von: Freundlich
Re: Gerissener Stangenkanal - 04.08.10 19:07
Hast Du Fotos der Bruchstellen? Kannst Du an den gebrochenen Bauteilen irgendeine Verformung (Biegung) sehen, die im Neuzustand nicht vorhanden war? Wenn ja, wäre das ein Hinweis auf zu hohe mechanische Krafteinwirkung (z.B. durch schlecht abgespanntes Gestänge bei Sturm) oder eine zu schwache Dimensionierung. Ich halte das für unwahrscheinlich, da in der Vergangenheit nichts von häufigen Gestängebrüchen zu hören war. Selbst habe ich seit Jahren ein 8 mm-Hilleberg-Gestänge in einem kleinen Tunnelzelt im Gebrauch - gerade Stangen wie am ersten Tag.
Lässt sich also keine plastische Verformung feststellen, wäre eine falsche Material- und Oberflächenqualität die wahrscheinlichste Ursache: Die Stangen oder die Verbindungsstücke sind zu steif und nicht dauerelastisch. Anschauliches Beispiel: elastische Weidenruten können dünn sein, sind aber elastisch und brechen deshalb nicht so leicht. Trockene Äste, auch dickere, brechen schnell.
Die Stufenfolge der Materialzerstörung durch Krafteinwirkung: 1. elastische Verformung, 2. plastische (unumkehrbare) Verformung, 3. Bruch. Material, dass ruckartig und ohne vorherige plastische Verformung bricht, ist zu spröde. Zum Beispiel durch zu schnell gezogenes Rohrmaterial (siehe gehäufte Felgenrisse), was unbemerkt zu einem fehlerhaftem Materialgefüge im Aluminium führt, aber erst später zum Bruch.
Dritte Fehlerquelle wäre eine mechanische Vorschädigung durch Kerbwirkung die auf Dauer zum Bruch führt, z.B. eine Riefenbildung durch mutwilliges Drehen verschmutzer Segmente gegeneinander - sehr unwahrscheinlich. Derartige Kerben können aber auch bei der Fertigung oder Montage entstehen (Quetsch-, Kerb- oder Pressverbindungen).
Die Belastung eines Zeltgestänges ist komplex. Ob an den Verbindungsstellen tatsächlich die höchsten Kräfte wirken, wäre Thema einer langwierigen FEM-Analyse. Dieser Bereich ist wegen der "Materialverdopplung" sogar etwas biegesteifer. Die höchste Biegebelastung wird vermutlich in der Mitte der Stangensegmente auftreten. Auch daraus schließe ich eher auf Material- und Fertigungsprobleme.
Das Aufeinanderschnappen der (sauberen) Gestängesegmente trägt sicher nicht zum Bruch bei. Ein typisches Nothilfeargument eines reklamationsgeplagten Händlers.
Lässt sich also keine plastische Verformung feststellen, wäre eine falsche Material- und Oberflächenqualität die wahrscheinlichste Ursache: Die Stangen oder die Verbindungsstücke sind zu steif und nicht dauerelastisch. Anschauliches Beispiel: elastische Weidenruten können dünn sein, sind aber elastisch und brechen deshalb nicht so leicht. Trockene Äste, auch dickere, brechen schnell.
Die Stufenfolge der Materialzerstörung durch Krafteinwirkung: 1. elastische Verformung, 2. plastische (unumkehrbare) Verformung, 3. Bruch. Material, dass ruckartig und ohne vorherige plastische Verformung bricht, ist zu spröde. Zum Beispiel durch zu schnell gezogenes Rohrmaterial (siehe gehäufte Felgenrisse), was unbemerkt zu einem fehlerhaftem Materialgefüge im Aluminium führt, aber erst später zum Bruch.
Dritte Fehlerquelle wäre eine mechanische Vorschädigung durch Kerbwirkung die auf Dauer zum Bruch führt, z.B. eine Riefenbildung durch mutwilliges Drehen verschmutzer Segmente gegeneinander - sehr unwahrscheinlich. Derartige Kerben können aber auch bei der Fertigung oder Montage entstehen (Quetsch-, Kerb- oder Pressverbindungen).
Die Belastung eines Zeltgestänges ist komplex. Ob an den Verbindungsstellen tatsächlich die höchsten Kräfte wirken, wäre Thema einer langwierigen FEM-Analyse. Dieser Bereich ist wegen der "Materialverdopplung" sogar etwas biegesteifer. Die höchste Biegebelastung wird vermutlich in der Mitte der Stangensegmente auftreten. Auch daraus schließe ich eher auf Material- und Fertigungsprobleme.
Das Aufeinanderschnappen der (sauberen) Gestängesegmente trägt sicher nicht zum Bruch bei. Ein typisches Nothilfeargument eines reklamationsgeplagten Händlers.