Re: Wieder einmal Bikepacking ...

von: iassu

Re: Wieder einmal Bikepacking ... - 14.06.18 22:23

In Antwort auf: IndianaWalross
... Nach diversen Radreisen.... mit 20-25kg Zuladung bei mir und fast 40kg bei meinem Mann, sind wir davon vollkommen weg.
Wir haben einfach für uns festgestellt, dass es zwar auch schön ist, einfach fix auf und zu und alles rein etc. aber dass uns dann das ganze Gepäck - alleine schon das Gewicht der 6 Taschen - doch mehr belastet als der Inhalt und die "Einfachheit" uns erfreut.

Ja, Bikepacking Taschen sind nichts für Unorganisierte, die einfach alles reinpfeffern wollen und fertig.

Das ist so allgemein ausgedrückt nicht der Punkt. Es geht nicht darum, ob man gewichts- und platzorientiert packen kann und will oder nicht. Es kommt einfach auf die Art der Reise, das Zielgebiet, den Zeitrahmen und die Art der Übernachtung und Verpflegung an. Ich gehe davon aus, daß ein Weltreisender sehr bald das Optimum an Ökonomie beim Gepäck erreicht hat, auch wenn er ein Vielfaches von dem mitnimmt, was ein schlanker Täschchenrandonneur am WE braucht. Merke: man kann mal so, mal so.

Will jemand bewußt um jeden Gegenstand feilschen um das Gesamtgewicht niedrig zu halten (und nein, ich zähle überhaupt nicht zu denen, die eine der breitesten Plattitüden im Forum überhaupt propagieren: daß es beim Radreisen aufs Gewicht nicht ankäme), so kann er das ganz unabhängig von der Art der Gepäckbeförderung. Das ist eigentlich schon kalter Kaffee, hier sehr bewußt vorzugehen. Nicht umsonst werden die Witze gemacht von den abgesägten Zahnbürsten.

Nur: auch wenn nicht wenige Radreisende Minimalbeladung gerne mit Offroadreisen kombinieren: eine Mehrzahl reist eben anders und für die ist trotz aller Ökonomie das Gepäckträger-Packtaschen-Prinzip unersetzbar. Wer Unterkunft, Küche, Verpflegung, Ersatzteile und Ausrüstung für kältere Gegenden mitnehmen will, hat keine andere Wahl. Deswegen:

In Antwort auf: IndianaWalross
Und ja, auch wir sind der Meinung, dass hier oft totale Blockade herrscht gegen das Thema....
bin ich hier eher Thoralfs Meinung: wie kommst du auf diese unpräzise und emotional plakative Ansicht? Bedeutet für dich Toleranz Kritiklosigkeit? Man fragt sich in der Tat: wieso werden sehr einfach erkennbare Tatsachen so als Angriff, Blockade, Intoleranz und Rückwärtsgewandtheit aufgefasst? Man kann das nirgends hier rauslesen, nirgends.

Nur sind eben viele der Meinung, daß ein Gutteil der Bikepäckingmode durchaus eine Mode ist, siehe das Beispiel von Arnulf, nachdem laut Händler klassische Taschen "out" seien. Und diejenigen, welche ohne Erfahrung dieser Mode nachhängen, kann man genauso beobachten, wie wenn man Menschen beobachtet, die zu leicht gekleidet in kühle Gegenden fahren/gehen wollen, und wo man sich ausrechnen kann, wann die zurückkommen werden und sich einen Pulli holen: sie werden sich uU irgendwann doch einem anderen System zuwenden, wenn sie mehr vorhaben als Minimalgepäck und Kreditkarte.

Das ist aber weder eine "totale Blockade" noch Intoleranz noch sonst eine negative Einstellung. Gerade das Gegenteil. Denn niemand möchte in die Freiheit des Anderen unangemessen eingreifen.

In Antwort auf: IndianaWalross
Jedes Mal wenn das Thema aufkommt, kommen direkt die Leute die das halt für dämlich halten, melden sich zu Wort und können garnicht genug davon bekommen zu betonen, wie dämlich sie das ja finden.
Ist ja ok, wir wissen es doch, aber muss man das bei jeder sich bietenden Gelegenheit immer und immer wieder Gebetsmühlenartig kommentieren?

Hier sehe ich auf deiner Seite eine seltsame Wahrnehmungsverschiebung, zumal in diesem Zusammenhang hier. Es war jemand, der sich über eben diese Haltung der Mehrheit hier wunderte, der dieses Thema angeschnitten hat.

Woher diese krude Einschätzung vom Nichtgenugbekommenkönnen? verwirrt wirr Ich schrieb schon weiter oben: Weniger seitliches Herausragen der Beladung, Wünsche nach minimaler Belastung: kein Ding. Ich gehe da sogar, einigermaßen durchgeknallt, noch einen Schritt weiter und demontiere den Gepäckträger, wenn ich eine Zeit lang ohne Taschen rumfahren will.

Wenn ich aber mehr Stauraum brauche, der auch handhabungspraktisch ist, zB wirklich mit einem einzigen Griff das Gepäck abnehmen zu können, wenn man in den Zug steigt, der per se ohne weitere Sperenzchen wasserdicht ist, dann fange ich nicht an, das ganze Gerödel an der Sattelstütze befestigen zu wollen, zwischen die STIs zu klemmen, auf normale Flaschenhalter zu verzichten und seitlich an die Gabelholme zu kletten. Das ist ja schon grotesk, wie da manche Fuhren aussehen: wie bei einem Flüchtlingstrek. Hierbei dann noch von Gewichtseinsparung zu reden ist doch nun wirklich nicht mehr seriös.

Wer solche überladenen Räder dann sieht, kann kaum anders, als sich zu fragen, welche Werte hier welchen anderen Werte unter- bzw übergeordnet werden. Hysterische Ortlieb-Tubus-Vermeidung als Überlebensstrategie? Das anders zu sehen ist (vielleicht im Gegensatz zu eben dieser Formulieren eben) keine Polemik und hat nichts damit zu tun, daß irgendwer einen verbalen Kleinkrieg gegen Bikepäcking ausleben würde. Ganz im Gegenteil.

Ich frage mich ganz wie Thoralf ("Getroffene Hunde bellen"): woher kommt dieses Sichangegriffenfühlen, wo gar keine Angriffe sind? Könnte es sein, daß manche Bikepäckingfreunde das manchmal schon selber sehen, was die Nachteile sind, das aber nicht eingestehen wollen? Ich weiß es nicht.

Diese Formulierung disqualifiert mangels jedweden Sinns ihren Urheber gleich selber:
In Antwort auf: IndianaWalross
sondern es scheinbar nur darum geht diese andere Gruppe Reisender wegbeissen zu wollen
. Gebissen wird nur und gerade eben durch diese Formulierungen selbst. Wer das im Austeilen nicht an sich selber bemerkt, bei dem kann ich nur, s.o., Wahrnehmungsverschiebungen vermuten.