Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr

von: veloträumer

Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr - 06.11.19 17:11

In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: hopi

und so ganz nebenbei: wenn man nicht in der Nähe eines Flugplatzes mit guten Verbindungen in die gewünschten Zielregionen wohnt, dürfte eine Reise per Flugzeug einschließlich Radtransport auch so einige nicht unbedingt zu Freudenausbrüchen führende Begleitumstände haben. Das ist halt so und damit wird man wohl leben müssen! grins


Eben. Ich möchte ganz bestimmt nicht behaupten, dass Bahnreisen mit dem Rad komplett stressfrei und ganz easy sind, habe aber die Flüge mit Rad als ähnlich stressig empfunden. Wenn man z.B. extra früh am Flughafen ankommt, dort erstmal gesagt bekommt, dass man den Checkin für den Flug erst in einer halben Stunde zu beginnen bereit ist, einem nach Ablauf dieser halben Stunde eröffnet wird, man müsse zum Sperrgepäckschalter am anderen Ende des Flughafens, dort gesagt bekommt, nein das stimme nicht, man nüsse nochmal woanders hin, dort feststellt, dass das Rad immer noch zu groß ist, dann kann es schon sehr hektisch werden.

Noch weit mehr: Radmitnahme ist bei den meisten Fluglinien an eine Festverpackung (Koffer, Karton gebunden, was dei Anreise erschwert bzw. zusätzlichen Schrauberaufwand bedarf. Dass man auch immer wieder ohne Karton durchkommt, ist fast immer Kulanz und Unsicherheit in den Beförderungsbestimmungen. Aber selbst mit Folie o.ä. verpackte Räder bedeuten Zeitaufwand. Um ein Rad für den Flug zu präparieren, habe ich schon bis zu einem Tag gebraucht, zudem Einkauf von Spezialmaterial. Einige nehmen sogar in Kauf, mit Verpackungsmaterial durch das Reiseland zu fahren. Alles Unannehmlickeiten. Dann immer die anshcließende Frage: Blieb alles heil?

Weiters: Für die Rückreise braucht es auch Verpackungsmaterial, was i.d.R. nur werktags zu erhalten ist. Entsprechnd muten sich viel zu, einen Tag früher am Abreiseort zu sein, nur wegen Verpackung besorgen usw. Ergo: ein Tag weniger Radreise.

Weiters: Flüge (insbesondere zu touristischen Preisen) gibt es selten täglich und schon gar nicht zu beliebig wählbaren Uhrzeiten. Reiseplanung heißt dann oft, Urlaubstage vorzuhalten, die nicht Reisetage sind. Bei Hin-Rückflug Sa <-> Sa bedeutet das z.B., dass nicht nur der abschließende Sonntag, sondern vermutlich auch der komplette Samstag kein Reisetag sein kann (weil der Flug z.B. tagsüber geht, mit Vorlauf also den Tag ganzen auffrisst). Zwei Stunden Flug können also mehrere Tage Zeitfenster bedeuten, hier im Beispiel zwei Tage (Sa/So).

Würde man eine Bahnverbindungen mit 24 Stunden oder auch noch mehr für die gleiche Strecke bekommen, und startet diese am Samstagabend, würde man nur einen Tag "verbrauchen", weil der Samstag noch als Radreisetag nutzbar wäre. Es gibt zwar auch Züge, die nicht täglich fahren, ist aber ohne Alternativzüge eher selten (z.B. frz. Nachtzüge, Intercités).