Re: Einfacher USB-Lader zum selbst bauen

von: derSammy

Re: Einfacher USB-Lader zum selbst bauen - 24.09.22 13:31

Nicht ganz der Minimallader. Dieser hat nach der Gleichrichtung mittels der vier Dioden eine 5V-Zener-Diode zur Spannungsbegrenzung.

Der OBI-Lader hat zur Spannungsbegrenzung einen Step-Down-Konverter verbaut, diese Module gibt es für schmales Geld, oft auf Basis des LM2595 ( Beispiel).

Diese DC-DC-Wandler gibt es auch noch kleiner, Beispiel.

In der Fahrradzukunft wurde diese Idee auch schon mal vorgestellt.

Die Anleitung von OBI würde ich so nicht empfehlen:

  • Die Kopfstände (Verzwirbeln, Heißkleber, Holzbrettchen), die da gemacht werden, um Löten zu vermeiden, sind schon beeindruckend. Einfach mal ne einfache Lötstation (für denn Fall reicht schon eine für unter 20€ - mehr habe ich seit vielen Jahren auch nicht) kaufen und es wird viiiieeeel einfacher und die Gefahr von Wackelkontakten ist weg
  • der in der Anleitung abgebildete SMD-Kondensator (330µF) sollte ein bipolarer Kondensator sein, der hängt an Wechselstrom! Wenn man da wie in der Bastelanleitung einen Elektrolytkondensator nimmt, wird der vermutlich nicht lange leben. Man kann aus zwei in Reihe geschalteten Elektrolytkondensatoren einen bipolaren Kondensator bauen, ist in dem Fahrradzukunftsartikel ausgeführt.
  • beide Kondensatoren werden mit teils heftigen Spannungen konfrontiert werden, vor allem wenn der Lader ohne Last angeschlossen ist und das Rad sich schnell bewegt (Abfahrt). Ein Fahrraddynamo erzeugt Leerlaufspannungen von 50-100V! Deshalb nutzen die in der Fahrradzukunft vorgestellten Aufbauten Zener-Dioden zur Spannungsbegrenzung. Beim Minimallader begrenzt die Diode hier direkt auf die 5V-Ausgangsspannung, bei der Step-Down-Wandler-Idee wird auf 12V begrenzt. Diese Step-Down-Wandler haben einen Weitbereichseingang, als Überspannungsschutz wird da auch alles mögliche andere (18V, 25V, ...) taugen, solange es unterhalb des maximalen Spannungseingangs des Step-Down-Reglers liegt.
    Aber: Wenn man schnell bergab fährt, dann verfeuern die Zenerdioden die Energiespitzen und werden warm. Man sollte sie gut kühlen und optimalerweise diese mit einem Thermoschalter koppeln, der den Dynamoeingang kappt, wenn sie zu heiß werden (auch in der Fahrradzukunft ausgeführt)
  • Was die Anleitung völlig verschweigt, ist, dass der Step-Down-Wandler natürlich noch justiert werden muss. Es gibt welche, die direkt auf 5V-Ausgang vorkonfiguriert sind. Meist muss aber noch irgendein Poti passend gedreht werden, damit auch wirklich auf 5V-Ausgang geregelt wird. Wer da unbedarft direkt sein Handy dran hängt, wird im besten Fall gar keine Ladung merken, im schlechtesten es wegen Überspannungsspitze direkt schrotten.


Drahtigelaufbau, den man mit Heißleim in ein Röhrchen packt, ist ne gute Idee für so ein Projekt. Ich kann diese oder auch diese Lenkerhalterungen dafür empfehlen.
Bei dieser Suche auch gesehen: Nach der gleichen Idee gibt es auch schon eine fertige "Powerbank", exklusive (!) Akkuzellen, klickmich. Ob die Charge-Through-tauglich ist, also gleich als Pufferakku für solch einen Minimallader nutzbar ist, kann ich aber nicht sagen.