB-Werk würde ich jedenfalls nicht nehmen.

Was die digitale Navigation unterwegs angeht, so ist die optimale Lösung immer noch eine Kombination einer digitalen Lösung (Karte) und einer Papierkarte. Versuch mal eine Fläche von z.B. 20x20km im Maßstab z.B. 1:100.000 auf einem mobilen (!) Display abzubilden, so das auch die kleinen Details noch alle gut ablesbar sind. grins
Die aufrollbaren Displays sind leider noch zu energiehungrig und ein wenig teuer... zwinker

Was die Entscheidung Navi oder smarten internetfähigen Kleinstcomputer mit Telefonfunktion angeht, so solltest du dir erst mal klar werden, ob du mittels Tasten oder mit Display streicheln das Gerät bedienen möchtest. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Was da besser ist, da kann sehr gut drüber streiten... grins
Ein smartes Telefon ist - von den hochrobusten Rugged-Versionen mal abgesehen - jedenfalls deutlich empfindlicher (mechanisch, Wasserfestigkeit, Ablesbarkeit bei Sonnenlicht, ...). Auch ist die Bedienung bei Regen/Nässe nicht immer möglich bzw. nur eingeschränkt möglich. Ebenfalls ist der Energiehunger deutlich größer.
Sinnvoll ist aber es aber als Ergänzung, um aktuelle Infos unterwegs abzurufen (Ladenöffnungszeiten, Bahnverbindung, etc.).

Die Auswahl an wasserfesten (IP65-IP68, IP69k ist mir noch keins unter gekommen grins ) und halbwegs robusten Telefonen, ist mittlerweile schon recht groß. Ich habe seit knapp 3 Jahren das Samsung Xcover 4 und werde mir im Laufe des Jahres das Nachfolgemodell Xcover 4s zulegen. Bin damit ganz zufrieden. Nutze es aber so gut wie nie zur Navigation. Unterwegs nutze ich es aber häufig zur Beschaffung von Infos zur Strecke, der Suche nach Läden, Fähren und deren Fahrzeiten, oder nach Unterkünften und eventuell deren Reservierung.

Die Navigation läuft bei mir - seit gut 14 Jahren - über ein Garmin GPSMAP (zurzeit 64s bzw. 66s) und diversen freien Karten bzw. Topo-Karten von Garmin - je nach Bedarf und Gegend.
Bei der GPSMAP-Serie handelt es sich um Geräte, die ausschließlich über Tasten zu bedienen sind und nicht streichelbar sind (zumindest führt das zu keinem Resultat grins ). Alle Garmin-Hand-Outdoorgeräte sind nach IPX7 zertifiziert (1m unter Wasser für 30 Minuten, ohne das ein Schaden entstehen darf). Die Tastengeräte sind theoretisch auch unter Wasser bedienbar, ich würde aber bei mehr als 30cm Wassertiefe einen anderen Aufenthaltsort bzw. eine andere Fortbewegungsart bevorzugen. zwinker

Der große Vorteil der Garmin-Geräte ist die sehr große kostenlose (Spenden sind aber durchaus erwünscht) Kartenauswahl für die ganze Welt, u.a. auf Basis des Openstreetmap-Datenpools. Hier gibt es allein schon mehr wie 10 verschiedene Rad-Karten.
Dazu noch z.B. die POI-Daten der Campingplätze von Archie für Europa, oder andere Point-of-Interest-Daten und die Reise kann los gehen.

Die digitale Planung hat auch große Vorteile. Man braucht nicht auf der Papierkarte herum malen, kann seine Ideen immer wieder ändern und doch archivieren, sowie zum Schluss aufs Gerät übertragen. Was aber nicht heißen muss, das man unbedingt unterwegs nur stur der geplanten Linie nachfahren muss oder über eine nicht mehr vorhandene Brücke fahren muss... grins
Unterwegs lässt sich - mit ein bissl Übung - problemlos die geplante Tour anpassen, bzw. ändern oder abkürzen.

Egal welches Gerät, oder Software, von einer völlig intuitiven Bedienung, so das ein Anfänger (ohne Vorkenntnisse!!!), direkt nach dem Einschalten los fahren kann, ist die Technik noch meilenweit von entfernt! Auch muss man weiterhin ein Karte lesen und interpretieren können.