Re: Bekleidungen in den Bergen

von: veloträumer

Re: Bekleidungen in den Bergen - 10.04.17 12:17

Dreifachkettenblatt vorne - alles andere ist falscher Ehrgeiz. Rhythmus ist alles, Gewürge vermeiden. Besser als auf jedes Gramm achten. Bin bisher fast jeden Berg Reiserad + Gepäck mit ca. 35-40 kg hochgekommen. Lowrider helfen übrigens bei sehr steilen Straßen um nicht umzufliegen, Fahrgefühl stabiler (meine allerdings tatsächlich dann: sehr steil, nicht Iseran oder so).

Die frz. Alpen sind weniger gefährdet im Sommer winterlich einzubrechen als die Zentral- und Ostalpen. Sicher ist das aber auch nicht, z.B. Eisregen am Glandon gehabt. Am Col de la Madeleine bin ich mal wegen Wind und Wetter nicht mehr runtergekommen, Übernachtung in Besenkammer. Bei 7-8 °C und entsprechend Wind sah es auf ca. 1500 m so im Sommer aus:



Ich empfehle Kapuze, Wind greift gerne mal von hinten an (und dann stundenlang!), zieht dann in den Nacken (im Bild daher schlechtes Beispiel, Jacke ohne Kapuze - ist vorbei). Regenschutz für Hose und Schuhe ist zweifelhaft, bergab kommt der Regen oft zu plötzlich als dass man Umziehen kann, bergauf Sauna, unbrauchbar. Langfingerhandschuhe mit Nässeschutz (Überzieher) hingegen sinnvoll - klamme Finger befördern Kältegefühle besonders. Man muss pausieren lernen, ggf. Festunterkünfte einschieben, Trockenstrategien entwerfen (z.B. in Hotels mit Handtüchern). Meine beiden letzten Alpensommer waren mitunter sehr feucht (2-3 Wochen von je Wochen), effektiven Regenschutz hatte ich trotzdem nur oben rum.

Bei großer Anstrengung friert man schneller als im gelassenen Zustand. Abhilfe schafft abends meist die Dusche (Schweißkruste muss weg). im Zweifel eben Hotel etc. Schlafsack mache ich keinen Unterschied zwischen Sommer und November oder März. In den Bergen ist das beste immer gut genug - für warme Nächte kann man immer lockerer machen, evtl. nur Seideninlet, Zelttore öffnen etc.