Re: Haben Pinion-Getriebe auch Kaffeemühlengänge?

von: Hesse

Re: Haben Pinion-Getriebe auch Kaffeemühlengänge? - 11.06.20 19:48

Naja, das mit den größeren Zugkräften auf der Kette stimmt schon:

Drehmoment hat die Einheit: Nm
und ist definiert:

Drehmoment = Kraft mal Hebelarm

Wenn du über ein größeres Kettenrad und größeres Ritzel arbeitest, hast du damit einen größeren Hebelarm. Und brauchst ensprechend weniger Kraft um auf das gleiche Produkt aus Kraft mal Hebelarm zu kommen.

Ob diese größere Kettenzugkraft sich allerdings auf die Lager auswirkt, bin ich mir noch nicht sicher.
Mal schauen, ...

Der Physiker prüft meist Hypothesen über die Extreme:
- Nähere ich mich mit dem Hebelarm gegen Null, muss die Kraft ins unermessliche steigen.
- Verlängere ich den Hebelarm immer weiter, kann die Kraft immer kleiner werden, bis sie bei unendlichem Hebel selbst gegen null geht.

Das Drehmoment ist immer das gleiche, doch der horizontale Zug stark unterschiedlich.

Also mir ist das hier schon plausibel, dass da die Lager unterschiedlich belastet werden.

Ich schließe daraus, dass man möglichst große Ritzel und Kettenblätter nutzen sollte, wenn die Nabe geschont werden soll.

Auf der Pinion-Site ist angegeben, dass am Getriebe 30 bzw. 24 Zähne zur Auswahl stehen. Um auf ähnliche maximale Entfaltungswerte einer P1.18, wie mit meiner Rohloff zu kommen, ist bei einem 30er Kettenblatt ein 29er Ritzel sinnvoll.

Wenn ich dann den kleinsten Gang der Pinion über eine Kettenschaltung realisieren wollte, wäre ich bei einem 16er Kettenblatt, ...

Und ja, das ist dann tatsächlich deutlich kleiner als üblich, und damit sind deutlich höhere Kräfte auf der Kette und damit auf dem Lager als sonst bei Kettenschaltungen bei dieser Entfaltung.

Um auf eine Kettenrad von sonst üblichen minimalen 22 Zähnen in einer Kettenschaltung und entsprechende Kettenzugkräfte zu kommen, müsste man bei einer P1.18 ein 38er Ritzel und 40er Kettenblatt montieren. Das sieht aber auch nicht mehr so wirklich gut aus.