Re: Wieder einmal Bikepacking ...

von: lutz_

Re: Wieder einmal Bikepacking ... - 07.09.18 09:02

Hallo Arnulf!

In Antwort auf: Keine Ahnung
Wieder sehe ich übrigens einen Beitrag, in dem ein Alpencross als Argument für Bikepacking herhält. Nein! Ein Alpencross ist nicht die übliche Radreise, auch wenn sie natürlich eine Radreise ist! Und nein! Eine Ausstattung mit Rucksack, der zum Teil hoch über dem Sattel thront ist nicht die empfehlenswerte Variante für die durchschnittliche Reise ("durchschnittlich" meint hier den Schnitt der Forumsteilnehmer basierend auf den vorgestellten Reiseberichten). Der Rucksack ist eine Lösung für Leute, die über alpine Pisten "downhill" fahren wollen und dafür keine Lasten am Fahrrad befestigen wollen. Die gezeigte Ausstattung ist für den Alpencross wahrscheinlich gut. So sollte das aber dann auch geschrieben werden. Einen Rucksack als den sinnvollen Ersatz für Packtaschen auf Touren zu sehen, die im Wesentlichen Straßen und "Nicht-Single-Trail-Wegen" folgen, halte ich für nicht nachvollziehbar. Es kommt zum Glück aber auch die Aussage, dass diese Ausstattung eben für diesen Zweck perfekt geeignet war.


Das spannende an diesem Faden finde ich doch gerade, dass es viele unterschiedliche Arten von Radreisen mit unterschiedlichen Bedürfnissen gibt. Ich finde es interessant über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und zu erfahren, wie andere Leute mit dem Rad unterwegs sind und was sie für Touren unternehmen.

Natürlich haben Brevetfahrer, die mehrere Hundert Kilometer am Tag und z.T. in der Nacht absolvieren andere Bedürfnisse wie der Flussradwegfahrer, der Steigungen möglichst meidet. Steigungen und Abfahrten hingegen sind das Salz in der Suppe für Mountainbiker etc. Alle hingegen unternehmen eine Reise mit dem Rad, sind also Reiseradler.

Natürlich gibt es für jede Spielart des Radreisens auch unterschiedliche Bedürfnisse an das zu transportierende Gepäck und die dafür geeignete Gepäckunterbringung. Mit dem MTB auf dem Alpencross habe ich den Rucksack mit Zorrocarry, auf früheren Touren normale Gepäckträger mit Ortlieb-Taschen. Bei uns hat sich der Fokus in den vergangenen Jahren zunehmend auf das Offroad-Radeln auf Pisten und Wanderwegen abseits vom motorisierten Verkehr verlagert. Dafür ist die oben gezeigte Variante ideal. Für‘s Radeln auf ausschließlich asphaltierten Straßen würde ich eine andere Variante bevorzugen.

Wie immer gilt: Leben und leben lassen, von den Erfahrungen der anderen profitieren und ggf. neue Dinge ausprobieren, verwerfen oder an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Und genau darum geht es in diesem Faden...


Gruß LUTZ