Re: Bereifung Herbst/Winter

von: irg

Re: Bereifung Herbst/Winter - 28.09.18 10:44

Hallo Thoralf!

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: irg
Spikes wirst du nur bei Eis brauchen, also wahrscheinlich fast nie.

Wieso "fast nie"? verwirrt Im Flachland ist Eis m.E. viel mehr Thema als in den Alpen. In Berlin brauche ich die ziemlich oft.

Das Problemwort heißt Radinfrastruktur.

Wenn man irgendwo wohnt, wo es keine Radinfrastruktur gibt, dann fährt man auf der Straße. Die ist geräumt und eisfrei, Spikes unnötig, alles schick. schmunzel Wenn man aber irgendwo wohnt, wo viel Radinfrastruktur ist (seien es dezidierte Radwege, Uferwege, Wege durch Parks etc.) - die sind im Allgemeinen im Winter nicht geräumt oder bestenfalls halbherzig geräumt, und in der Regel längere Zeit vereist. Spikes sind hier lebenswichtig.


Da gebe ich dir vollkommen recht. Es hängt einfach von den Einsatzbedingungen ab. Und Radwege können auch geräumt werden. Das wird bei uns gemacht. Braucht es dafür vielleicht mehr Druck von den Radfahrenden?

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: irg
Ich vermute, dass in den meisten Fällen Spikes unnötig sein werden. Normale Winterreifen erhöhen die Sicherheit auch ohne.

Was bitte sind denn "normale Winterreifen" fürs Fahrrad? verwirrt Kannst du konkrete Modelle verlinken? Davon habe ich noch nicht wirklich was gehört...


Z.B. diese hier: Winterreifen

----

Winterreifen greifen natürlich auf Glatteis auch nicht gut, aber nach unserer Erfahrung immer noch deutlich besser als Sommerreifen. (Auch Glatteis ist nicht gleich Glatteis. Von Spiegeleis bis relativ griffigem Eis gibt es eine weite Palette.)

Zum Unterschied der Winterreifen von Auto und Fahrrad: Die Belastung eines Autoreifens ist höher als die eines Fahrradreifens. Dafür ist mit dem Auto ein kurzer Rutscher meistens leichter zu fangen als einer mit dem Rad. Ein Auto fällt nicht so leicht um. Ich vermute, dass Winterreifen für Fahrräder aus noch weicherem Gummi gebaut werden können. Irgendwo habe ich auch gelesen, dass in den Mischungen für Winterreifen auch chemisch andere Bestandteile verwendet werden als bei Sommerreifen.

Ich habe mir früher auch gedacht, dass Sommerreifen mit weichem Gummi und griffigem Profil im Winter gut greifen sollten. Bis ich mit dem Vredestein Expedition auf der Nase gelegen bin. Der hatte sehr weichen Gummi, viel Aufstandsfläche auf der Straße und ein griffiges Profil. Andere Sommerreifen konnten mich auch nicht überzeugen.
Das bedeutet natürlich nicht, dass es nicht auch Sommerreifen geben kann, die im Winter gut greifen. Am Auto haben wir seit Langem nur mehr Ganzjahresreifen, die im Sommer wie im Winter eingesetzt werden können. Ich kann mich erinnern, dass es einmal einen Sommerreifen von Michelin fürs Auto gab, der auch im Winter brauchbar und zugelassen war. So etwas kann es auch fürs Rad geben.


Eines möchte ich klar stellen: Ich muss nicht recht haben. Ich finde es nur schade, wie oft Kopf, Kragen und Zähne unnötig riskiert werden, weil viele nicht daran denken, dass Winterreifen auch bei Fahrrädern einen Sicherheitsgewinn bedeuten. Ein einziger ausgeschlagener Zahn kostet viel mehr als ein Satz Winterreifen. Da sind wir noch gar nicht bei ernsteren Unfällen.

lg!
georg

Deine Antworten im Zitat waren kaum zu sehen. Wenn Thomas nicht darauf hingewisen hätte, wären sie völlig untergegangen. Bitte beim nächsten Mal beachten!