Re: FAHRRADZUKUNFT 30 erschienen!

von: veloträumer

Re: FAHRRADZUKUNFT 30 erschienen! - 21.11.20 22:02

In Antwort auf: Seniorradler


Man muss nur wollen und die Nützlichkeit der Breiten Masse verständlich erklären können.

Mit dem Erklären musst du noch üben. Ich fürchte, du hast es verpasst, Humorist zu werden. Ernsthaft willst du nicht wirklich über Argumente nachdenken. Was du schreibst, ist in vielen Bereichen lächerlich.

Das Treten mit Motor-Unterstützung ist ein anderes als das ohne. Man kann ja allein an der Art des Tretens den E-Biker erkennen. Das hat physiologische wie psychische Auswirkungen, wie man den nächsten Tritt empfindet. Jeder Tritt hat eine andere energetische, physiologische und psychische "Geschichte" als beim Analogradler. Jeder übernächste Tritt hat schon zwei andere Historien usw. usw. (könnte man in zwei unterschiedlichen, sehr langen mathematischen Funktionen abbilden, deren Kurven sich immer mehr voneinader wegbewegen). Dabei wird die Naturtopografie quasi unrythmisch immer wieder überspielt oder ausgeblendet, soweit der E-Motor ein- oder hochgeschaltet wird. Damit hat der E-Biker auch kein reales Erinnerungsbild mehr von der tatsächlichen Topographie oder auch anderen Fahreinflüssen wie Wind etc.

Das alles hat in Summe enorme Auswirkungen, wie sich eine Strecke im Gedächtnis ablegt, wie sich extreme Wettersituationen anfühlen usw. Du musst auch weniger Kompromisse aushandeln, welchen Komfort du dir leistest (Reifen, Federung, bis zum Gepäckinhalt), weil es ja weniger aufs Gewicht ankommt. Auch diese Komforteinflüsse wirken sich auf das laufende Fahren aus und machen einen Unterschied, sogar über die Art des Radreisens. Schon heute weicht ein guter Teil der E-Bike-Ausstattung von denen normaler Fahrräder ab - vom Licht bis zum Trinkbecher mit Strohhalm.

Nicht zuletzt verändert der Stromhunger deines Geräts deine Reisewege, weil du regelmäßig recht viel Strom brauchst. Viele meiner Touren könntest du mit E-Bike gar nicht nachfahren, weil es da gar nicht die Infrastruktur gäbe, es oft keine gesicherten Etappenstationen gab usw.

Es geht also keinesfalls darum, dass du ein wenig schneller bist und ein wenig weiter radelst als der Durschnittsnormalradler. Das ist nicht der Unterschied! Du machst etwas anderes und es wirkt sich vielfach anders aus bis hinein ins elementare Bewusstsein des Erlebten.