Re: Anti-Seize (Montagepaste) zum Laufradbau?

von: cterres

Re: Anti-Seize (Montagepaste) zum Laufradbau? - 03.01.20 23:32

Ja, Kupferpaste nutzt man nur bei der Materialpaarung Stahl auf Stahl, etwa bei Radmuttern am KFZ. Für Alu auf Stahl oder Alu auf Alu nimmt man Keramik- oder Zinkpaste.

Ich hatte die Laufräder für mein Rennrad mit Nippelunterlegscheiben (waren für die verwendete Felge Pflicht) eingespeicht und wollte diese Scheibchen mit Fett an die Nippel haften, damit mir die Dinger nicht ständig in die Hohlkammer der Felge kullern.
Da ich aber nicht sicher war, ob Fett auch auf den Speichengewinden ideal ist, fand ich im Netz Kommentare von Laufradbauern, die mit Montagepaste (Keramikpaste) schmieren.
Und so kam es, das ich meine Laufräder damit eingespeicht hatte. Dazu waren nur wenige Gramm davon nötig.
Ich gab einen Klecks der Paste auf einen Teller und verteilte die Unterlegscheiben darin. Die so beschmierten Scheiben setzte ich mit einer Pinzette jeweils einzeln auf die Nippel und automatisch kam auch etwas Paste auf das Gewinde der Nippel.

Den Arbeitsablauf hatte ich so buchstäblich reibungslos bewältigt. Die Speichen spannen sich leichter und ohne das sonst übliche Knacken bei erreichen einer hohen Zugkraft. Ich habe daher weniger nach Gehöhr arbeiten können, sondern öfter mit dem Tensiometer gemessen.
Weil die Paste aber nicht verharzt, bleiben die Nippel beweglich. Bedenken gab es also vor allem, ob sich die Speichen möglicherweise später wieder lockern?
Aber nein, das taten sie bislang auch nach zwei Jahren nicht.

Ich speiche seit dem regelmäßig so ein. Nicht immer mit Scheiben, aber immer streiche ich die Gewinde der Speichen mit etwas Paste (Anti-Seize von Shimano) ein und streife den Überschuss mit den Fingern ab. Was im Gewinde hängen bleibt, genügt vollkommen.