von: roul1
Radreisen mit Kindern - Erfahrungen/Routen/Tips - 15.11.06 15:52
Hallo,
durch die Diskussion in einem Thread scheint es mir angebracht die Thematik Radreisen mit Kindern - Erfahrungen/Routen/Tips abzukoppeln.
Mit wäres es wichtig zu erfahren, welche prinzipiellen Erfahrungen Ihr mit den eigenen Kindern habt/hatte. Ebenso wäre es toll, wenn hier paar Angaben zu Routen gemacht werden (Bitte das Alter des/r Kindes/r mit angeben).
Kurz zu Touren mit meinen Kindern:
Mit dem großen, jetzt erwachsenem Sohn
Erste Tagesradtouren im näheren Umkreis (mit ca. 4 1/2-5 1/2, 20-35 km, viel Zeit, häufige Pausen insbesonder Spiel-, und Badepausen, aber auch Besichtungen) an vielen Sommerwochenenden.
Dannach, ab ca. 5 1/2 erste Mehrtagestouren (Rund- und/oder Sternfahrten) in Südschweden (Smaland, Skane) und Deutschland (Hessen, Baden-Würtenberg, Bayern, Thüringen, Sachsen). Anfangs 2 Tage bis zu 10 Tage mit 13 1/2 Jahren. Täglicher Schnitt: Anfangs 30-40, Später 40-60 km, manchmal auch über 80km
Bis 12 Jahre kein Gepäck auf dem Kinderrad. Auch in diesem Alter viel viel Zeit, häufige Pausen insbesonder Spiel-, und Badepausen, aber auch Besichtungen, nicht mehr ausschließlich Schönwetterfahrten.
Ab 14 Jahr lies das Radreiseinteresse nach, da keine Familienreisen (Schwangerschaft meiner Frau) mehr möglich waren. Dafür aber ab und an paar lange Tagestouren um die 100 km und drüber.
Mit dem kleinen, jetzt 6 Jahre altem Sohn
Erste Tagesradtouren im Hänger mit 2 Jahren. Aufgrund der unsinnigen Konstruktion des Vehicels (bei geschlossenen Verdeck Hitzestau, bei Geöffnetem der pure Drecksammler [jetzt weiss ich auch warum ich so viele derartige Hundetransporte
gesehen habe] ) nach 5 Fahrten wieder eingestellt. Dannach bis ewta zu 3 1/2 Jahren Tagesfahrten (40-80 km, ca. 3-5h Fahrzeit) in Deutschland (Niedersachsen), Österreich (Burgenland), Italien (Tessin, Veneto) im Kindersitz vor Papa, was wesentlich komfortabler für den Kleinen war und durch die prima Fernsicht und Unterhaltungsmöglichkeit des Kleinen kein bischen langweilig war. Pausenrythmus wie beim "Großen".
In Eigenregie, man fährt jetzt selbst, die erste Tagestour über 25 km mit knapp 4 Jahren. (Reisezeit etwa 10h, Fahrzeit ca. 4-5 h) inzwischen sind wir mit 6 Jahren bei 2-3 Tage dauernden Rundtouren angekommen. Sternfahrten (feste Unterkunft, täglich neue Tagestouren) über eine Zeit von 5-6 Tagen mit 250 - 300 km haben wir schon 2mal gemacht (Deutschland: Unterfranken und Altmühltal). Auch hier waren viele Pausen, Kurzweil und vom Kind bestimmte Etappenlängen Schlüssel für die kindliche Radfreude.
Episode am Rande. Die tollste Tagesradreise (es gibt keinen Verwandten oder Bekannten, denen Junior dies nicht freudestrahlend erzählt hat) für den Kleinen war 76 km lang, hatte an die 1000 Höhenmeter) ging bei nebligem, nasskaltem windigem Herbstwetter gegen 8:30 los, dauerte etwa 11 h, so daß wir gegen 19:30 behandschuht mit Licht im Quartier eintrafen. Die gute Pensionsmutter war schon in heller Sorge um unser langes Wegbleiben und hatte schon mit dem Schlimmsten gerechnet. Um so erstaunter war Sie, als Junior noch gegen 21:00 mit uns Karten spielte.
Was aus meiner Sicht generell wichtig bei Radreisen mit Kindern ist:
Erreichbare Ziele setzen und auch vom Kind setzten lassen.
Abwechslungsreiche Routen (Berg - Tal im Mittelgebirge oder Hügelland mit Stadt - Land) wählen.
Häufige Pause machen.
Regelmäßiges, vielleicht auch mit etwas Nachdruck vermitteltes, Essen und Trinken zwischendurch.
Warme, ausgiebige Mittagsmahlzeit (egal ob gegen 12:00 oder 15:00) und eine lange Etappenpause.
Kinder nicht nur trinken lassen (ohne Essen), das laugt bei normalen Getränken aus.
Viele Informationen und phantasieanregende Geschichten zu Land + Leute unterwegs (der kindliche Geist will beschäftigt sein).
Sehr viel Schlaf (zu Beginn einer Radfahrwoche konnte ich bei meinen Söhnen, im Alter von 6-12 Jahren mit Schlafphasen teilweise über 12-13 Stunden rechnen. Am Ende waren es nur noch 8-9 Stunden).
Soviel von mir zu dem Thema. Ich hoffe ihr beteiligt recht rege, damit ich für die kommenden Jahre innhalb Europas noch schöne Radreisen mit Kind und Kegel machen kann.
Gruß
Roul
durch die Diskussion in einem Thread scheint es mir angebracht die Thematik Radreisen mit Kindern - Erfahrungen/Routen/Tips abzukoppeln.
Mit wäres es wichtig zu erfahren, welche prinzipiellen Erfahrungen Ihr mit den eigenen Kindern habt/hatte. Ebenso wäre es toll, wenn hier paar Angaben zu Routen gemacht werden (Bitte das Alter des/r Kindes/r mit angeben).
Kurz zu Touren mit meinen Kindern:
Mit dem großen, jetzt erwachsenem Sohn
Erste Tagesradtouren im näheren Umkreis (mit ca. 4 1/2-5 1/2, 20-35 km, viel Zeit, häufige Pausen insbesonder Spiel-, und Badepausen, aber auch Besichtungen) an vielen Sommerwochenenden.
Dannach, ab ca. 5 1/2 erste Mehrtagestouren (Rund- und/oder Sternfahrten) in Südschweden (Smaland, Skane) und Deutschland (Hessen, Baden-Würtenberg, Bayern, Thüringen, Sachsen). Anfangs 2 Tage bis zu 10 Tage mit 13 1/2 Jahren. Täglicher Schnitt: Anfangs 30-40, Später 40-60 km, manchmal auch über 80km
Bis 12 Jahre kein Gepäck auf dem Kinderrad. Auch in diesem Alter viel viel Zeit, häufige Pausen insbesonder Spiel-, und Badepausen, aber auch Besichtungen, nicht mehr ausschließlich Schönwetterfahrten.
Ab 14 Jahr lies das Radreiseinteresse nach, da keine Familienreisen (Schwangerschaft meiner Frau) mehr möglich waren. Dafür aber ab und an paar lange Tagestouren um die 100 km und drüber.
Mit dem kleinen, jetzt 6 Jahre altem Sohn
Erste Tagesradtouren im Hänger mit 2 Jahren. Aufgrund der unsinnigen Konstruktion des Vehicels (bei geschlossenen Verdeck Hitzestau, bei Geöffnetem der pure Drecksammler [jetzt weiss ich auch warum ich so viele derartige Hundetransporte

In Eigenregie, man fährt jetzt selbst, die erste Tagestour über 25 km mit knapp 4 Jahren. (Reisezeit etwa 10h, Fahrzeit ca. 4-5 h) inzwischen sind wir mit 6 Jahren bei 2-3 Tage dauernden Rundtouren angekommen. Sternfahrten (feste Unterkunft, täglich neue Tagestouren) über eine Zeit von 5-6 Tagen mit 250 - 300 km haben wir schon 2mal gemacht (Deutschland: Unterfranken und Altmühltal). Auch hier waren viele Pausen, Kurzweil und vom Kind bestimmte Etappenlängen Schlüssel für die kindliche Radfreude.
Episode am Rande. Die tollste Tagesradreise (es gibt keinen Verwandten oder Bekannten, denen Junior dies nicht freudestrahlend erzählt hat) für den Kleinen war 76 km lang, hatte an die 1000 Höhenmeter) ging bei nebligem, nasskaltem windigem Herbstwetter gegen 8:30 los, dauerte etwa 11 h, so daß wir gegen 19:30 behandschuht mit Licht im Quartier eintrafen. Die gute Pensionsmutter war schon in heller Sorge um unser langes Wegbleiben und hatte schon mit dem Schlimmsten gerechnet. Um so erstaunter war Sie, als Junior noch gegen 21:00 mit uns Karten spielte.
Was aus meiner Sicht generell wichtig bei Radreisen mit Kindern ist:
Erreichbare Ziele setzen und auch vom Kind setzten lassen.
Abwechslungsreiche Routen (Berg - Tal im Mittelgebirge oder Hügelland mit Stadt - Land) wählen.
Häufige Pause machen.
Regelmäßiges, vielleicht auch mit etwas Nachdruck vermitteltes, Essen und Trinken zwischendurch.
Warme, ausgiebige Mittagsmahlzeit (egal ob gegen 12:00 oder 15:00) und eine lange Etappenpause.
Kinder nicht nur trinken lassen (ohne Essen), das laugt bei normalen Getränken aus.
Viele Informationen und phantasieanregende Geschichten zu Land + Leute unterwegs (der kindliche Geist will beschäftigt sein).
Sehr viel Schlaf (zu Beginn einer Radfahrwoche konnte ich bei meinen Söhnen, im Alter von 6-12 Jahren mit Schlafphasen teilweise über 12-13 Stunden rechnen. Am Ende waren es nur noch 8-9 Stunden).
Soviel von mir zu dem Thema. Ich hoffe ihr beteiligt recht rege, damit ich für die kommenden Jahre innhalb Europas noch schöne Radreisen mit Kind und Kegel machen kann.
Gruß
Roul