Kombizange

von: Anonym

Kombizange - 18.07.18 06:09

Aus aktuellem Anlass. Meine Seilzughülle hat sich während meiner Tour in Island aufgespleißt. Also musste ich die Hülle kürzen. Ich hatte eine Kombizange dabei, die über dreißig Jahre alt ist.

Ergebnis, diese hat die Seilzughülle gequetscht, ich habe es geschafft, die Hülle an der Stelle "abzubrechen" und habe dann die Hülle mit einem 2mm-Inbus "aufgebohrt. Das war mir etwas zu viel Improvisation.

Jetzt meine Fragen. Ist diese Schnittleistung für eine Kombizange normal oder geht das besser? Was für Kombizangen wären das?
von: macbookmatthes

Re: Kombizange - 18.07.18 06:42

Also bei einer Kombizange

halte ich das für relativ normal, allein schon wegen der Hebelverhältnisse. Die Existenz der Hüllenschneider ist ja nicht komplett unberechtigt. lach

Lösungsmöglichkeit 1: Nokon Aussenzug.

Lösungsmöglichkeit 2: separate Zange.

Lösungsmöglichkeit 3: ist unterwegs, da improvisiert man.

Ich nutze, spez. für Schaltzüge und alles andere, dieser hier: KLICK

Unterwegs nehme ich die NIE mit. Da wird improvisiert und im Zweifel beim nächsten Laden um Hilfe gefragt.
von: albe

Re: Kombizange - 18.07.18 06:53

ich nehme:

Spitz-Kombizange

mit, die quetscht Außenhüllen nur minimal und ist gar nicht mal schwer.
von: mgabri

Re: Kombizange - 18.07.18 07:37

Abgesehen davon daß ich eine Kombizange ungern mit auf Tour nehme, meine fast 30 Jahre alte Knipex kann mit entsprechender Gewalt auch Zughüllen schneiden und nicht nur quetschen.
von: derSammy

Re: Kombizange - 18.07.18 09:15

Schaltzughüllen bekommt man wegen der Drähte in Längsrichtung meist mit einer hinreichend scharfen Kombizange durch - ich würde die trotzdem nicht mitnehmen und für zuhause habe ich auch so eine Zange mit Papgeienschnabel.
Normal ist, dass die Enden beim Ablängen mit Kombizane zugedrückt werden, das kann man aber leicht z.B. mit einem Nagel oder sehr kleinen Inbus wieder in Form bringen.

Schwieriger ist es bei Bremszügen, weil da meist ein Spiraldraht in der Hülle sitzt, der wird eigentlich immer hundsmisserabel von ner Kombizange gequetscht. Insbesonder Bremszüge länge ich in der Regel mit dem Drehmel ab, das wird schön plan.

Ich schaue eigentlich regelmäßig mir die Züge an, um Ausfälle auf Tour zu vermeiden. So urplötzlich setzen die eigentlich nicht aus. Im Zweifelsfall wird vorher mal ausgetauscht.
von: Fichtenmoped

Re: Kombizange - 18.07.18 12:41

selbst mit einer guten Kombizange wird das Ergebnis nicht wirklich gut. Besser wird es, wenn man in die Hülle einen dicken Kupferdraht (Nulleiter, oder wie heißt das Gelb/grüne Kabel, das zB. an Sicherungskästen verwendet wird?) einlegt und dann schneidet, dann fällt zumindest das Quetschen geringer aus.

Besser ist es im Notfall zu sägen. Das Sägeblatt eine PUK-Säge wiegt fast nichts und kann zur Not auch mit Klebeband umwickelt als Griff ohne den Sägebogen benutzt werden.
von: BeBor

Re: Kombizange - 18.07.18 12:57

Bei Spiraldrahthüllen kann man die zu schneidende Stelle kleinflächig „abisolieren“ oder auftrennen, danach lässt sich eine Schneidklinge von Saitenschneider oder Kombizange zwischen zwei Wicklungen zwängen und der Schnitt geht leicht und sauber. Und ganz ohne Plattdrückeffekt.

Bernd
von: hercules77

Re: Kombizange - 19.07.18 20:25

Super! Is eigentlich kar,dass das geht, aber toller Trick! Wieder was für unterwegs gelernt.
Verzwickte Grüße
hercules
von: schorsch-adel

Re: Kombizange - 20.07.18 08:32

ein Seitenschneider aus gutem Hause kostet ca. 30 - 40 EUR. Den kannst Du auch für tausend andere Arbeiten benutzen und hält zig Jahre.

Ich hab damit auch schon Speichen geschnitten. Meine Bowdenzugzange kann da nicht mithalten. Man sollte die Schenkel lieber etwas größer wählen.