Re: Fahrrad-Transporttasche für die Bahn

von: MajaM

Re: Fahrrad-Transporttasche für die Bahn - 06.01.15 15:42

In Antwort auf: veloträumer
In Antwort auf: MajaM
Das mit den Steuersatzteilen ist ein Problem - deshalb wird sich wohl kaum ein komerzieller ANbieter bilsang herangewagt haben - scheint mir aber vom Nerv-Faktor geringer als ein Dutzend Schutzblechschrauben an- und abzubauen. Zumal wenn ich in Paris zwischendurch mal wieder ein wenig Radfahren will, darf Montage-/Demontage jeweils nicht mehr als 10 konzentrierte Minuten dauern, damit es mir noch Spaß macht.

Man kann natürlich seine persönlichen Rekordaufbauzeiten zu Hause trainieren, aber meine Erfahrungen mit Reisesituationen sind doch andere.

Natürlich sollte man sich nicht auf Bestzeiten verlassen sondern Reserve einplanen. Mir ging es um 10 Minuten reguläre Montagezeit irgendwo fern der Heimat auf einem trockenen, halbwegs sauberen Bahnsteig. Dort will ich die Sattelstütze wieder bis zur Markierung einschieben und festschrauben. Ich will das Gabelschaftrohr wieder in das Steuerrohr schieben. Nochmal checken ob alle Steuersatzteile und Spacer an Bord sind. Dann den Lenker aufsetzen und die drei Schrauben anzeihen. Nochmal Lagerspiel ankucken. Als letztes Pedale anschrauben. Bremsen, Schaltung und ggf. Licht schnell prüfen. Packtaschen ran und Transporttasche auf den Gepäckträger. Fertig.

Einen schlecht lokalisierbaren Schleich-Plattfuß am Nabenschaltungs-Hinterrad flicken ist deutlich lästiger und schlechter kalkulierbar - kann einen aber auch in Paris zwischen 2 Bahnhöfen ereilen.

In Antwort auf: veloträumer
Die unerwartenden Verklemmungen (Bremsbelag-Felgenabstand, Schaltung usw.) kosten zuweilen Nerven, sicherlich aber soviel Zeit, dass man solch kurz fixierte Zeiten nicht planen sollte. Für die Flottmachung eines Rades nach Flug brauche ich sicherlich mehr Zeit als 10 Minuten, obwohl da noch kein Rad etc. ausgebaut ist. Ich würde auch daran denken, dass man in Stresssituationen mal was fallen lässt (geht kaputt), dass man sich verletzt (z.B. kleine Schnittwunde kann unangenehm sein) und dass man recht heftig verschmutzte Hände in urbaner Umgebung manchmal schlecht waschen kann (sofern allein und Rad nicht in WCs mitgenommen werden kann). Von unerwarteten Hitzewallungen will ich erst gar nicht sprechen. Die Laborbedingungen von zu Hause hat man on the road selten.

Wie gesagt tritt das beim Reifen-Flicken alles noch mehr zu. Meine Idee ist es ja gerade, das Fahrrad so zu demontieren, dass es möglichst schnell und risikoarm wieder flott ist. Im Gegensatz zum Flieger muß die Verpackung dafür nicht atombombensicher sein. Gegen Schmutzfinger helfen mir Latexhandschuhe. Nicht angenehm aber sehr wirksam.

Wenn sich das jetzt auch sehr nach Verteidiungsrede anhört, bin ich doch sehr dankbar für Einwände und Alternativ-Vorschläge. Besser jetzt alles über den Haufen werfen als beim ersten Live-Einsatz scheitern.

Liebe Grüße
Maja