von: Dittmar
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze - 10.04.08 09:44
In Antwort auf: MajaM
1.) Wie macht Ihr Wildzelter das mit dem "entkleben" am Abend?
2.) Vielleicht bin ich zu doof dazu, aber wirklich abgelegene Ecken mit weichem Boden finde ich nicht mal eben so pünktlich am abend.
3.) Wenn ich allein reise freue ich mich abends oder morgens auf ein bißchen Gesellschaft. Auf einem Campingplatz in der Zeltecke ergeben sich immer nette Gespräche. Braucht Ihr das nicht?
Hoffentlich habe ich jetzt nicht zu viel falsch gemacht
Maja
Hallo Martina,
natürlich hast du nichts falsch gemacht, wir hatten mal ein ähnliches Thema, du hast hier mehr "Sympatisanten", als es sich bisher so anhört. Meine Erfahrungen dazu sind:
Das mit dem "verschwitzt" stört mich oft nicht sehr, zumeist wasche mich mit den Wasservorräten, nehme etwas mehr mit. Dazu suche und finde ich in Skandinavien an den meisten Abenden einen See oder Bach (an mehr als 75% aller Wildplätze), in anderen Ländern ist das oft nicht so möglich. Aber natürlich laufe ich auch immer wieder Campingplätze an, um: bei Regenwetter ist es oft angenehmer; um Kleidung zu waschen, oder wenn es wirklich wenig Wasch-, Dusch-, Bademöglichkeiten gab.
Das Finden von guten Plätzen hat in der Tat einiges mit "Übung" zu tun, mitlerweile betrachte ich mich da als recht versiert (mit mehr als 20 Jahren Übung). Am Meisten habe ich das übringends beim Wandern gelernt, da bewegt man sich ja wesentlich langsamer, die Möglichkeiten sind weit geringer. Aber es hat einfach auch mit Glück zu tun. Letztes Jahr bin ich im Sommer nach dem Erreichen meines Tagesziels nie mehr als zusätzliche 6 km gefahren um einen schönen Platz zu suchen. Bei Regenwetter ist mir die "Schönheit" eines Platzes teilweise ziemlich egal.
Ich verstecke mit meistens so, dass dort eigentlich keiner vorbei kommt, mit lämenden Gestalten um mich herum würde ich auch nicht schlafen. In D ist das Verstecken ja auch nötig, da das Wildzelten verboten ist.
Wenn ich alleine unterwegs bin, ist mir das auch manchmal zu einsam abend alleine im Wald, vor allem wenn es früh dunkel wird, zu zweit ist das etwas anders.
Aber ich bin schon auf sehr vielen Campingplätzen der einzige Radler gewesen, mit Gesprächen ergab sich da nichts (und hatte drauf gehofft). Das ist als Frau vielleicht einfacher. Das nervt mich dann auch umso mehr, im Gewühl eines Campingplatzes fühle ich mich als Alleinreisender wirklich alleine und habe quasi nur den Lärm von den anderen, wenn ich in der Natur alleine vorm Zelt sitze genieße ich die Ruhe, da stört mich das nicht.
Ich habe auch den Eindruck, dass ich früher eher andere Radler auf Campingplätzen getroffen habe, das wäre für mich durchaus ein wichtiges Argument auf Radtouren alleine. Hatte ich aber in den letzten Jahren fast gar nicht, liegt vielleicht auch an den Gegenden, in denen ich war. Fährt man auf einem der ausgewiesenen Radrouten ist das sicherlich anders.