Re: Carbongabel am Reiserad - wirklich sinnvoll?

von: derSammy

Re: Carbongabel am Reiserad - wirklich sinnvoll? - 19.10.18 23:21

In Antwort auf: bezel

Ich frage mich, ob eine Carbongabel unterwegs, ausser dem Gewichtsvorteil, sinnvoll ist:

DAS Hauptargument für Karbon ist das Gewicht. Insoweit hat Arnulf hier schon recht, wenn er feststellt, dass das für eine Vielzahl der Reiseradler eher nicht so interessant ist.

Ich selbst habe schon zwei Alu-Gabeln an der Scheibenbremsaufnahme abgebrochen, kann mich erinnern in meiner Jungend mal einen Gabelschaft bei einer ziemlich schweren Stahlgabel durchgebrochen zu haben (ohne Gepäck und mit "harmlosen" Canties) und hab auch schon ne übel verbogene Doppelbrücken-Stahl-Gabel an einem Tandem (auch mit Canties) gesehen. Wirklich stabile Fahrradgabeln zu konstruieren ist alles andere als trivial. Und der Kunde will das dann noch leicht und billig haben...

Der Vorteil von Karbon besteht darin, dass man (viel leichter als bei den Metallen) das Material so aufbauen kann, dass es ganz zielgerichtet dort (und nur dort) verstärkt wird, wo es gebraucht wird. Sprich an der Scheibenbremsaufnahme wegbrechende Gabelholme ließen sich konstruktiv ganz gut angehen - unter Beibehalt einer gewissen Flexibilität (und damit Komfort) der Gabel. WENN jemand wirklich eine Gabel gezielt dafür auslegen würde. Und damit meine ich nicht nur, dass da Ösen dran sind (das hat die Karbongabel an meinem London Road auch), sondern dass auch ein Lowrider mit sagen wir 10kg gefahrlos angeschraubt werden kann und die Bremsanlage zumindest 180er Scheiben verträgt.

Ansonsten reden wir von so Ultraleichtgewichtsradreisen mit Minimalstgepäck auf Sporträdern, denen ein gewisser Teil des Forums die Bezeichnung "Radreise" abspricht. Nichtsdestotrotz kann man sowas natürlich machen, das ist dann aber eine Binsenweisheit, weil die Belastung sich faktisch nicht groß vom reinen Sportradeinsatz unterscheidet.