Re: Belastbarkeit Speichennippel

von: Anonym

Re: Belastbarkeit Speichennippel - 07.04.20 19:45

.... @Gerhardt hat schon recht, dass bei typischen Stahl-Stahl-Verschraubungen, wenige Gewindegänge die Hauptlast tragen und die restlichen Gewindegänge wenig belastet sind. Bei der Messing-Stahl-Kombination von Nippel-Speiche haben wir aber hochfesten Spannstahl (Dehngrenze ca. 1300N/mm2), der kombiniert wird mit dem weichen Messing mit Dehngrenze max. 400N/mm2 (bzw. darunter).
Und wenn die Speiche mit z.B. 1100N gespannt wird, dann entspricht das einer M2-Schraube der Klasse 10.9 (M2 in 10.9 bekommt man nicht im Laden um die Ecke). Der Speichenstahl hat damit kein Problem, aber die Messing-Mutter braucht genügend Gewindegänge, weil die ersten etwas nachgeben, bis dahinterliegende übernehmen. Wieviel das sind, weiß ich nicht. Außerdem steigen die dynamischen Spitzen beim Fahren vermutlich deutlich über das doppelte - also über 2000N. Die Speiche hat damit wieder kein Problem (wenn der Bogen nicht bricht), weil der 1,8mm-Teil hat einen Querschnitt von 2,54mm2 und das ergibt eine Streckgrenze in dem Bereich von 2,54mm2 x 1300N/mm2 = 3308N. Im 2mm-Bereich noch mehr, am eingerollten Gewindebeginn vielleicht etwas weniger. Also noch Reserve für die Speiche. Aber der Messing-Nippel kriegt das auch alles ab.