Re: Reiserad zerlegen und Verpacken (Bahnfahrt)

von: Anonym

Re: Reiserad zerlegen und Verpacken (Bahnfahrt) - 16.03.18 17:52

Zitat:
Was ist bei Rinko der Unterschied zu einem ganz normalen Auseinanderschrauben, was bei jedem Fahrrad möglich ist


Die Tatsache, dass einige entscheidende Teile auf das Auseinanderbauen ausgelegt sind, was bei einem normalen Rad nicht der Fall ist.

Und dazu ist die Hexerei, die du anscheinend erwartest, gar nicht nötig. Vielmehr liegt das 'System' in der sorgfältigen Überlegung die dahintersteckt. Modifikationen sind dann nur an einigen ausgewählten Teilel nötig: Die Bremskabel sind an den Bremse ohne Werkzeug aushängbar. Die Zuggegenhalter sind geschlitzt, damit das ganze Bremskabel ohne Werkzeug abgenommen werden kann. Durch die Unterrohrschalthebel (was ist denn daran so schlimm? Und hier haben sie einen großen Vorteil...) braucht man keine Schaltkabel abzunehmen. So kann der Lenker in Minutenschnelle völlig abgenommen werden. Der hintere Zuggegenhalter zum Schaltwerk ist auch geschlitzt, so kann man das Kabel aushängen um es nicht zu knicken beim Transport.

Damit das Paket so klein wie möglich wird, baut man die Gabel ab (könnte man ja auch drinlassen und nur das Vorderrad abbauen. Dabei ist dann ein steckerloser Kontakt zum Nady von Vorteil, aber nicht unabdingbar). Dazu hat der Steuersatz Industrielager, damit man sich nicht die Hände schmutzigmacht, geht auch mit Ahead. Entweder verwendet man ein kleines Steuersatzwerkzeug, manche Rinoräder haben auch en kleines Rohr an der steuersatzschraube, sodass man den gleichen Inbusschlüssel als Hebel verwenden kann, den man schon für den Rest benutzt.

Das Lichtkabel nach hinten ist auf Höhe der Gabel per Stecker trennbar (noch einfacher geht es mit einem Kontakt im Steuerrohr, das eliminiert die Gefahr ein Kabel abzureißen).

Ganz komfortabel sind abnehmbare Rinkopedale, geht aber auch ohne, schraubt man halt die ganzen Pedale ab.

Nun wird noch das hintere Schutzblech auf Höhe der Gabel getrennt, dazu genügt eine (spezielle) Mutter. Rücklicht muss dazu unter dem Sattel angebracht sein, oder an der Kettenstrebe o.Ä, oder zwischen den Sitzstreben, man kann aber auch ein Rücklicht trennbar hinten anbringen.

Die Gepäckträger sind zerlegbar, das ist dann etwas Mehraufwand, aber kaum mehr als einige Minuten.

Das System beim Zusammenpacken besteht auch mehr aus sorgfältiger Überlegung als aus irgendwelchen Zauberkunststücken. So liegt der Rahmen auf dem Gummi der Reifen auf, damit nichts zerkratzt wird. Einige Hüllen schützen zusätzlich. Es steht nichts über das Rahmentrapez hinaus. Der Lenker wird so hineien gesteckt, dass er nicht übersteht. Dann noch mit ein paar Bändernzusammenbinden, damit beim Transport nichts nicht verrutscht. das ganze passt in eine leichte Tasche (fast mehr ein großer Beutel mit einem Trageriemen (der wird am rad festgemacht), die aber mehr zu Schutz von Kleidung und Mitreisenden sowie deren Gepäck da ist. Wer mehr Schutz bracht muss eine gepolsterte tasche verwenden oder einen Koffer, dann hat man halt das Aufbewahrungsproblem am Zielort.

Das Ganze ist in wenigen Minuten erledigt. So kann man sogar mit dem Rad fahren, und es dort zerlegen.
WSenn der Zusammenbau (nicht notwendigerweise) etwas länger dauert, so ist das am Zielort wohl nicht das Problem. In längstens 30 Minuten ist man mit Gepäck abfahrbereit.