Re: Ein Lob der Papierkarte

von: irg

Re: Ein Lob der Papierkarte - 09.06.21 06:02

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Ortenauer
Akku- und Technikprobleme habe ich mit der Papierkarte noch nie erlebt

Ich schon, und zwar in einem heftigen Schneesturm im Riesengebirge. Gut, das war beim Wandern und ist vielleicht etwas offtopic.

Es war Wind mit Geschwindigkeiten zwischen 70 und 100 km/h, Die Sichtweite betrug ca. 30 m. Bei diesen Verhältnissen hätte es uns jede Papierkarte (die wir durchaus dabei hatten) aus den Fingern gefetzt. Das Garmin Dakota hat (erstaunlicherweise) sehr zuverlässig funktioniert und uns den Weg vom exponierten Grat zur geschützten Hütte im Tal gezeigt.

Ohne Navi ggf. schwierig. Selbst 300 m von der Hütte entfernt war sie trotz starker Beleuchtung nicht zu sehen. Da war ich wirklich froh über das Navi.

Im Nachhinein haben wir auch festgestell, dass wir ziemlich unvorsichig waren, weil wir das Wetter komplett unterschätzt haben. Wir hätten auch durchaus dabei draufgehen können...


Jedes Medium hat seine Vor- und Nachteile. Papierkarten vertragen Sturm und Regen schlecht. Trotzdem haben wir in Vor-Navi-Zeiten auch bei Dreckswetter durch lappländisches Fjell gefunden, es war nur nicht so einfach. Mit guter Raumorientierung kann man oft ziemlich weit kommen, ohne die Karte aus packen zu müssen. Dass meine Raumorientierung und meine "Karte im Kopf" durch die Verwendung des Navis nach gelassen hat, musste ich schon fest stellen.

Eines ist sicher: Mit schlechter Navigation anhand einer Papierkarte kann man sich kaum so verrennen, wie durch das blinde Nachhecheln einem Navi nach, das einen irgendwo hin lotsen will. Wir haben aktuell so eines. Dem gestehe ich allenfalls eine unterstützende Funktion zu. Was selbstverständlich nichts gegen die Navi-Benützung sagt!

lg!
georg