Re: Rollwiderstand neue Reifen öfter Reifenwechsel

von: Velocio

Re: Rollwiderstand neue Reifen öfter Reifenwechsel - 14.11.18 06:50

Interessant, dass du Überlegungen abwegig nennst, ohne hier auch nur ansatzweise deine Auffassung physikalisch begründen zu können. Velocio, eine andere Meinung als Du zu haben, mußt Du jedem Forumsmitglied zugestehen, dazu bedarf es es keiner ausschweifenden Vergleiche. Halte Dich diesbezüglich bitte etwas zurück.

Das meine Auffassung unfehlbar sei, behaupte ich nicht, mir ist jedoch bislang nichts ersichtlich, was gegen sie spräche. Du kannst dir ja mal ein Gummi, eine Feder und einen Draht vorstellen, an die man ein Gewicht hängt. Der Gummi und die Feder werden weiter gedehnt werden, als der Draht. Nimmst du das Gewicht wieder weg, werden sich das Gummi, die Feder und der Draht wieder in die unbelastete Länge zurückziehen. Nichts anderes passiert mit dem weichen und harten Reifen.

Nun könnte man ggf. meinen ein Flummi, den man auf den Boden fallen lässt, springt höher zurück als eine Stahlkugel. Dann fragt sich aber, warum Eisenbahnräder aus Stahl weniger Rollwiederstand haben, als Gummireifen. Das wird daran liegen, dass Gummireifen ein Teil der Energie der Verformung in Wärme umsetzen, das Stahlrad aber kaum verformt wird, also auch weniger Energie verloren geht.

Ein Flummi soll übrigens eine geringe Elastizität, aber eine hohe Sprungkraft haben. Vielleicht würde es also was bringen Reifen aus Flummimaterial herzustellen. Aber wenn das was bringen würde, hätte es wahrscheinlich schon jemand gemacht. Grundsätzlich geht es darum, dass möglichst wenig Energie in Wärme umgesetzt wird. D.h. weiche Reifen, die sich stark verformen sind umso schlechter, umso mehr die für ihre Verformung aufgewandte Energie in Wärme umgesetzt wird. Mit elastisch hat das aber nichts zu tun, auch wenn es sich elastischen Stoß nennt. So sind z.B sowohl harte Billardkugeln als auch relativ harte Flummis nahe am dem Modell des Stoßes ohne Energieverlustes, da im Regelfall so gut wie keine plastische Verformung erfahren, also offenbar gerade weil sie hart sind. Das will man ja aber beim Reifen i.d.R. gar nicht, da ein Reifen ja auch Unebenheiten wegfedern soll.