Re: Höhenmeter bei Garmin mehr als bei Caminaro

von: Gravelbiker_Berlin

Re: Höhenmeter bei Garmin mehr als bei Caminaro - 31.07.23 07:58

Hallo Martin, ja, auf offiziellen Radrouten gibt es wirklich manchmal Überraschungen, das kannst Du laut sagen! Besonders in Ost-Deutschland, besonders auf relativ unbekannten Radrouten, besonders in Sachsen-Anhalt, aber auch in Mecklenburg, auch im Erzgebirge. Da fragt man sich dann wirklich, was an dem ausgewaschenen (für Gravelbike mit relativ schmalen Reifen) halsbrecherischen Kiesweg so besonders ist, dass den jemand zur Radroute gemacht hat.

Bei Komoot wüßte ich auch wirklich mal gern, wie ich da die Spreu vom Weizen trennen kann. Datum der Tour ist vielleicht ein guter Hinweis. Die Rennradrouten scheinen mir auf Komoot meist ganz okay zu sein, die Mountainbike-Routen sind entweder zu lusch (also z.B. zu viel Asphalt z.B., so dass ich auch das Gravelbike nehmen könnte) oder sie beinhalten Schiebepassagen. Aber das Ding mit dem Privatweg war wirklich krass, denn das Gehöft am Ende stand da offenbar schon viele Jahrzehnte. Warum hat der Komoot-Teilnehmer diese Route da lang gelegt?? War mir ein absolutes Rätsel. Allgemein hast Du aber Recht, diese Privatwege sind eine neue Unsitte, auch (und vielleicht gerade) in den früheren Ländern des Ostblocks. Aus England kennt man das ja sowieso, in Westdeutschland soll es in manchen Gegenden auch recht verbreitet sein. Ich kenne jemand aus Thüringen (Meiningen), der ist dann nach der Wende auch viel im Westen mountaingebikt ist, und er hat mir erzählt, diese Privatwege im Wald seien dort in den westdeutschen (fränkischen, hessischen) Mittelgebirgen ziemlich verbreitet gewesen. Größere Teile der Wälder durfte man nicht befahren. Ich weiß gar nicht, ob es diese Rubrik Privatweg auf Openstreetmap überhaupt gibt, am besten wäre ja fast, den Weg dann ganz zu löschen. Eines von vielen Ärgernissen jedenfalls für Offroad-Radfahren.

Ich glaube, die größere Hoffnung, irgendwann bald auch mal digitales Routing für Mountainbike machen zu können, ist nicht Komoot, sondern dieses Graveloveray in Bikerouter. Ich beobachte das intensiv. Noch sind da relativ wenige Strecken gekennzeichnet (als schlecht oder als gut) aber schon der Anfang ist hoffnungsvoll. Die eine oder andere unfahrbare Holperpflasterstrasse ist schon markiert und der eine oder andere gute Waldweg auch. Für mich ist dieses Graveloverlay die größte Hoffnung, was digitale Routenplanung offroad betrifft. Wenn sich das noch weiter entwickelt, dann lasse ich von Komoot endgültig die Finger. Es müßten halt mehr Mountainbiker und Gravelbiker (inklusive ich) in der Openstreetmap Eintragungen machen, dann würde man schnell Routen erkennen, die gut befahrbar sind.
Viele Grüße
Christoph