Re: Bereifung Herbst/Winter

von: Toxxi

Re: Bereifung Herbst/Winter - 27.09.18 09:38

In Antwort auf: derSammy
Aber die implizite Behauptung, man müsse beim Fahrrad zwingend auch im Winter die Reifen wechseln, trage ich nicht mit, dafür ist der Arbeitsbereich und die Auslegungen zwischen PkW und Fahrrad einfach zu unterschiedlich. Und übrigens auch die Fahraffinität vieler Radler im Winter. Viele Fahrradreifen kann man problemlos ganzjährig fahren (z.B. bei meinen GP4000S2 so), andere sind auch im Sommer bei optimalen Bedingungen schon kritisch (Vittoria Randoneur Hyper z.B.).
Man sollte halt wissen, wo die Grenzen der verwendeten Reifen liegen und entsprechend fahren. Und es ist sinnvoll zu wissen, warum ein Reifen wegrutscht. Auf Eis ist die Gummimischung faktisch egal, da helfen nur Spikes. Auf losem Grund ist die Gummimischung weniger entscheidend als die Profilierung (und eventuell noch die Reifenbreite) und auf nassem Laub ist einfach Vorsicht angesagt, der Reifen hat keinen Einfluss auf die Reibung zwischen den nassen Laubschichten.

Genauso sehe ich das auch. Ich habe noch keinen Reifen erlebt, der bei trockenen +30°C gut haftet, aber bei trockenen -10°C wegrutscht. Und ein Reifen, der bei nassen +30°C haftet tut es auch bei nassen +5°C, zumindest nach meiner Erfahrung.

Bei Eis ist die Gummimischung wirklich Wurst, da helfen nur Spikes. Und auf nassem Laub hat so ziemlich jeder Reifen Probleme... (auf trockenem Laub auch)

Was ich merke - im Winter liegt mehr Dreck auf den Straßen rum. Da ist ein etwas profilierter Reifen einem Slick überlegen. Aber MTB- oder Cyclocross-Stollenreifen haften nach meiner Erfahrung auf nassem Asphalt ganz ausgesprochen schlecht. Die sind eher kontraproduktiv.

Grundsäzlich fahre ich gern Reifen mit glatter Lauffläche und Seitenstollen. Auf Asphalt rollt die Lauffläche, und sobald man auf weichem Untergrund einsinkt, greifen die Stollen.

Gruß
Thoralf