Re: Liegeräder

von: Anonym

Re: Liegeräder - 26.03.02 11:56

Ich habe mich ca. 1991 mehr mit Radfahren beschäftigt, zuerst ein MTB gekauft, 1995 dann ein Liegerad. Der Fahrspass besteht noch heute, obwohl ich inzwischen ein ganz anderes Liegerad als am Anfang fahre. Hier noch ein paar kurze Daten dazu.
Ich hatte bei Tagestouren mit MTB schon immer mal Sitzbeschwerden. Mehr als 100 km waren echt schlecht zu sitzen und unangenehm. So hat mir das aufrechte Rad irgendwie die Träume von der langen schönen Reise genommen, aber bei kurzen Strecken und besonders im Wald (Harburger Berge) hat es mit MTB immer viel Spass gemacht. Bei Kauf des Liegerades war ich erstmal begeistert von der Position und dann auch von der Möglichkeit ohne Sitzbeschwerden lange Strecken zu fahren. Nur sollte man keinen Gürtel bei langen Strecken tragen, da der dann drücken kann (tritt mehr bei aufrechten Sitzwinkeln mit hartem Polster auf). Die ganze Sitzhaltung beim Lieger ist bequemer, Nacken, Hände, Popo... alles kein Problem. Bei langer sehr hoher Last (bergauf) ist die Tendenz zu einschlafenden Füssen beim Lieger etwas grösser als beim Upright. Hier hilft kurzes einseitiges Ausklicken und Baumeln lassen, dann ist es gewöhnlich nach wenigen Sekunden wieder ok.. Man sollte die Schuhe nicht extrem stramm geschnürt haben, aber das gilt ja auch für Uprights. Bergauf ist eine gute Trittfrequenz wichtig. Subjektiv habe ich das Gefühl, dass die muskuläre Erholung beim Upright etwas günstiger ist, doch schneller bin ich mit gleichschwerem MTB bergauf eigentlich kaum oder gar nicht (habe kleinere Tests gemacht). Allerdings bin ich noch keine echten grossen Berge gefahren, die Erfahrung fehlt mir noch. Zum Speed: Mein erstes Liegerad (60 cm Sitzhöhe, steiler Sitz, Untenlenkung) war schon etwas schneller als mein MTB damals, aber einen deutlichen Geschwindigkeitsvorteil habe ich erst mit Obenlenkung und flachem, tiefem Sitz gehabt. Mit meinem jetzigen Liegerad (unverkleidet, 32 cm Sitzhöhe) war ich z.B. mal bei einem eigenen 10 km-Vollspeedvergleich trotz Strassenverkehr :-) und kurzen Stopps im Schnitt 5-6 km/h schneller als mit MTB, das Maximum war ca. 10 km/h höher. Der Vergleich von mir ist hier .
Ein Vergleich von Arne ist hier.
Ich fahre jetzt kaum mehr Uprigh. Am meisten mit Liegerad RTF's, kleine Reisen und Tagestouren mit Freunden. Leider nur max. 2000 km im Jahr (wg. Familie).
j.