Re: 26 vs 27,5 Zoll Größenvergleich im Bild

von: Keine Ahnung

Re: 26 vs 27,5 Zoll Größenvergleich im Bild - 29.12.20 18:20

In Antwort auf: Sickgirl

Das hat nichts mit Marketing Opfer sondern eher mit Realitäten annehmen zu tun.


Das sind die "Realitäten", die uns der Markt diktiert. Am Ende bleibt einem dann tatsächlich nichts übrig, als dem zu folgen, obwohl ich sicher noch sehr lange Teile für 26er-Fahrräder bekommen kann. Verbesserungen der Rahmengeometrie, der Schalttechnik usw. könnten auch auf "alten Größen" aufbauen. Wenn ich sehe, wie lange meine Fahrräder leben, so ist natürlich die Strategie, das Angebot an Ersatzteilen für diese alten Räder auszudünnen, gut, um neue Bedürfnisse zu wecken. Zum Glück funktioniert das nicht so perfekt, da es genügend Leute gibt, die nicht sofort ihr Fahrrad gegen ein neues eintauschen, nur weil es neue Radgrößen gibt usw. Für die wird dann eben doch Material produziert, weil es eben auch noch Geld einbringt. Wenn ich nicht gerade im Wettkampfmodus Fahrrad fahre, ist das ständige "Aufrüsten" auch nicht nötig. Wenn Du Deine Fahrräder durch neue ersetzt, weil Du dadurch ein nicht mehr taugliches Gefährt ersetzt, so kannst Du sicher nicht als Marketing-Opfer bezeichnet werden. Wenn aber relativ geringe technische Verbesserungen Dich zum Ersatz eines noch sehr guten Fahrrads bewegen und Du nicht gerade in Wettkämpfen die letzten Zehntel einer Sekunde herausschlagen willst, so bist Du - evtl. ohne es wirklich selber zu realisieren - doch ein Marketing-Opfer geworden.

Gutes Marketing funktioniert so, dass es Bedürfnisse weckt, die ohne die entsprechende Werbung gar nicht existieren würden. Mobiltelefone sind ein hervorragendes Beispiel. Völlig immun bin ich hier wahrscheinlich auch nicht, aber ich denke schon, dass ich mich sehr zurückhaltend bei Neukäufen verhalte. Ich muss schon einen wirklich großen Vorteil in der Neuanschaffung sehen oder einen Ersatz für etwas Defektes benötigen, um viel Geld für diese Sache auszugeben. Auch der Gedanke an "Nachhaltigkeit" spielt hier eine gewisse Rolle. Solange mein altes Fahrrad (Mobiltelefon) noch das macht, was ich von ihm erwarte, werde ich es nicht entsorgen. Mein Crossbike ist inzwischen "gut gebraucht" und hat schon einige Ersatzteile spendiert bekommen. Es bietet "nur" 27 Gänge in einer "altmodischen" 3x9-er Kombination und hat "nur" relativ breite "28er Reifen" anstatt "29er" und es gibt inzwischen bessere Rahmengeometrien. Ich fahre aber keine Wettkämpfe und werde sehr zuverlässig durchs Gelände geschaukelt. Erst wenn das Fahrrad wirklich einen schweren Defekt aufweisen würde oder wenn es tatsächlich keine brauchbaren Ersatzteile mehr geben sollte, käme mir der Gedanke, dass da etwas Neues her müsste.