Re: Hochwertiges leichtes Trekking Bike 100kg Mann?

von: Fricka

Re: Hochwertiges leichtes Trekking Bike 100kg Mann? - 18.12.18 10:15

Mit unserer "Paartherapie" lief das so:

Überraschenderweise ist mein Mann stärker als ich und so also schneller unterwegs als ich. Wir vereinbarten "Warteregeln". Also zum Beispiel immer dort, wo die Steigung aufhört. Oder an jedem Ortsschild. Je nach Gegebenheiten. Er fotografierte in der Wartezeit meistens. Oder ruhte sich aus. Kam ich dann auch oben an, ging es natürlich ohne Luftzuholen gleich weiter. Ab und zu haben wir uns verloren. Und ich war immer relativ atemlos unterwegs.

Im ersten Versuch haben wir Gepäck umgeschichtet. Also nur Gemeinschaftsgepäck. Mein eigenes gebe ich nicht her. Sehr unpraktisch, wenn es anfängt zu regnen und das Regenzeug ist außer Sicht. Brachte auch eigentlich nichts. Bergab bin ich übrigens auch langsamer, da lange nicht so wagemutig.

Ich verbesserte meine Technik und trainierte fleißig. Ich wurde schneller. Mein Mann auch. Irgendwann stellte ich fest, dass ich gar keine Lust auf Straßenrennen hatte. Außerdem blieb meistens der Abstand immer gleich. Er fuhr also gar nicht schneller, sondern nur woanders. Er hatte keine Lust, sich ständig umzusehen, wo ich denn war. Ich hatte keine Lust, ständig zu versuchen, ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Und wollte vielleicht auch mal anhalten, wenn mir danach war. Es gab aber keine Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen. Er schenkte mir eine Trillerpfeife, erklärte dann aber, sie nicht zu hören. Wir schafften uns Walkie-Talkies an. War ganz nett. Aber deren Batterien waren blöd zu laden. Passte nicht zu unseren Touren. Ansonsten war das gut. Gerade in Städten, wo man schnell an einer roten Ampel hängen bleibt.

Das Problem blieb ungelöst. Irgendwann hatte ich meinen Unfall. Da lief gar nichts mehr. Bis wir, ich noch mit ruhiggestelltem Arm und Trike, wieder drei Tage auf Tour gingen. Nun war ich anscheinend noch langsamer. Er wurde nun jedenfalls ungeduldig und meinte nicht nur, nicht langsamer fahren zu können, sondern auch keinen Spaß zu haben, wenn er warten müsse. Ich war eigentlich ganz zufrieden, noch am Leben und nun sogar draußen unterwegs zu sein. Damit hatte ich gar nicht mehr gerechnet. War aber natürlich auch keine Lösung. Schließlich müssen immer beide irgendwie zurechtkommen.

Also wurde das Trike elektrifiziert. Natürlich nicht wegen der Geschwindigkeit. Das wäre ja unsportlich. Ich hatte zwei weitere Probleme. Blieb ich am Berg hängen, brauchte ich Hilfe. Am Anfang schon, um die Feststellbremse anzuziehen, um überhaupt aussteigen zu können. Und dann auch zum Schieben. Schieben - und das ist auch so geblieben - geht gar nicht. Das schafft der mir verbliebene Arm nicht. Spätestens bei beladenem Trike überhaupt nicht.

Nebenwirkung: Wenn ich will und der Akku geladen ist, kann ich, egal wie und wo 25 km/h fahren. Sagen wir mal bis zu 15 % Steigung. Wirklich abhängen geht nun nur noch bergab. Im Regelfall fahre ich mit abgeschaltetem "E" hinterher und mache mir auch nichts draus, abgehängt zu werden. Schließlich kann ich jederzeit aufholen.

Mit Elektroantrieb ist man keinesfalls "zu schnell". Der ist dosierbar.....

Wäre also eine Lösung.

Das TT Silkroad ist ein tolles Fahrrad. Hätte ich früher auch gerne gehabt.