Leistungs-Solarlader 5V in der Radtourenpraxis

von: Barfußschlumpf

Leistungs-Solarlader 5V in der Radtourenpraxis - 18.09.18 14:24

Da der letzte Diskussion zum Thema Solar schon etwas alt ist, eröffne ich hier ein neues Review zu aktuellem Solar-Outdoormaterial aus China schmunzel

Für einen längeren Cämpingaufenthalt auf einer Insel ohne Stromnetz benötigte ich eine autarke Stromquelle zum Laden meines Telefons für Photobearbeitung (Preview) und Texte.
Mein Telefon ist ein 3.-Welt-Gerät aus China mit bereits nachlassendem 3000 mAh-Akku.

Nach Studium neuer Reviews, alle von Amateuren in subjektiver Praxis, besorgte ich ein 4x2-zelliges markenloses Panel für 50 Euro, Gewicht etwas über 1 kg.
4-teilige Faltpanels für 5V USB mit Leistungsangabe 24 W max. sind zur Zeit die leistungsstärksten angebotenen Outdoorpanels. Die Leistungsangaben unterschiedlicher Anbieter ähneln sich sehr, ebenso das Aussehen der Zellen und die Ausstattung des Laders.
Meiner hat 2 USB-Ports und 4 Ösen zum Befestigen sowie Schrägstellhilfen.




Ums kurz zu machen:
Schon der erste Test bei leicht bewölkten Himmel in Deutschland brachte binnen Minuten sichtbare Ladeerfolge am Telefon.
Hänger wegen durchlaufenden Schatten gab es nicht.

Das Beste gleich hier:
Auf der Insel am halben Weg zum Äquator lädt das Telefon in gut 2 Stunden von 20 auf 100%, das ist fast besser als Steckdose.
Gleichzeitig lade ich am 2. Port einen Reserveakku (Pauerbank).

Da ich nicht nur auf der Insel, sondern bereits in der Anfahrt eigenen Strom mahlen wollte, um beim Cämping unabhängig von Klosteckdosen zu sein, pflanzte ich das ausgefaltete Panel vom ersten Tag im Sommer an hinten aufs Rad und sammelte die Stromernte in einem 6000-mAh-Reserveakku (erreicht den Nominalwert in Wirklichkeit nicht, 3.-Welt-Gerät).
Während der Fahrt eines Tages konnte ich den Akku trotz hundertfach einfallender Schatten meist zu 2/3 laden, was abends eine Telefonbatterieladung ergab.
Im sonnigen Süden mit wenig Schatten erreichte ich oft 100% des Akkus und konnte nebenher bei Bedarf mein Telefon nachladen. Im Telefon sind meine Landkarten, die ich je nach Komplexität der Topografie mit 100% Helligkeit ablese.



Der billige Solarlader war daher nicht nur auf der Insel sondern bereits während der mehrwöchigen Anfahrt ein voller Erfolg.

Die jämmerlichen 3W-Dynamolader kommen gegen die massive Stromernte eines 24W-Panels dagegen nicht an.

Grenzen:
Dauerhafte Bewölkung in den nordischen Kaltzonen sowie Winterbetrieb.
Wenn der Solarlader wegen Verkehrsmittel- oder Hotelnutzung nicht raus kann.
Akkus, die nicht mit USB-Spannung geladen werden können. Hierfür führe ich noch Netzladegeräte (leicht) mit.
Für AA und AAA gibt es Adapter, diese können aber meist die hohe Ladeleistung des 8-Zellen-Panels nicht nutzen, es geht langsam.
Die Aufhängeösen sind schlecht verarbeitet und brechen in der Praxis aus, die mitgelieferten Spielzeugkarabiner sind nach kurzem Gebrauch kaputt. Für mich verschmerzbar, habe bessere nachgekauft.

Fazit:
Für Sommerradtouren ist die Sonnenleistung großer Faltpanels mehr als ausreichend für alle USB-ladbaren Geräte und übertrifft Dynamolader um ein Vielfaches. Die Handhabung aktueller Panels ist unproblematisch. Hänger wegen Beschattung wurden nicht festgestellt.
Beim Cämping wird man unabhängig von Strombettelei und Klosteckdosen.
1 kg Mehrgewicht sind für diesen Nutzen verschmerzbar, ich lasse dafür andere Gadgets daheim.






* Decathlon hat nun auch kleinere 2x2-Zellen-Panels im Angebot. Ob auch größere kommen ist offen. Man bekommt die 8-Zellen-USB-Panels z.Z. im Versand