Re: "Lenkertasche für Kameratransport" ...

von: pit15

Re: "Lenkertasche für Kameratransport" ... - 30.10.21 18:47

In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: LahmeGazelle
(liegt wahrscheinlich an mir)
Es kommt einfach darauf an, welche Art von Bildern man machen möchte. Bei mir selber muß es sofort und in Echtzeit gehen, bei anderen kommt es auf meditatives Herangehen und Gestaltung in Ruhe und künstlerischer Auseinandersetzung an. Wieder andere fotografieren an manchen Tagen garnicht und an anderen Tagen viel, noch andere nehmen das Händi und knipsen und sind zufrieden.

Eine Kamera in einer klassischen Gepäckträgertasche ist für meine Bedürfnisse gleichbedeutend mit nicht existent. Ich trage sie diagonal auf Schulter/Rücken. Das Anhalten, Kamera-nach-vorne-Drehen-und-Aktivieren ist in weniger als 10 Sekunden machbar und nicht wenige Bilder sind so entstanden. Das gilt für das Telezoom.

Da ich festgestellt habe, daß ich zu faul bin, Objektive zu wechseln und daß deswegen eine beträchtliche Anzahl von Motiven keine Würdigung erfährt, führe ich die zweite Kamera mit Weitwinkelzoom in der Lenkertasche mit, das ist dann immer noch flott genug und ich kann mir im Fahren sagen: na guuuuuut, halten wir eben auch für eine Übersichtsaufnahme doch mal kurz an.

Das alles bedeutet keineswegs, daß ich wie ein ADHS-Sportreporter im Schnappschußmodus wild herumballere. Bildgestaltung muß auch im Schnellschnell trotzdem sein. Aber die Ruhe, einen Fortbewegungsbreak einzulegen, in den Fotografiermodus zu wechseln, Stativ und Objektive zu arrangieren und dann womöglich noch das schwarze Tuch überzustreifen lach : die habe ich auf Reisen nicht.

Damit hast Du einen entscheidenden Unterschied sehr gut beschrieben: Was ist der Fokus (Wortspiel nicht beabsichtigt) der Tour?

Auf mehrtägigen Touren, womöglich noch in einer Gruppe, sehe ich es eigentlich genau so. Da geht es vor allem um Radfahren. Bilder dienen eher der Dokumentation, und wenn sie bestenfalls dem Prädikat „hat persönlichen Erinnerungswert“ genügen, ist das auch (für mich) ok. Da muss bei mir das Handy ausreichen, evtl. die Kompaktkamera. Beide passen in die Lenkertasche.

Mir geht es mehr um die Runde zum Feierabend oder über das Wochenende. Also in bekanntem Revier unterwegs, völlig ohne Zeitdruck. Und insbesondere auch kein Trainingsplan, an dem man arbeitet.

Sondern halt ganz einfach - Radfahren, weil es Spaß macht. Da lasse ich mich auch mal gerne treiben oder verbinde optimalerweise diese zwei Hobbies miteinander. Und wenn mal ein Motiv 20 Minuten braucht - dann ist es halt so. Da hetzt mich niemand, im Gegenteil: Ich genieße es eher, mal unter das von Dir erwähnte metaphorische „Schwarze Tuch“ abzutauchen.

Gruß pit15