Re: Ein Lob der Papierkarte

von: Holger

Re: Ein Lob der Papierkarte - 28.05.21 12:34

In Antwort auf: Hobo61
[…]Was also ist nun das eigentlich spannendste für einen Reisenden? Terra Incognita.
Einem Radreisenden ist dies per se nicht vergönnt. Für ihn gibt es immer einen bereits angelegten Weg, eine Straße in die Richtung, in die er sich aufmacht. Dort wo es hingeht, war also bereits immer irgend jemand. Der Schatten des Unbekannten ist objektiv verflogen.
[…]


Für mich gilt das nicht. Ich möchte nichts unbekanntes kennenlernen, das niemand vorher gesehen hat. Warum auch? Warum sollte das das Spannendste für Reisende sein? Sollte es nicht eher etwas "für den Reisenden Unbekanntes" sein? Was interessiert es mich, ob jemand schon mal in New York war, wenn ich zum ersten Mal dort bin? Für das eigene Erleben etwas Unbekannten ist es doch völlig irrelevant, ob da schon andere waren - das ist nur eine zusätzliche, sozusagen intellektuelle Ebene.

In Antwort auf: Hobo61
[…]Was ich damit mit Bezug aufs Thema sagen will, ist: Displaynavigation mit den darin enthaltenen Optionen samt Internetwissen vernichtet mit seinem hellen Licht jegliches noch so kleine Unwissen über Reiseverlauf und Reiseziel bereits vor Reiseantritt.[…]

Wenn Du geschrieben hättest "kann vernichten", dann gehe ich mit. Aber das muss sie selbstverständlich nicht tun, das hängt immer von denjenigen ab, die die Displaynavigation nutzen und wie sie sie nutzen.
Abgesehen davon ist für mich "internetwissen" schon ziemlich wichtig, wenn ich mich auf eine Reise vorbereite. Dass ich dann alles weiß, ist illusorisch. Auch bei noch so genauer Planung bleibt Unwissen. Aber darum geht es mir gar nicht. Ich möchte möglichst viel wissen vorher. "was man nicht weiß, sieht man nicht" - dieser Satz gilt für mich auf jeden Fall. Sicher nicht für jedermann und jedefrau, aber genauso sicher nicht nur für micht. Die Welt ist zu komplex für pauschale Aussagen, mit dieser pauschalen Aussage höre ich hier jetzt auf zwinker