Re: Eure Tages- und Wocheneinteilung

von: Keine Ahnung

Re: Eure Tages- und Wocheneinteilung - 25.06.17 08:50

Ich kann ganz aktuell berichten. Vorgestern bin ich von Istanbul zurückgekommen, wo ich meine Tour von Podgorica (Montenegro) über Serbien, Rumänien und Bulgarien in die Türkei beendet habe. Geplant waren 18 Fahrtage bei nicht ganz 2400 km. Das entspricht meinem typischen Tagesdurchschnitt von 130 km. Diese Tour war aber insofern anders als meine bisherigen, dass ich diesmal einen Rückflug aus Istanbul erreichen musste. Bisher war immer ein früherer Abbruch und eine entsprechend verlängerte Zugfahrt eine Option (die ich nie nutzte). Es durfte also nichts dazwischen kommen - was ich im nachhinein als Fehler betrachten muss. Ich hätte von vorneherein Sicherheitsreserven einplanen müssen. Zum einen hätte es größere Fahrradpannen geben können, oder - und das traf dann bei mir zu - es konnten gesundheitliche Probleme auftreten. So hatte ich mir wohl an der eisigen Passüberfahrt am Transfagarasan eine Blasenentzündung oder -reizung geholt. Um die nun nötigen (zum Glück ausreichenden) gut 2 Tage Pause zu ermöglichen, musste ich ein Stück der Strecke mit der Bahn überbrücken, was nicht ganz so einfach war.

Für die Zukunft habe ich mir vorgenommen, anders vorzugehen - insbesondere, wenn ein fixer Rückreisetermin festgelegt ist:

Ruhetage - wie sie diesmal zwingend nötig waren - mag ich eigentlich nicht. Ich würde aber den Tagesschnitt, der nötig ist, um die Tour in geplanter Länge und Zeit zu fahren, herabsetzen. Ich könnte mir für mich 100 km pro Tag als relativ entspannte Variante vorstellen. Würden dann doch mehr Kilometer gefahren, so würde ich im Bereich des Zielortes noch Ergänzungsmöglichkeiten vorsehen (diesmal hätte das z. B. ein Abstecher auf die asiatische Seite jenseits des Bosporus sein können). Eine andere Variante wäre ein Puffer vor dem Fixpunkt, was wiederum im Prinzip dem Einplanen von Ruhetagen gleichkommen würde.

Noch zu meiner Tageseinteilung:

Ich fahre möglichst früh los, was insbesondere gut geht, wenn ich zelte oder in Privatunterkünften ohne Frühstück übernachte. Dann bin ich häufig schon um 6:30 Uhr auf der Piste. Wenn die Unterkunft kein Frühstück beinhaltet, so fahre ich bis etwa 9 Uhr ohne Frühstück und kaufe mir unterwegs etwas für das Frühstück und meist zugleich auch für die Mittagspause. Mittag mache ich für 30-60 Minuten gegen 13 Uhr. Bis dahin habe ich häufig schon ca. 90 km geschafft, was natürlich erheblich von der Strecke (Berge, Wegqualität, ...) abhängt. Danach fahre ich noch ein paar Stunden und mache mir ab ca. 16-17 Uhr Gedanken über das Quartier. Am Zeltplatz koche ich in der Regel selber (Nudeln, ...), aber ab und zu geschieht das auch in festen Unterkünften, wenn es dort keine Restaurants gibt (das war z. B. bei meiner diesjährigen Tour häufiger der Fall). Falls es im Quartier oder in der Nähe Restaurants gibt, so esse ich dort zu Abend.

Große Museumsbesuche usw. mache ich nicht, aber ich schaue mir die Städte und z. B. Kirchen oder Burgen usw. durchaus an, wobei ich schon bei Tourenplanung die Sehenswürdigkeiten entsprechend in dem Track, dem ich nachfahre, berücksichtige.