Re: Ein Lob der Papierkarte

von: Toxxi

Re: Ein Lob der Papierkarte - 26.05.21 11:29

In Antwort auf: StefanTu
In jungen Jahren gab es (gefühlt) nicht so viele Leute wie heutzutage die gewillt waren auf eigene Faust "die Welt" zu erkunden. Aber die, die es taten waren eher von der kommunikativen Sorte. So gab es viele kleine und große Treffen auf denen man sich kennenlernte und von seinen Erfahrungen berichtete aber eben auch von denen anderer erfuhr. Unterwegs traf man Gleichgesinnte, erhielt die neuesten Infos und passte seine Route spontan an. Gerade dadurch wurde eigentlich jede Reise zum kleinen Abenteuer und auch die ein oder andere langanhaltende Bekanntschaft ergab sich aus dieser Situation.

Ja, stimmt schon. Aber nach meiner Erfahrung liegt das nur teilweise an der elektronischen Navigation.

Vor 30 Jahren bin ich auch mit Freunden einfach losgefahren (nach Prag). Genau so wie du es beschreibst. Danach viele Jahre nicht mehr. Als ich dann vor 10 Jahren wieder damit anfing, stellte ich fest, dass sich sehr viel verändert hat. Während es vor 30 Jahren völlig normal war,eine Straßenkarte zu nehmen und auf Landstraßen zu fahren, ist heute viel mehr verbaut. Umgehungsstraßen, Radverbote und dergleichen machen das Fahren komplizierter, Radwege sind oft schlecht ausgeschildert (nur der Name des nächsten Nestes) und verschwinden oftmals im Nichts etc. Der motorisierte Verkehr hat auch deutlich zugenommen.

Da kommt man mit einer Straßenkarte nicht sehr weit, und mit Fragen nur bedingt. Die meisten Leute wissen nicht, dass und wo Radrouten entlang laufen und kennen nur ihre Autostrecken.

Dass ich auf Treffen nachfrage und Erfahrungen austausche, ist ja nach wie vor gegeben (sofern Treffen stattfinden...).

Gruß
Thoralf