Re: Old School oder Fahrradnavi

von: irg

Re: Old School oder Fahrradnavi - 26.05.23 06:11

Das Verlernen der Orientierung ist ein Problem, noch größer das Lernen, wenn man sie nie praktiziert hat. Früher hatte ich ein recht gutes Training, aber seit wir mit dem Navi Auto fahren, verkümmert es zusehends. Endgültig blöd wird das, wenn, wie z.B. in Portugal erlebt, uns das Navi irgendwo in die Pampa schickt, und ich erkenne es eine Zeit lang nicht, weil ich die Himmelsrichtungen nicht mehr weiß. Die sind bei der Orientierung essentiell, wenigstens für mich. Und unsere Garmins haben offenbar Karten als Basis, die oft ziemlichen Mist enthalten. (Sie sind übrigens immer am neuesten Stand.) Da habe ich gerne als Backup eine gewisse Ahnung, wo ich mich herum treibe.

Ich habe das Karten Lesen am Berg gelernt. Dabei hat sich schnell heraus gestellt, dass das Drehen einer Karte, wenn man in eine andere Richtung schaut, mehr Denkaufwand braucht, um sich zurecht zu finden. Ich weiß aber, dass es Leute gibt, die eine Karte nur lesen können, wenn sie gleich liegt, wie die Landschaft. Das ist mir natürlich auch recht.

Dass Navis ihre Vorteile haben, ist mir völlig klar. In meinem Fall wird das Reisen damit eher kompliziert: Powerbank versus Forumslader, weil ich öfters nicht laden kann? Papierenes Backup für Regionen, wo es wahrscheinlich keine digitalen Karten gibt? Was mache ich in Gegenden wie z.B. dem Hornwald, wenn das Navi den Patschen aufstellt oder Mist erzählt? Dort übernachte ich sicher nicht freiwillig (Bären, selbst probiert und nicht zur Nachahmung empfohlen), und raus geht es auch nicht einfach. Mit analoger Orientierung weiß ich auch bei Fehlern immerhin ungefähr, wo ich bin. Unseren Navis würde ich dort nur bedingt trauen, nach dem, was sie bisher geliefert haben.

Es ist halt alles nicht ganz einfach! Und irgendwann werde ich sicher auch am Radl aufs Navi Umsteigen.

lg!
georg