Re: Schlafsack -Daune

von: IndianaWalross

Re: Schlafsack -Daune - 24.03.18 13:24

Also ich hab mir jetzt nen Cumulus Quilt zugelegt. Weil ich beim bikepacken eben so leicht wie geht sein will, aber auch noch etwas Wärmepuffer haben will, hab ich zum Cumulus Quilt 250 gegriffen.
Anwendungsgebiet Deutschland, Skandinavien, Frankreich. April/Mai - September/Oktober. Je nachdem wie die Nächte so sind.

Ich hab mir das Teil um 1 Kammer kürzen lassen, denn ich bin nur 162cm "lang". Innen sollte es schwarzer Stoff sein und zwar Pertex Quantum 27g/m². Aussen hab ich zu Pertex Quantum Pro in 36g/m² gegriffen, da es öfters erhöhte Luftfeuchtigkeit hat in meinen bevorzugten Reisegebieten. Und wo ich mal dabei war gabs dann noch hydrophobe Daune um das Ganze abzurunden. 230g Gänsedaune als Füllung mit 850cuin.

Nun hab ich ihn Freitag bei laut App 1°C ("gefühlt wie -3") und Hauswandthermometer sagte 4°C auf dem Balkon mal 1 Stunde zwischen 6 und 7 Uhr angetestet. 2ter Stock, ganz leichter Wind und ganz feiner Sprühnebel. Der Quilt soll für 4°C Komfort ausgelegt sein. Ich bin bekennende Frostbeule, und wenn da 4°C drauf steht, muss man bei Erschöpfung etc. schonmal locker 5 draufrechnen bei mir, also theoretisch eher 9°C Komfort.

Drunter lag nur mein Zeltfootprint. Isomatte ist ne Neoair Trekker, R-Wert 3. Ich hab mich also in meine lange Craft Merino Unterwäsche geschmissen, Mütze auf, Merinosocken an, Buff um Hals und Kinn und obendrüber meine hauchdünne Daunenjacke (das Viech leistet abartig, kannste auch bei 0°C nur mit Baselayer tragen) noch.

Ich lag da also rum und rum. Füße wurden recht kühl - die werden aber immer schnell kalt bei mir. Und ganz bisschen am Becken (Seitenlage). Sonst nix! Es war super warm und behaglich, während mir der Sprüh so ins Gesicht pieselte. Ich hatte für den Notfall noch ein Fleeceinlet parat liegen, hab ich aber nichtmal dran gedacht das noch dazu zu nehmen.

Das ist absolut krass, so kenn ich das sonst nicht. Normal bin ich bei solchen Temperaturen immer mit meinem 1kg Daunenteil unterwegs, 550g Füllung (Ente 90/10) mit 725er Cuin. Ohne Daunenjacke, restliche Klamotten siehe oben fröstel ich hiermit bei 1°C, und das obwohl 2°C Komfort sein sollen.

Mit meinem anderen Quilt, den ich auch im Markt verkaufe, der nicht wirklich geschlossen werden kann hab ich ab 8°C mit den selben Klamotten angefangen zu frieren, deswegen auch der Umstieg auf den Cumulus.

Die geschlossene Fußbox und die Strippen um ihn seitlich zu fixieren, damit da keine Luft reinbläst, leisten top Arbeit. Die hauchdünne Daunenjacke hab ich eh das ganze Jahr über nun dabei, alleine weils abends doch wenn man müde ist schonmal eher fröstelneigung gibt beim rumsitzen/kochen etc. Von daher war das für mich scheinbar schonmal eine super Entscheidung mir statt nem engen Schlafsack nen Quilt zuzulegen, und da ich eben bei tieferen Temperaturen schneller fröstel/friere die Möglichkeit den zu fixieren und somit ziemlich "dicht" zu bekommen rundum.Ein Test unter echten Bedingungen mit Zelt, feuchter Wiese, müde nach dem biken etc. steht natürlich noch aus, wenn nix dazwischen kommt ggf. Ostern.

Zum Thema Daune bei hohen Temperaturen - von wie hoch reden wir? Bei 15°C schwitze ich in meinem alten Daunenschlafsack doch ziemlich, das geht dann irgendwie immer auf-zu-auf-zu weil auf zu kalt, zu zu warm etc... Als Decke nutzen ist für mich ungünstig, ich schlafe eher unruhig und beim rumwälzen lieg ich direkt blank wenn der nicht irgendwo fixiert werden kann.
Deswegen bin ich schon sehr neugierig auf den neuen Quilt, wie der sich im Sommer schlagen wird.

Vielleicht wäre das ja in Verbindung mit einer Isojacke für dich auch eine Möglichkeit tugg-a? Wenn es sehr warm ist, lässt du ihn oben einfach offen und kannst Arme oder Beine rausstrecken, bei Kälte Isojacke an und rundum zuschnüren?