Re: Elektronik bei ungefedertem Fahrrad

von: HelgeWI

Re: Elektronik bei ungefedertem Fahrrad - 25.06.09 09:31

In Antwort auf: hans-albert
Hallo,

Auch bei der Elektronik gibt es Probleme mit Vibration. Die Bauteile sind mit Lot elektrisch befestigt. Bei SMD zusätzlich auch geklebt, wie es bei BGA aussieht, weiss ich nicht. Elektroniklot an sich hält nur wenige 1000 mechanische Lastspiele aus, deswegen werden Leistungsbauteile in Durchstecktechnik beispielsweise mit Thermobiegungen an den Anschlussbeinchen versehen. Die Tatsache, dass keine "komplizierte" Mechanik, sondern "nur" Elektronik anwesend sei, ist kein Garant für Vibrationsfestigkeit.
In der SMD Technik wird alles geklebt, bevor es gelötet wird, gehalten wird es aber hinterher nur noch vom Lot.
In der Kfz-Elektronik (die durchaus mit vergleichbaren Vibrationsanforderungen zu "kämpfen" hat) werden Bauteile in Durchstecktechnik quasi nicht mehr eingesetzt. Die Belastungen der Anschlußdrähte bzw. der Lötstellen sind zu hoch.
Die verlangte Anzahl von mechanischen Lastspielen ist allerdings auch wesentlich höher. Die Maßnahmen die man ergreifen muß, um den geforderten Profilen wiederstehen zu können sind nicht wenig und erhöhen die Kosten.
Ein normaler PDA ist auf keinen Fall für derartige Vibrationsanforderungen ausgelegt. Sicher reduzieren sich diese durch eine entsprechend gute Entkopplung durch ein gepolstertes Lenkergehäuse evtl. auch schon durch die Unterbringung in der Deckelhülle einer Lenkertasche.
Eine Federgabel wird hier keine große Reduzierung bewirken, zumindest nicht in allen Frequenzbereichen.

Als Fazit bleibt, daß man mit einem PDA ein gewisses Risiko eingeht, nicht nur die Bauteile auf der Leiterplatte, sondern auch das Display, der Touchscreen und so schlichte Dinge wie der Vibrationsmotor sind gefährdet. Eine Federgabel mag das Risikio etwas reduzieren, aber kann es nicht eliminieren.

Gruß

Helge