Re: AirZound bei attackierende Hunde

von: irg

Re: AirZound bei attackierende Hunde - 14.02.13 15:54

Hallo hanno!

Ich habe den Dog Dazzer dreimal eingesetzt, und meine Erfahrungen dabei waren gemischt: 2 Hunde sind abgehauen, einer nicht. Soweit ich die Situation mit dem Hund, der nicht abgehauen ist, einschätzen kann, war der einfach schon älter und etwas schwerhörig. (Die Schwerhörigkeit beginnt ja normalerweise bei den hohen Frequenzen, die der Dog Dazzer benützt.)

Der Dog Dazzer hat, soweit ich weiß, das übliche Problem aller gebräuchlichen Abwehrgeräte: Du musst den Hund relativ nahe dranlassen, damit er möglichst überraschend mit sehr lauten unangenehmen Tönen in die Flucht geschlagen wird. Dazu musst du den Dazzer möglichst genau auf den Hund richten, da er den Schall bündelt. (Das ist noch das geringste Problem, solange dich nicht eine ganze Meute umzingelt.)
Das Pfefferspray wirkt im Prinzip ähnlich, es hilft auch bei schwerhörigen Kötern. Dafür musst du die Biester noch näher an dich dranlassen und noch einmal deutlich besser treffen.

Die altbekannten, üblichen Gerätschaften wie Stock oder Steine helfen vielleicht in begrenztem Maße, weil die einschlägigen Hunde sie schon kennen (oder im Einzelfall vielleicht auch nicht, weil sie erkannt haben, wie wenig du damit eigentlich ausrichten kannst).

Hundeattacken sind oft nur sehr schwer rechtzeitig zu erkennen. Deshalb habe ich mir bei Mountainbike-Ausflügen in Griechenland angewöhnt, in mir suspekten Dürfern die Schuhe/Sandalen aus den Cleats auszuhängen und den Dog Dazzer gleich in der Hand zu halten. Die nächste Stufe wäre Absteigen und Schieben. Trotzdem kommt es vor, dass Hunde von hinten her (die klassischen Wadlbeißer, die gibts wirklich!) attackieren, die können sehr, sehr wenig Zeit für Gegenmaßnahmen lassen. Das hat mich einmal ein verbogenes Ausfallende durch Sturz gekostet, abwehren hätte ich das Vieh nicht mehr können. (Es ist glücklicherweise durch den Sturz vor seiner Nase so erschrocken, dass es abgehauen ist.)

Allgemein lässt sich über die Gefährlichkeit von Hundeattacken gut streiten: Ich habe selbst einige erlebt, Bissen konnte ich dabei bis jetzt immer entkommen, wenn es auch mehrmals ausgesprochen knapp war. Sind aggressive Hunde also in Wirklichkeit harmlos? Ich möchte es nicht mit meiner Wade testen. V.a. Rudel von mehreren Hunden können sich sehr stark fühlen, und manche arbeiten richtig professionell und kreisen ihre Opfer ein. Da wird es nach meiner Einschätzung kritisch.
Es lässt sich nicht einmal nach Land/Region oder sonst einem anderen Kriterium verlässlich unterscheiden, wo das Risiko, ernsthaft gebissen zu werden, hoch ist. Auf meiner Heimfahrt aus Süditalien (wo ich nach bösen Erfahrungen einen Prügel über einige hundert km mit geschleppt hatte) hat direkt vor mir, am Murradweg und schon fast zu Hause, ein aggressiver Hund eine alte Frau vor mir attackiert. Wäre ich nicht eingeschritten, hätte der Hund sie wahrscheinlich zum Sturz gebracht. Und dort habe ich noch nie einen bissigen Hund getroffen.

lg! georg