Re: Gewinde im Rahmen vorsorglich aufbohren?

von: derSammy

Re: Gewinde im Rahmen vorsorglich aufbohren? - 11.11.17 20:59

Ich verstehe die ganze Diskussion hier auch nicht so recht bzw. halte sie für recht akademisch.

Ja, dass die unteren Halteschrauben von Gepäckträgern brechen, kommt vor. Das liegt meines Erachtens daran, dass sich diese Schrauben lockern und dann, wenn die Vorspannung weg ist, übel auf Scherung belastet werden. Und zwar "rüttelnd" bei jeder Bodenunebenheit. Das hält kaum eine Schraube (mit Sollbruchstellen in Form der Gewindegänge) lange aus. Doofer Weise bricht der Krempel gern noch so ab, dass man den Rest dann kaum aus dem Rahmen operiert bekommt.

Für mich bedeutet das drei Konsequenzen:
(1) Ich sorge dafür das Losrütteln der Schrauben zu vermeiden. Dafür kommen m.E. Schraubenkleber und Kontermuttern in Betracht. Ich habe in der Regel immer Kontermuttern benutzt, denn
(2) Ich möchte im Fall der Fälle ne Chance haben die abgebrochene Schraube aus dem Rad zu bekommen. Der Gewindeüberstand unter einer Kontermutter ist wie dafür gemacht.
(3) Ich versuche Spacer und sonstige Dinge so weit wie möglich zu meiden, oder wenn, dann möglichst dicke Ausführungen zu verwenden. Die dünnen Tubus-Spacer übereinandergestapelt "schmieden sich gern untereinander kalt", so dass deren effektive Dicke abnimmt, was dem Effekt nach dem Lockern der Schraube gleich kommt. Ähnlich auch die Kontaktfläche zum Rahmen. Ist der Spacer zu dünn, hämmert der nur den Lack weg und wenn der fehlt, sind wir wieder bei der Schraube mit zu wenig Anzugsmoment. Dicke Spacer stützen sich so großflächig ab, dass der Lack unversehrt bleibt - vorausgesetzt die Auflagefläche ist plan genug. Auch die Schutzblechstreben gehören nicht auf die gleiche Seite des Gepäckträgers (wenn der was tragen soll), denn auch die können verformt=komprimiert werden.

Auf der Rahmeninnenseite, vor der Kontermutter, noch das Schutzblech zu befestigen - darin sehe ich kein Problem.

Diese hochfesten Schrauben sind in meinen Augen eine vermeintliche Lösung für ein Problem, was real nicht besteht. Dafür dann freiwillig Nachteile wie die Rostanfälligkeit in Kauf nehmen? Nee, brauch ich nicht.