Re: Wieder einmal Bikepacking ...

von: walthari

Re: Wieder einmal Bikepacking ... - 30.08.18 16:14

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: walthari
Einstweilen hier mal ein Bild von unserer letzten Korsika-Reise im Juni, zwei Wochen, moderate Temperaturen. Mit dabei: geräumiges 2-Mann-Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kocher, Kochtopf, Tassen und Teller, genügend Klamotten für Sonne und Regen.

Das finde ich nahezu unglaublich... Kannst du das mal auspacken und fotografieren? verwirrt

Es ist mir schleierhaft, wo dort naben dem Zelt noch ein Kocher samt Topf Platz hat, von Regensachen und was warmen ganz zu schweigen (die Regensachen nehmen bei mir immer ganz schön Platz weg).


Dann mal mutig voran. (Anwendungshinweis: mir ist bewusst, dass andere ihre Prioritäten anders setzen. Meine Wahl spiegelt das wider, was sich nach Zehntausenden von Kilometern Radreise als mein persönliches Optimum herauskristallisiert hat. Für mich besteht Freiheit beim Radreisen nicht im größtmöglichen Komfort, sondern mehr und mehr im unverzichtbaren Minimum. Ich mag es, wenn ich mein Rad ohne Umstände über einen Zaun hieven kann oder über die Treppen einer Unterführung.)

Auf Korsika hatte ich nur eine Regenjacke dabei, Regenhose halte ich bei den Temperaturen nicht aus. Wenn ich im Spätwinter durchs Jura fahre, habe ich allerdings auch Rainlegs und Überschuhe dabei.

Lenkertasche: hier sind Kochtopf und andere Küchen- und sonstige Utensilien drin (auch ein Rucksack für die abendlichen Fressalien). Die beiden Tassen werden samt Spirituskocher in die Alufolie (Windschutz) gewickelt und kommen in den Flaschenhalter. Die Spiritusflasche steckt, wie richtig bemerkt wurde, im dritten Flaschenhalter.



Rahmentasche: Platz für Regenjacke, Schläppchen und z.B. Handwaschmittel.



Der Rest wird auf zwei wasserdichte dünne 7-l-Ortliebsäcke aufgeteilt, komprimiert und in die Satteltasche gestopft. Die Zivil-Kleidung in die eine, Schlafsack (Cumulus magic oder, im Winter, Cumulus X-Lite 200) und Isomatte (Thermarest NeoAir X-lite small) in die andere (auch als eher schlechter Schläfer komme ich damit sehr gut zurecht). Beide haben zusammen mit dem Footprint und der Verpackung für den Radtransport, Handtuch und Waschzeug Platz in der 16-l-Satteltasche (Alpkit). Den Abschluss machen hier die Teller, die entsprechend rundlich geformt sind. Auf Korsika hatten wir ein 1800-g-Zelt dabei, da war das Außenzelt ebenfalls noch in der Tasche, in anderen Fällen nehme ich ein kleineres Zelt mit, das komplett obendrauf passt. Gestänge kommt, wie man sieht, an die Sitzstrebe.

Mein Gepäck ist abgestimmt auf die Jahreszeit und die Umstände. Ich bin abhängig von Geschäften, die mir täglich Essen verkaufen (oder von entsprechenden Kneipen). Meine Radklamotten wasche ich meist täglich beim oder nach dem Duschen am Abend, was mich manchmal ärgert. Man muss sich - zumindest anfangs - etwas mehr Gedanken machen beim Packen, stimmt, aber ich finde es befriedigend, mich mit diesen Dingen und den Eventualitäten auseinanderzusetzen.

Wie man auf dem Bild meines ersten Posts sieht, hält eine Aluschiene unter der Satteltasche das Ganze fest, ohne dass was wackelt. Ach ja, auch ich bin einer von denen, die bereits Geschmack am Bikepacking gefunden haben, längst bevor es diesen Begriff gab. Damals noch (ab 2003) mit einer Carradice-Tasche. Und beim Aufsteigen krieg ich mein Bein meist nicht über die bepackte Tasche, richtig.

Schöne Grüße
walthari